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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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berichtete ich. »Eines Tages wurde ich in das Büro des Direktors gerufen und deine Mutter interviewte mich. So könnte man das wohl nennen. Als Nächstes wurde ich empfohlen. Den Rest kennst du.«
    »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wann meine Mutter das alles getan haben soll. Sie ging tatsächlich zu einer Schule?«
    »Vielleicht war das gar nicht so viel Aufwand. Vielleicht erzählte eine ihrer Freundinnen ihr von dem Programm und sie hielt das für eine gute Idee.«
    »Zu viele Vielleichts«, entgegnete Brody. Er öffnete eine weitere Dose Bier. Ich warf ihm mit klopfendem Herzen einen Blick zu. Manche Lügen sind so dünn, dass man hindurchsehen kann.
    »Ich erinnere mich, wie überrascht mein Vater darüber war«, fuhr er fort. Mittlerweile kippte er das Bier nur so herunter. Offensichtlich machte es ihn nervös, über mich zu reden. »Was ihn am meisten überraschte, war die Tatsache, wie schnell meine Mutter alles für dich arrangiert hatte und wie
leicht es ihr gelang, meine Großmutter zu überreden, dich aufzunehmen.
    Meine Großmutter war sehr eigen, was Besuch anbelangte, ganz zu schweigen davon, bei ihr zu wohnen. Ich glaube, sie hielt einen Rekord darin, Hausmädchen zu feuern. Kein Handelsvertreter wagte sich auch nur in die Nähe ihres Grundstückes.«
    »Sie war krank. Sie brauchte jemanden, der im Haus wohnte«, erklärte ich.
    »Einen Teenager? Ich weiß, wie Großmutter Hudson über die heutige Jugend dachte. Sie pflegte immer zu sagen, dass sie einen Löwenbändiger engagieren müsste, wenn sie heute Mutter eines Jugendlichen wäre.«
    Ich lachte.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Es ist alles zu mysteriös. In letzter Zeit ziehen sich meine Eltern mehr denn je hinter verschlossenen Türen zurück. Ich weiß, dass Großmutter dir Geld hinterlassen hat, aber ich weiß nicht wie viel. Niemand will darüber reden. Mein Vater sagt, es werde noch diskutiert, und meine Mutter schüttelt bloß den Kopf und sagt, es sei eine schwierige Situation. Das ist ihre Art zu sagen, dass sie nicht darüber sprechen will. Es würde mich sonst traurig oder krank oder depressiv machen. Was genau hat meine Großmutter dir hinterlassen?«
    »Es wird noch diskutiert«, sagte ich lächelnd.
    »Es ist mein Ernst.«

    »Brody, das liegt alles in den Händen von Rechtsanwälten. Die Einzelheiten kenne ich selbst nicht«, sagte ich.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich habe daran gedacht, selbst eines Tages Anwalt zu werden. Ich bin clever genug, um zwischen den Zeilen zu lesen und einige der Kommentare aufzuschnappen, die im Haus fallen gelassen wurden. Großmutter Hudson hat dir eine beträchtliche Summe hinterlassen, genug, dass Tante Victoria fast der Schlag trifft, stimmt’s? Und da du kein Familienmitglied bist, wollen sie das anfechten und dafür sorgen, dass es nicht so weit kommt, stimmt’s?«
    »Brody …«
    »Mein Gott, ich bin doch nicht hier als Spion oder so was. Erzähl es mir einfach!«
    »Du hast richtig geraten«, sagte ich, »aber ich glaube, es wird alles gut.«
    »Alles gut?« Er lachte. »Wie ich Tante Victoria kenne, bedeutet das, du bekommst einen Tritt in den Hintern. Was hast du jetzt eigentlich vor, Rain? Kehrst du wirklich nach England zurück?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Hast du da drüben jemanden kennen gelernt?«
    Mir wurde klar, dass dies das Hintertürchen sein könnte, nach dem ich verzweifelt gesucht hatte. Ich nickte.
    »Ja, Brody. Ich habe jemanden kennen gelernt, den ich sehr liebe. Jemand, der mich auch liebt«,
sagte ich.Tatsächlich redete ich über meinen Vater, aber Brody missverstand mich, wie ich gehofft hatte.
    »Ach so«, sagte er. »Also, das überrascht mich nicht. Du bist ein hübsches Mädchen. Jeder würde dich zur Freundin haben wollen«, sagte er.
    Ich lächelte ihn an und deutete auf unser Schlemmermahl.
    »Das war wirklich sehr gut, Brody.Vielen Dank, dass du es geholt hast.«
    »Hm? Ja, klar«, sagte er. Ich stand auf und fing an, die Teller zusammenzustellen. Er beobachtete mich ganz genau.
    »Es wird wirklich spät für dich, Brody.Vielleicht solltest du daran denken, nach Hause aufzubrechen?«
    »Vielleicht«, sagte er. Plötzlich wirkte er bitter, wütend und verletzt. Er tat mir Leid, aber was konnte ich tun?
    Ich brachte die Teller in die Küche und stellte sie neben die Spüle. Als ich zurückkehrte, öffnete er gerade eine weitere Flasche Bier.
    »Brody, ich glaube dir, wenn du sagst, du kannst viel trinken, aber wenn du heute Abend noch fahren willst

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