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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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gekommen, Mutter. Das hätte ich am liebsten gesagt, aber stattdessen verabschiedete ich mich.
    »Tut mir Leid«, sagte Brody, als ich das Esszimmer betrat. Er hatte tatsächlich ein ganzes Sixpack getrunken und war jetzt beim zweiten.
    »Sie macht sich große Sorgen um dich. Warum fährst du nicht einfach zu deiner Tante?«
    »Worüber macht sie sich denn solche Sorgen?« Er lächelte. »Was wissen sie über dich, das ich nicht weiß?«, fragte er mit einem lüsternen Lächeln. »Bist du eine Verführerin? Wirst du mich verzaubern? Vielleicht leiste ich ja keinen Widerstand«, sagte er.
    »Brody, hör zu …«
    »Ich habe doch nur Spaß gemacht, nur Spaß. Also, wo waren wir? Oh ja, du warst gerade dabei, mir von deinem Liebesleben in England zu erzählen. Wo hast du diesen Burschen kennen gelernt? In der Schule?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Und, wie ist er? Ist er Engländer?«
    »Nein.« Ich beschloss, Randall zu benutzen. Das
wäre auch fast wahr gewesen. »Er ist Kanadier und ein sehr talentierter Sänger.«
    »Oh. Also, du solltest dich nicht zu sehr mit jemandem einlassen, der ins Showgeschäft will. Schau dir doch an, was die für ein Leben führen müssen.«
    »Ich habe vor, selbst auch ins Showgeschäft zu gehen. Ich bin ganz bestimmt nicht interessiert daran, mich mit einem Mann und einem Haufen Kinder häuslich niederzulassen«, sagte ich.
    Er lachte.
    »Eines Tages aber vielleicht, oder?«
    »Ich weiß nicht. Im Augenblick denke ich besser einfach an meine Karriere und nicht an irgendeine Liebesgeschichte oder Beziehung.Vielleicht heirate ich gar nicht. Vielleicht heirate ich nur meine Karriere«, sagte ich.
    Ich versuchte irgendetwas anzuführen, was mich meiner Meinung nach weniger attraktiv für ihn machte. Er nickte nachdenklich, aber sein Blick wurde immer glasiger.
    »Vielleicht werde ich eher so wie Tante Victoria«, sagte ich.
    Er blies die Lippen auf und lachte.
    »Jetzt weiß ich, dass du mich veralberst. Du bist Tante Victoria ungefähr so ähnlich wie ich. Tatsächlich bist du eher so wie meine Mutter. Du gleichst ihr sogar in mancher Hinsicht«, sagte er und goss sich ein Bier ein. »Ich meine nicht, dass du Männer manipulierst oder so etwas. Ich meine
nur, dass du hübsch bist wie sie, sogar noch hübscher«, sagte er.
    »Ich räume besser die Reste weg, damit sie nicht verderben«, sagte ich und griff nach einem Behälter. Er packte mich am Handgelenk und schaute zu mir hoch.
    »Das bist du wirklich, weißt du. Du bist sogar noch hübscher.«
    »Brody, bitte«, sagte ich und zog mein Handgelenk weg.
    »Liegt es daran, dass ich fast zwei Jahre jünger bin als du?«, fragte er. »Ich bin nämlich viel reifer als andere Jungs meines Alters.Wirklich, das bin ich.«
    »Liegt was daran, Brody?«
    »Dass du versuchst, mich zu ignorieren; zu ignorieren, was ich für dich empfinde?«
    Ich starrte ihn an und wieder klingelte das Telefon.
    »Oh nein«, sagte er. »Sie ruft noch einmal an. Lass mich drangehen«, sagte er und schoss von seinem Stuhl hoch. Er marschierte in die Küche zurück und riss fast das Telefon von der Wand, als er nach dem Hörer griff.
    »Ja, Mutter?«, sagte er. »Oh, hallo, Tante Victoria. Nein, ich dachte, meine Mutter riefe noch einmal an.Tatsächlich?«
    Er bedeckte das Mundstück.
    »Meine Mutter hat sie angerufen. Kannst du dir das vorstellen?«, flüsterte er. »Nein, Tante Victoria. Ich habe mich entschieden, gar nicht zu bleiben.
Danke für deine Einladung. Das ist sehr nett von dir.«
    Er zwinkerte mir zu.
    »Ja. Nächstes Mal, wenn ich das mache, rufe ich dich bestimmt vorher an. Ganz bestimmt. Auf Wiedersehen.«
    Er legte auf und lachte. Dann schaute er mich so eindringlich an, dass ich mit dem aufhören musste, was ich gerade tat.
    »Was ist?«, fragte ich ihn.
    »Du musst doch irgendeinen Ruf haben, wenn beide so besorgt sind. Das finde ich faszinierend.«
    »Ich habe ganz bestimmt keinen derartigen Ruf«, wehrte ich vehement ab.
    Er schwankte und zuckte die Achseln.
    »Okay«, sagte er, »lass uns zurückkommen auf unsere Unterhaltung.«
    Er wollte ins Speisezimmer gehen.
    »Ich räume noch alles weg«, sagte ich. »Warum legst du dich nicht auf das Sofa im Wohnzimmer und ruhst dich aus?«
    »Wer wachsam ist, ruht nie«, meinte er.
    Er lachte und verließ die Küche.
    Er wird betrunken, dachte ich. Das ist nicht gut. Plötzlich waren die Sorgen meiner Mutter auch zu meinen geworden.
     
    Als ich ins Esszimmer zurückkehrte, sah ich, dass er meinem Rat gefolgt und

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