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Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Titel: Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Blick auf Großmutter Hudson.
    Alison schaute auf und begrüßte sie. Dabei hörte sie sich an, als würde ein Tonband abgespult.
    »Können wir drei uns ein paar Minuten ungestört unterhalten, Mutter?«, fragte Victoria.

    »Wir wollten gerade einen Spaziergang vor dem Essen machen«, sagte Brody.
    Alison sprang auf.
    »Und ich werde fernsehen.«
    Brody und ich verließen das Haus.
    »Meine Schwester ist zurzeit eine kleine Hexe«, bot er als Erklärung an. »Vermutlich ist das nur eine Phase, die Mädchen so durchmachen.«
    »Ich nicht«, sagte ich. »Wo ich herkomme, kann man sich den Luxus nicht leisten, eine Phase durchzumachen.«
    »Erzähl mir davon, wo du herkommst«, sagte er, während wir spazieren gingen.
    »Was willst du wissen?«
    »Alles.« Er lächelte. »Das heißt, alles was du bereit bist, einem völlig Fremden zu erzählen.«
    Ja, dachte ich, wir sind völlig Fremde. Das Blut, das durch deinen Körper fließt, gleicht meinem. Wenn du mich genauer anschautest, würdest du Ähnlichkeiten feststellen, die du niemals vermutet hättest. Wir haben die gleiche Mutter und doch sind wir hier, schlendern diesen wunderschönen Pfad entlang auf einen See zu, der glänzt wie ein neues Geldstück, und hören die Stimme des anderen zum ersten Mal.
    Ich erzählte ihm von meiner Familie, vom Schulleben in der Stadt, von Benis schrecklichem Tod. Er hörte interessiert zu, sprach aber kein Wort. Mir war gar nicht klar, wie viel ich geredet hatte, bis wir auf dem Bootssteg standen und das Ruderboot anschauten.
    »Alison hätte sich einiges davon anhören sollen, damit sie weiß, wie viel Glück sie hat. Sie ist wirklich unglaublich verwöhnt. Schon morgens, noch bevor sie die Augen geöffnet
hat, fängt sie an zu jammern. Kommst du mit deinem Bruder gut zurecht?«
    »Ja, sehr gut«, sagte ich. »Er passt immer auf mich auf.«
    »Tja, Alison bekommt jedes Mal einen Anfall, wenn ich versuche, etwas für sie zu tun.« Er starrte mich einen Augenblick an. »Ich wette, du bist wirklich gut in dem Stück. Du hast nämlich eine sehr angenehme Stimme.«
    »Danke«, sagte ich und schaute rasch beiseite. Sein eindringlicher Blick machte mich sehr verlegen.
    »Glaubst du, wir haben Zeit, über den See und wieder zurück zu rudern?«
    »Nein, ich muss den Tisch für das Mittagessen decken«, sagte ich.
    »Du hilfst Großmutter wirklich viel.«
    »Nun, sie hilft mir ja auch.«
    »Meine Familie hat endlich etwas getan, das ich gutheißen kann«, sagte er. Er starrte mich weiter an und nickte dann. »Vielleicht schaue ich mir die Aufführung an.«
    »Oh, es wird bestimmt nichts Besonderes«, sagte ich.
    »He, denk doch nicht so negativ. Du musst eine positive Einstellung zu den Dingen haben, die du tust. So mache ich das auch. Außerdem bin ich Kritiker von Beruf. Überlass es mir zu entscheiden, wie gut es ist«, sagte er lachend. »Komm schon. Ich zeige dir meine Lieblingsstelle am See. Dafür haben wir doch noch Zeit, oder?«
    Ich zögerte und schaute zum Haus zurück. »Komm schon«, drängte er und nahm mich bei der Hand. Er zerrte heftig an mir, so dass ich gegen ihn fiel. Er umarmte mich, damit ich nicht ins Wasser fiel. »Entschuldigung«, sagte er, schaute mir in die Augen und hielt mich immer noch dicht an sich. »Manchmal merke ich selbst nicht, wie stark ich bin.«
    Schnell riss ich mich los von ihm. »Nein. Offensichtlich nicht.«
    Er lachte wieder, aber meine Hand ließ er nicht los. Ich musste ihm am Ufer entlang folgen, bis wir eine Stelle erreichten, an der ein halbes Dutzend großer Felsen lagen.
    »Immer wenn ich herkomme, setze ich mich auf einen dieser Felsen und schaue ins Wasser. Man kann hier die Fische ganz klar erkennen. Komm, sieh doch selbst einmal«, drängte er. Er führte mich auf einen Felsen, wir setzten uns hin und schauten hinab. Und tatsächlich, ein paar Welse tauchten auf.Als ich sie sah, schrie ich auf. »Bist du noch nie hier unten am See gewesen?«, fragte er, verblüfft über meine Überraschung beim Anblick der Fische.
    »Doch, aber nur einmal am ersten Tag, als ich angekommen bin. Ich habe immer zu viel zu tun.«
    »Da bin ich aber froh, dass ich gekommen bin. Nach dem Mittagessen machen wir noch einen Spaziergang«, sagte er. »Ich zeige dir, wo ich mir einmal ein Baumhaus gebaut habe, und du kannst ein paar Zeilen aus dem Stück rezitieren. Schade, dass wir sie da drinnen nicht alleine lassen und ein Picknick machen können.«
    »Ich glaube nicht …«
    »Ich habe doch nur Spaß

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