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Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Titel: Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Kissen geschlungen, die Augen noch fest geschlossen.
    So leise wie möglich stand ich auf und ging ins Badezimmer. Schnell zog ich mich an und eilte dann in die Küche hinunter. Mrs Chester saß an dem kleinen Tisch und trank Tee mit Leo, der ihr gegenüber saß. Beide schauten hoch.
    »Du hast wirklich Glück, Mädchen«, sagte sie. »Ich hab ganz vergessen, dass sie heute zum Kirchenfrühstück gehen.«
    »Oh«, sagte ich und atmete erleichtert auf. Mein Herz hörte auf zu klopfen.
    »Was mich überrascht, ist, dass Boggs nicht deine Tür eingeschlagen hat.«
    Leo nickte zustimmend.

    »Glück gehabt. Ich mache mich dann für die Schule fertig«, sagte ich.
    »Willst du nich’ne Tasse Tee?«, rief sie hinter mir her.
    »Nein, ich komme zu spät«, rief ich und lief in mein Zimmer zurück.
    Roy war aufgestanden und ins Badezimmer gegangen.
    Schnell zog ich die Kleidung für die Schule an. Als er zurückkehrte, schauten wir einander nur an.
    »Ich habe verschlafen«, sagte ich. »Ich muss mich beeilen.«
    »Klar. Ich komme mit dir, um zu sehen, wo die Schule ist«, sagte er. Rasch zog er Hemd und Jackett an.
    »Es gibt eine Seitentür«, sagte ich. »Vielleicht ist es besser, wenn du dort hinausgehst und ich vorne.«
    Er nickte und mied dabei meinen Blick. Keiner von uns schien wahrhaben zu wollen, was wir getan hatten. Ich brachte ihn zur Tür. Gerade als ich sie öffnete, trat Boggs aus seinem Zimmer und sah uns. Unsere Blicke trafen sich, aber er sagte nichts, sondern ging weg.
    »Der schien doch gar nicht so übel zu sein«, meinte Roy.
    »Jeder hier hat seine eigenen Probleme«, stellte ich fest. »Komm in einer Minute heraus.«
    Roy ging und ich durchquerte das Haus. Dabei fühlte ich mich albern, weil ich Roy so heimlich wegschickte. Die Einzigen, vor denen ich ihn versteckte,
waren Mrs Chester und Leo, und die wären sowieso nicht damit zu den Endfields gelaufen.
    Ich packte Randalls Schirm aus dem Wandschrank und gesellte mich zu Roy, der vor dem Haus wartete. Wir machten uns auf den Weg zur Burbage School.
    »Sieht nicht nach Regen aus«, sagte Roy, als er den Schirm sah.
    Der Himmel war teilweise bewölkt, und die Luft war warm.
    »Das weiß man hier nie, und den muss ich sowieso einem Freund zurückgeben«, sagte ich.
    Als wir an der Schule ankamen, teilte ich ihm mit, wann ich heute fertig war, und er versprach, mich von der Schule abzuholen.
    »Ist mit dir alles in Ordnung?«, erkundigte er sich.
    »Ich fühle mich wie jemand auf einem Karussell«, sagte ich. »Wenn es anhält, werde ich wissen, wie es mir geht.«
    Er nickte.
    »So fühle ich mich schon lange.«
    Er gab mir einen schnellen Kuss auf die Wange, und ich lief zum Unterricht. Mein Kopf war ein Labyrinth voller Verwirrung und Aufruhr. Ich hoffte, das würde sich legen, bevor der Schultag endete, damit Roy und ich ein vernünftiges Gespräch darüber führen konnten, war passiert war.
    Aber das Schicksal hatte andere Pläne.
    Das Schicksal war wie jemand in den Seitenkulissen, der uns bei der Aufführung beobachtete, über
uns lächelte und die ganze Zeit wusste, dass nur eine Illusion war, was wir für real hielten.Wir hielten uns für die Handelnden, die Schauspieler, aber in Wirklichkeit saßen wir im Publikum und schauten uns an, was wir für uns hielten.
    Wenn die Lichter wieder angingen, wie sie es immer taten, würden wir feststellen, dass niemand dort war.
    Die Vorhänge würden sich nach einem weiteren Traum schließen.

KAPITEL 15
    Letzte Wünsche
    M eine Gedanken wanderten wie ein Satellit, der aus der Umlaufbahn gestürzt war und jetzt ziellos durchs All trieb. Mrs Winecoups Worte wurden alle zu einem einzigen Ton, der immer stärker verklang, bis fast nichts mehr zu hören war. Ich war so benommen, dass ich ein paar Sekunden brauchte, um zu merken, dass ich angesprochen worden war.
    »Rain«, wiederholte sie.
    Ich blinzelte und schaute mich um. Alle starrten mich an.
    »Mr MacWaine möchte mit Ihnen sprechen«, sagte sie, als sie endlich meine Aufmerksamkeit errungen hatte. Sie nickte in Richtung Tür, ich drehte mich um und sah ihn dort stehen. Sein Gesichtsausdruck war so streng und finster, dass ich zitterte, als ich ihn nur angeschaut hatte.
    »Bitte, kommen Sie mit«, forderte er mich auf.
    Langsam erhob ich mich, packte meine Bücher und verließ den Klassenraum. Als ich vor die Tür trat, schloss er sie hinter mir.
    »Ihre Arbeitgeber, die Endfields, haben Ihnen ihren Wagen mit dem Fahrer geschickt«, begann

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