Die Hormonformel
Tageslicht, festen Essens- oder Schlafenszeiten leben.
Feste Essens- und Ruhezeiten einhalten
Nur in diesem chronobiologischen Vier- bis Fünf-Stunden-Rhythmus (und nur in diesem!) ist das menschliche Verdauungssystem bereit zu arbeiten. Der Schlafforscher Jürgen Zulley von der Universität Regensburg bezeichnet es deshalb aus gutem Grund als »antibiologisch«, wenn Menschen auf feste Essenszeiten verzichten. Denn die Biologie hängt an ihrem Programm und ändert es nicht, nur weil es vielleicht gerade nicht in Ihren Tagesablauf passt. Solange der Körper auf Essen und Verdauung eingestellt ist – und das ist morgens, mittags und am frühen Abend der Fall –, »bestraft« er Nichtessen mit einem Leistungstief und kalten Füßen.
Halten Sie daher unbedingt regelmäßige Essenszeiten und Essenspausen ein. Denn wenn der innere Rhythmus aus dem Takt gerät, steigt bald auch das Gewicht nach oben. Dasselbe geschieht bei chronischem Schlafmangel: Kann sich der Körper nicht in ausreichendem Maße regenerieren, verändert sich zwangsläufig der Stoffwechsel und man nimmt immer mehr zu.
Unterschiedliche Schlafphasen
Im Schlaf durchläuft man verschiedene Stadien. Es beginnt mit der ersten leichten Schlafphase (Stadium 1) und reicht bis zur vierten, der Tiefschlafphase (Stadium 4). Sie gilt als die wahre Regenerationsphase des Körpers: Der Organismus produziert mehr Baustoffeiweiß als tagsüber, Muskelzellen werden aufgebaut und die Hypophyse schüttet fast den gesamten Tagesbedarf des Körpers an Wachstumshormonen aus. Mit ihrer Hilfe können sich die Körperzellen teilen und reparieren. Auch im Hinblick auf die schlanke Figur spielt die Tiefschlafphase eine Rolle. Denn jetzt baut der Körper überschüssige Fettreserven ab.
Weil der Tiefschlaf in der Regel in den ersten drei Stunden nach dem Einschlafen eintritt, dauert die Phase bei allen Menschen in etwa gleich lang; ein Erwachsener verbringt rund 20 Prozent der Nacht in diesem Schlafstadium. Erst im Alter verkürzen sich die Tiefschlafphasen.
WENN DER SCHLAF GESTÖRT IST
Im Gegensatz zu ihren älteren Geschlechtsgenossinnen haben junge Frauen grundsätzlich einen gesünderen Schlaf. Schlafstörungen hängen in diesem Alter fast immer mit der Menstruation oder einer Schwangerschaft zusammen oder damit, dass kleine Kinder ihre Mütter auch nachts auf Trab halten. Berufstätige schlafen mitunter schlecht, weil ihnen die Probleme im Job nicht aus dem Kopf gehen. Egal, was ihnen nachts den Schlaf raubt: Tagsüber sind die betroffenen Frauen müde, erste Anzeichen von Erschöpfung machen sich bemerkbar.
In späteren Jahren wirken sich dann die physischen und hormonellen Veränderungen, die Frauen im Alterungsprozess erfahren, auch auf ihre Schlafqualität aus. Sie schlafen dann nicht mehr so tief und wachen nachts häufiger auf. Physische Faktoren, wie zum Beispiel Arthritis, Atembeschwerden oder Hitzewallungen, können sich ebenfalls störend auswirken. Aber auch emotionale Faktoren wie familiärer Stress, Depressionen und Angstgefühle beeinträchtigen die Nachtruhe.
Viel zu oft werden Schlafstörungen und ihre Folgen jedoch leichtfertig unter den Teppich gekehrt, in der Hoffnung, dass sie sich eines schönen Tages von selbst erledigen werden. Eine völlig falsche Strategie. Denn wenn Schlafstörungen auf Dauer unbehandelt bleiben, hat das erhebliche Folgen: Die Leistungsfähigkeit ist eingeschränkt, das allgemeine Wohlbefinden erheblich gestört, soziale Beziehungen werden belastet.
Wer regelmäßig nicht ein- oder durchschlafen kann, sollte sich daher unbedingt mit seinem Arzt beraten. Er kann abwägen, ob eine Überweisung an einen Experten sinnvoll ist. In einem schlafmedizinischen Zentrum können die einzelnen Schlafphasen der Patientin am Monitor überwacht und bewertet werden. Diese Aufzeichnungen ermöglichen es, einen passenden Behandlungsplan aufzustellen. Die dafür anfallenden Kosten übernehmen bei entsprechenden Symptomen die gesetzlichen Krankenkassen.
Schlafstörfaktor Nummer 1: Menstruation
Die verschiedenen Phasen des weiblichen Zyklus wirken sich nicht nur auf den Appetit aus (siehe > ), sondern auch auf das Schlafmuster. Je mehr dabei der (Tief-)Schlaf gestört ist, desto mehr tendieren Frauen zu Gewichtsschwankungen oder nehmen sogar zu. Insbesondere in der prämenstruellen Phase (Gestagentief) wacht so manche Frau nachts öfter auf – häufig, weil sie mehr und intensiver träumt als sonst. Andere Frauen dagegen klagen an den
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