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Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht

Titel: Die Hudson Saga 02 - In dunkler Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Studentenwohnheim an, um ihm davon zu erzählen, und er war sehr begeistert.
    »Wenn du heute kommst, könntest du Kleidung zum Wechseln mitbringen«, schlug er vor. »Wir verbringen den Tag auf dem Fluss und schauen uns noch etwas an, danach kannst du dich hier frisch machen und wir gehen direkt zum Old Vic. Ich bin schon einmal dort gewesen. Es macht bestimmt Spaß«, sagte er.
    Ich fand, das war ein guter Vorschlag, deshalb wählte ich aus, was ich tragen wollte, und legte es ordentlich in eine große Tasche. Dann fuhr ich mit der U-Bahn zum Studentenwohnheim, einem zweigeschossigen Haus etwa drei Blocks von der Schule entfernt.
    Als der Himmel sich aufklarte, wurde es der schönste und wärmste Tag, seit ich in London eingetroffen war.Vielleicht wegen all des Regens, der gefallen war, leuchteten die Blumen so strahlend, wie ich es noch nie gesehen hatte, und das schloss auch die prächtigen Gärten auf den Anwesen in Virginia mit ein, wo Großmutter Hudson wohnte. Die leuchtenden Farben ließen auch die Gesichter der Menschen noch mehr strahlen, und ich fragte mich, ob Menschen ebenso wie Blumen aufblühten.Wenn das so war, musste Mary Margaret sicher mehr in die Sonne.
    Das Studentenwohnheim war ein graues Steingebäude
in einer Nebenstraße. Es gab keine Wohnheimmutter oder so etwas, wie in Amerika. Ein Hausmeister war für das Gebäude zuständig, aber abgesehen davon hatte jeder, der dort wohnte, seine eigene Wohnung. In dem Gebäude gab es keine Küche, um Mahlzeiten zuzubereiten, aber in der Eingangshalle befand sich ein kleiner Elektroofen für einen Teekessel.
    Randall saß dort und wartete auf mich, als ich eintraf. Bei ihm waren die französischen Schwestern Catherine und Leslie. Alle schauten auf.
    »Ah, da ist sie ja, unsere amerikanische Prinzessin«, sagte Leslie. Sie trugen beide Jeans und hübsche hellblaue Sweatshirts mit Designerlogos. Catherines Haare zierte ein Perlenbarett.
    »Nachdem ich das Geschirr abgeräumt, den Tisch abgewaschen und das Spülbecken gescheuert hatte, fühlte ich mich nicht sehr wie eine amerikanische Prinzessin«, erklärte ich.
    »Ich habe ihnen erzählt, wo wir hingehen, und sie wollten mitkommen«, sagte Randall im Ton eines Geständnisses. »Ich hoffe, das ist in Ordnung.«
    »Warum sollte es das nicht sein?«, erwiderte ich.
    »Du kannst ihn nicht so bald ganz für dich haben, chèrie« , erklärte Catherine und hakte sich bei Randall unter. Er wurde rot und verdrehte die Augen.
    »Sind das die Sachen für später?«, fragte er und nickte in Richtung auf meine Tasche.
    »Ja.«
    »Ich bringe sie in mein Zimmer, und dann können
wir losgehen«, sagte er. Ich reichte ihm die Tasche, als er aufstand. Er ging hinaus, die kurze Treppe zum ersten Stock hoch.
    Fast augenblicklich griff Leslie nach oben und zog mich herunter, um neben ihr und Catherine zu sitzen.
    »Jetzt sag uns mal, wie du so schnell das Herz dieses hübschen Jungen gewonnen hast, hm? Wir haben es beide versucht, seit wir zum ersten Mal in diese wunderschönen Augen geschaut haben.«
    »Du hast dich ihm praktisch in die Arme geworfen«, sagte Catherine und nickte ihrer Schwester mit miesepetrigem Gesicht zu. »Du hast ihn verschreckt«, warf sie ihr vor. »Ich sagte dir doch, du sollst nicht so aggressiv sein. Kanadische Jungs sind wie amerikanische Jungs, stimmt’s, chérie? Sie mögen es nicht, wenn ihre Frauen zu direkt sind. Habe ich nicht Recht, chérie?«
    Woran lag es, fragte ich mich, dass jeder, den ich traf, glaubte, ich sei eine Expertin, was Liebesbeziehungen und Männer anbelangte? Lag es an meiner Kleidung? An der Art, wie ich ging, an einigen Gesten? Wenn Mama in lustiger Stimmung war, ließ sie ihre Blicke über mich schweifen und sagte: »Eines Tages wirst du eine Herzensbrecherin, Schätzchen.«
    »Ich habe nicht viel Ahnung von kanadischen Männern«, sagte ich. »Randall ist der erste Junge aus Kanada, den ich je kennen gelernt habe. Und was die amerikanischen Männer anbelangt, die wollen dich
so schnell wie möglich ausnutzen. Sie lieben es, wenn man direkt ist.«
    »Ja und?« Leslie zuckte die Achseln. »Was ist denn verkehrt daran?«, rief sie. Sie schauten einander an und kicherten.
    »Was daran verkehrt ist? Sie respektieren dich nicht«, sagte ich. »Das ist falsch daran.«
    Sie wurden beide einen Augenblick ernst, als hätte ich ihnen eine ganz neue Perspektive eröffnet.
    »Meinst du, ein Mann respektiert dich nur, wenn du frigide bist?«, forschte Catherine nach.
    »Nein,

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