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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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…«
    »Ich komme schon klar«, wehrte er ungeduldig ab. »Weißt du, ich habe nachgedacht. Ich erinnere mich, wie du mir von deinem Leben erzählt hast, all die Schwierigkeiten, wie du deine Schwester durch eine Gang verloren hast und alles. Du musst
vorsichtig sein in Bezug auf Leute, Rain. Du bist eine Waise. Du hoffst darauf, jemanden zu finden, der dich liebt. Du könntest verletzt werden. Du könntest dich zu schnell auf etwas einlassen.«
    »Das weiß ich doch alles, Brody. Danke.«
    »Nein, wirklich. Du solltest einmal einen Schritt zurücktreten und über alles ernsthaft nachdenken. Wer ist dieser Bursche in England? Ist er viel älter?«
    Bevor ich Gelegenheit hatte, mein Lügennetz weiterzuspinnen, klingelte das Telefon. Ich nahm es in der Küche ab.
    Es war meine Mutter, ihre Stimme hatte einen leicht hysterischen Unterton.
    »Rain, ist Brody da? Ist er wirklich dort hinunter gefahren?«
    »Ja«, bestätigte ich.
    »Was macht er da?«
    »Ich habe ihn nicht eingeladen«, sagte ich sofort. Mir kam der Gedanke, dass sie vermuten könnte, ich würde ihn ermutigen, nur um sie abzuhalten, das Testament anzufechten. »Er tauchte einfach auf. Ich versuchte ihm auszureden, länger hier zu bleiben, aber er bestand darauf, zum Abendessen zu bleiben. Er holte Essen vom Chinesen, und wir sind gerade fertig damit«, sagte ich.
    »Und?«
    »Das ist alles«, erwiderte ich. »Nichts ist gesagt worden«, fügte ich hinzu, weil ich wusste, dass sie hauptsächlich daran interessiert war.

    »Was macht er denn da?« Ihre Stimme klang angespannt und dünn.
    »Du kannst selbst mit ihm sprechen«, sagte ich und rief ihn ans Telefon. »Es ist deine Mutter.«
    »Dann hat meine Schwester den Zettel wohl doch nicht weggeworfen.« Er nahm den Hörer, und ich machte mich wieder daran, das Geschirr wegzuräumen.
    »Mir war einfach danach, eine Spritztour zu machen, Mom. Was ist denn schon dabei?« Er hörte einen Augenblick zu. »Du warst nicht zu Hause, und ich wusste nicht, wo du stecktest. Dad ist in New York. Ich weiß es nicht«, sagte er. »Es wird langsam spät. Vielleicht bleibe ich besser über Nacht hier und fahre morgen früh. Motel? Weshalb? Ich habe doch mein Zimmer hier. Warum bist du so nervös? Wir verbringen einen sehr netten Abend miteinander.«
    Er hörte wieder zu, schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen.
    »Mom, ich habe noch nie bei Tante Victoria übernachtet, und ich habe auch nicht vor, heute Abend bei ihr hereinzuschneien. Sie hat dieses Jahr noch keine zwanzig Worte mit mir gewechselt. Mir geht es gut. Hör auf, dir Sorgen zu machen«, beharrte er. »Schon gut, schon gut. Okay, hier ist sie. Sie will noch einmal mit dir sprechen«, sagte er. »Versprich ihr, dass ich mir die Zähne putze, hörst du? Ich muss auf die Toilette«, sagte er.
    Ich nahm den Hörer. »Ja?«

    »Er ist dorthin gefahren, weil er schrecklich in dich verknallt ist«, platzte sie heraus. »Er hat ständig nach dir gefragt, selbst als du in England warst. Du musst sehr vorsichtig sein.«
    »Ich verstehe«, sagte ich.
    »Du musst sehr vorsichtig sein«, wiederholte sie. Brody ist ein sehr netter Junge und sehr charmant. Vergiss nicht, wer du bist und was du für ihn bist, Rain.«
    »Daran brauchst du mich nicht zu erinnern, aber wenn du bereits für Klarheit gesorgt hättest, müssten wir uns jetzt nicht diese Sorgen machen.Wenn er so intelligent und reif ist, sollte er in der Lage sein, damit umzugehen.«
    »Das werde ich. Grant und ich werden definitiv mit ihm darüber reden, sobald er nach Hause kommt«, versprach sie. Dieses Versprechen hatte ich schon öfter gehört und hatte keinerlei Grund zu glauben, dass es jetzt erfüllt würde.
    Ich hörte, dass Brody ins Speisezimmer zurückkehrte.
    »Sag ihr, dass ich mich wie ein echter Gentleman aus dem Süden benehmen werde«, rief er.
    »Es macht mich nervös, dass er dort bleibt. Ich werde Victoria anrufen«, sagte meine Mutter.
    »Dagegen habe ich nichts einzuwenden«, sagte ich.
    »Ich wünschte, Grant wäre zu Hause«, murmelte sie. »Er würde ihn dazu bringen heimzukommen.«
    Am liebsten hätte ich gesagt, dass es Zeit sei für
sie, die volle Verantwortung zu übernehmen und nicht alles ihrem Mann aufzuhalsen, selbst ihre eigenen früheren Fehler. Vielleicht ist es Zeit, dass du dich wirklich bemühst, uns alle zu einer Familie zu machen. Vielleicht machen Brodys Handlungen dir das schmerzlich klar und du solltest den Kopf aus dem Sand ziehen.Vielleicht ist das Morgen schon

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