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Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Titel: Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Gallery gesehen hatte. Einige von ihnen ließen mich an mich selbst denken.
    Viele Dinge während des Tages hatten mich an Mama und Beni erinnert: eine schwarze Frau mit ihrer kleinen Tochter im Park, einige lachende schwarze Mädchen, die eine Straße entlanggingen, Hip-Hop, der aus einem Lautsprecher drang, eine schwarze Schaufensterpuppe in einem Schaufenster mit einem Hosenanzug, ganz ähnlich dem, den Mama immer trug. All das trug dazu bei, mich melancholisch zu stimmen.
    Das war nicht alles, das mich in der Zeit zurückfallen ließ. Als ich Randalls Hand hielt, während wir durch die Straßen Londons schlenderten, erinnerte ich mich daran, wie ich Roys Hand gehalten hatte; seine Finger um meine geschlossen, hielt er mich umklammert, als glaubte er, ich sei ein Ballon, der davonfliegen könnte, wenn er seinen Griff lockerte.

    Damals schenkte mir Roys Griff ein Gefühl der Sicherheit. Ich fühlte mich nie verletzlich oder in Gefahr, solange er an meiner Seite war, ganz gleich wo wir waren oder wer in der Nähe war.
    Aber ein Mädchen meines Alters brauchte mehr als nur ein Gefühl der Sicherheit. Ich brauchte die Liebe ebenso wie die Stärke. Es gab andere Emotionen, die es zu ergründen galt, andere Gefühle, die über die Nervenbahnen reisten, die zu meinem Herzen führten. Ich wollte, dass Lachen wie Musik klang; ich wollte, dass jedes Lächeln den Tag noch mehr erhellte, und ich wollte, dass die Worte behagliche Stellen fanden, in denen sich die Samen der Erinnerungen niederlassen, die immer weiter wuchsen, bis ich zu alt war, um mich zu erinnern, oder zu alt, dass es mir noch etwas ausmachte.
    Konnte Randall Glenn das alles bewirken? Noch wichtiger war, wollte ich, dass er das tat? Wollte ich, dass irgendjemand das tat, oder hatte ich Angst vor dem Schmerz der Enttäuschung? Die Fragen schossen mir durch den Kopf und ließen den Schlaf vor der Tür warten, bis schließlich auch mein Verstand kapitulierte und das Licht ausschaltete, das diese Gedanken so grell wie Neonleuchten strahlen ließ.
    Jetzt ächzte ich wie eine Frau, die viermal so alt war wie ich, als ich aufstand. Ich streckte mich und gähnte und erinnerte an einen Schlafwandler, als ich mich in dieser Winzigkeit von einem Zimmer umherbewegte und die Sachen aus meinem Kleiderschrank nahm. Als ich meine Turnschuhe gefunden
hatte, trottete ich den Gang zum Badezimmer entlang, um mich zu waschen, anzuziehen und natürlich mein Haar aufzustecken, um Mr Boggs zufrieden zu stellen.
    Sonntag war ein weiterer großer Frühstückstag, oder wie Mrs Chester es formulierte, es gab ein volles englisches Frühstück mit Würstchen, Schinken, Eiern, Scones, Nierchen, Marmeladen, Keksen und Tee. Sie und Mary Margaret wuselten in der Küche herum, als hätten wir heute Morgen zwanzig Gäste. Als ich mich zu ihnen gesellte, wurde ich nicht begrüßt, sondern bekam nur Befehle zugerufen: »Hol die Pfanne, wasch diesen Teller ab, stech die Kekse aus, hol den Tee heraus, sei vorsichtig mit diesen Tassen.«
    Großonkel Richard saß mit seiner Morgenzeitung am Tisch. Er trug Anzug und Krawatte, sein Haar war makellos gekämmt, er sah aus, als sei er schon seit Stunden auf. Wann ruht er sich aus, fragte ich mich. Es war Sonntag.Trug er immer einen Anzug?
    Selbst meine Großtante war korrekt gekleidet, wohl frisiert und geschminkt. Zuerst dachte ich, sie wollten in die Kirche gehen, aber als ich im Speisezimmer aufschnappte, worüber sie redeten, erfuhr ich, dass sie direkt nach dem Frühstück aufs Land aufbrechen wollten, um Freunde auf deren Anwesen zu besuchen. Das waren gute Neuigkeiten für uns, denn Boggs kam in die Küche und verkündete, dass sie zum Abendessen nicht zurück seien und wir deshalb den Abend freihätten.

    Im Gegensatz zu der seltsamen Art, in der Großtante Leonora sich am Tag zuvor benommen hatte, als ich hinaufgegangen war, um mit ihr zu sprechen, war sie heute Morgen gesprächig und voller Energie. Mein Großonkel sah nicht so aus, als achtete er wirklich auf sie, aber sie redete mit ihm, als könnten ihre Worte die Zeitung durchschneiden, die er vor sich hochhielt. Sie hielt es für einen sehr wichtigen Tag, weil sie jemanden auf dem Land besuchten, der erst kürzlich geadelt worden war. Es bestand sogar die Chance, dass der Prinz auftauchte, aber auf jeden Fall würde laut Großtante Leonora »die beste Gesellschaft anwesend sein«. Sie redete über diese Lords, Ladys und königlichen Hoheiten auf eine Art und Weise, dass ich an griechische

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