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Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Titel: Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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lächerlich«, protestierte ich. »Sie würde dir nicht einmal passen.«
    »Ich kann sie passend machen, nicht wahr, Alicia?«
    »Aber klar, Nicole.«
    »Zieh sie aus«, befahl Nicole.
    »Was?«
    »Du hast es doch gehört, zieh sie aus«, befahl Alicia.
    »Das werde ich nicht.«
    »Wenn du sie nicht ausziehst, reiße ich sie herunter«, drohte Nicole. Ich schaute zur Tür. Die anderen Mädchen blockierten sie. Ich konnte nur in die Kabine zurückweichen.
    »Lasst mich in Ruhe«, rief ich.
    »Warum, weil du eine weiße Mutter hast?«, fragte Alicia.
    Mir wurde weich in den Knien, als ich erfuhr, dass Beni es ihnen erzählt hatte. Ich konnte die Tränen nicht zurückhalten.
    »Oh, seht mal, sie weint«, sagte Nicole mit einem Lachen in der Stimme.
    »Schwarze oder weiße Tränen?«, fragte eines der Mädchen.
    »Weiß ich nicht. Ich glaube, grau.«
    Alle lachten.
    Nicole packte mich am Kragen meiner Bluse. Ich ließ die Bücher fallen und fasste sie am Handgelenk, um ihre Finger wegzuziehen, aber sie hielt fest und wir kämpften einen Moment.
    »Hör auf!«, schrie ich.
    Die Mädchen fingen an zu johlen. Der erste Knopf meiner Bluse sprang ab, dann noch einer und noch einer. Ich schrie wieder, als Alicia den Rücken meiner Bluse zu
fassen kriegte und heftig daran zog, dass ich gegen die kalte Metallwand der Toilette knallte. Nicole riss die Bluse herunter.
    »Jetzt will ich den BH auch noch«, verlangte sie.Als sie zu mir nach unten langte, trat ich aus und erwischte sie im Magen. Das traf sie so überraschend, dass sie zurückwich, was sie nur noch wütender machte. Nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte, wusste ich, dass ich schweren Ärger bekommen würde.
    Genau in dem Augenblick betrat Beni die Toilette.
    »Was ist hier los?«, fragte sie. Die Mädchen gaben den Blick frei, und sie sah mich dort hocken, wie ich die Bluse zusammenhielt und weinte. Sie schaute Nicole und Alicia an. »Was habt ihr mit ihr gemacht?«
    »Nur versucht, mir ein paar von ihren Klamotten zu leihen«, sagte Alicia. Die Mädchen lachten.
    »Lasst sie in Ruhe«, fauchte Beni. »Lasst sie in Ruhe!«, schrie sie. Das Gelächter verstummte. »Ich habe euch das nicht erzählt, damit ihr so etwas macht.Weg von ihr.«
    »Warum machst du dir Sorgen um sie?«, fragte Nicole. »Sie ist nicht deine richtige Schwester. Das hast du uns selbst gesagt.«
    »Sie ist nicht mit mir blutsverwandt, aber sie ist meine Schwester. Zum Teufel noch mal, weg von ihr«, befahl sie den Mädchen um sie herum. Sie starrte sie an, zog die Schultern hoch und hob die Fäuste.
    Sie wichen zurück.
    »Auf wessen Seite bist du eigentlich?«, wollte Alicia wissen.
    Beni starrte mich an und trat dann zu ihr.
    »Das hättest du nicht tun sollen, Alicia. Meine Mutter
wird ganz außer sich sein, und ich will nicht, dass meine Mutter außer sich ist. Das macht mich wütend«, meinte Beni mit zornglühenden Augen. Sie ballte die Hände wieder zu Fäusten. Alicia schaute Nicole an, und ein Moment tiefen Schweigens verrann. Beni wich nicht zurück.
    »Lass uns hier rausgehen, bevor wir für nichts und wieder nichts Ärger bekommen«, sagte Nicole.
    Sie schlenderten an Beni vorbei zur Tür hinaus. Die anderen Mädchen folgten ihnen, als wären sie der Schweif von Nicoles und Alicias Komet.
    Ich setzte mich auf den Toilettensitz.
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Nein«, stöhnte ich. »Schau mich doch an. Sehe ich aus, als ob alles in Ordnung wäre?«, schrie ich sie hysterisch an.
    Schnell hob sie meine Bücher auf.
    »Sie mögen dich einfach nicht«, murmelte sie. »Das werden sie nie.«
    »Also, es war auch nicht gerade hilfreich, ihnen von mir zu erzählen.Warum hast du das getan, Beni?«
    »Es kam einfach so heraus«, behauptete sie. »Ich war verärgert und sagte es, bevor ich nachdenken konnte. Tut mir Leid.«
    Wir hörten die Glocke klingeln.
    »Jetzt kommen wir beide zu spät zum Unterricht«, rief ich.
    »So kannst du sowieso nirgendwo hingehen. Ich habe einen Pullover in meinem Fach. Den hole ich. Bleib hier«, befahl sie. Sie drehte sich um und wollte gehen, blieb dann aber stehen. »Es tut mir Leid«, sagte sie.
    Ich schaute einfach zu Boden, wütend auf sie, wütend auf Mama, wütend auf die ganze Welt, weil ich hier gelandet
war. Ich unterdrückte meine Tränen und dachte ernsthaft darüber nach wegzulaufen.
    Überall bin ich besser dran als hier, dachte ich. Hier geriet ich doch nur in Schwierigkeiten.
    Beni kam rasch zurück. Ich nahm den Pullover und zog aus, was von

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