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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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umhauen können.

    »Ja«, sagte ich lächelnd. »Ich bin verheiratet, Roy.«
    »Verheiratet?«
    »Mein Mann heißt Austin Clarke.«
    Er starrte mich weiter ungläubig an.
    »Wie ging das denn alles, wo du doch …«
    »Behindert bist, querschnittsgelähmt? Ich hatte Glück, Roy. Der Mann, der sich in mich verliebte und in den ich mich verliebte, war mein Therapeut. Es gibt so viel zu erzählen. Komm, schieb mich die Rampe hoch, dann gehen wir hinein und essen etwas zu Mittag.«
    Ich drehte meinen Rollstuhl um, aber Roy rührte sich nicht.
    »Es hat sich für mich alles zum Guten gewendet, Roy. Ich hoffe, du freust dich für mich. Ich will alles über dich erfahren, was du für Pläne hast, wie ich dir helfen kann.«
    »Wow«, sagte er. »Ich habe ein Gefühl, als hätte ich gerade einen Volltreffer ins Gesicht bekommen.«
    Er schüttelte den Kopf und blies durch die Lippen.
    »Ich möchte, dass du uns nahe bist, Roy, ein Teil der Familie bist. Du bist doch alles, was mir aus den alten Tagen geblieben ist«, sagte ich. Das brachte zumindest wieder ein kleines Lächeln auf seine Lippen.
    »Das Gleiche gilt auch für mich«, sagte er. »Aber ich hatte auf mehr gehofft.«

    »Es sollte einfach nicht so sein, Roy. Ich liebe dich nicht weniger oder brauche dich weniger. Ich habe den größeren Teil einer großen Firma geerbt, die von einem Haufen Fremder geführt wird.Vielleicht kannst du mir dabei helfen«, schlug ich vor.
    »Ich weiß nicht.«
    »Ich will mich nicht in irgendwelche Pläne von dir einmischen, aber...«
    »In meine Pläne einmischen?« Er lachte. »Sieht so aus, als hätte das jemand bereits getan.«
    Er sah aus, als würde er weinen. Plötzlich kam Summer lachend auf mich zugerannt.
    »Sieh nur, wie gut sie schon laufen kann mit vierzehn Monaten, Roy«, sagte ich.
    Er drehte sich um und sie blieb stehen, um zu ihm hochzuschauen.
    »Hallo, Schätzchen. Das ist dein Onkel Roy.«
    Vorsichtig bewegte sie sich auf mich zu.
    »Sie ist wunderschön«, sagte Roy.
    Sie lächelte ihn an und er strahlte. Sie klammerte sich an mein Bein.
    »Möchtest du ihn umarmen, Summer? Nur zu«, ermutigte ich sie.
    Sie schaute erwartungsvoll zu ihm hoch, Roy kniete sich hin und öffnete die Arme.
    Ohne weiter zu zögern, rannte sie zu ihm. Er hielt sie fest, küsste sie und schaute mich an.
    »Sie hätte unser Baby sein können«, sagte er.
    »Du wirst noch genug eigene haben, Roy, sie wird dir immer nahe stehen und ich auch. Willkommen
zu Hause«, sagte ich. »Na los, trag sie ins Haus für mich. Ich komme nach«, forderte ich ihn auf.
    Er blieb nur einen Moment stehen, dann ging er auf die Treppe zu und ich fuhr hinter ihnen her die Rampe hoch. Glenda gesellte sich auch zu uns.
    In ein paar Stunden würde Austin nach Hause kommen.Wir wären alle zusammen und ich hoffte, dass wir irgendwie eine neue Familie würden, getrieben von unserem wechselseitigen Bedürfnis nach Liebe und Hoffnung. Ich hatte Angst, zu weit in die Zukunft zu schauen. Es gab noch zu viele unbeantwortete Fragen.
    Würde ich meiner Halbschwester jemals nahe stehen? Würde ich weiter eine Beziehung zu meiner leiblichen Mutter und meinem leiblichen Vater aufbauen? Würde Roy es schaffen, zu sich selbst zu finden und sich ein eigenes Leben aufzubauen, wenn er in meiner Nähe war, der Frau, von der er geträumt hatte, dass sie seine Ehefrau würde? Würde Austin so stark und optimistisch bleiben, wie er war?
    Und Summer, was von alle dem würde sie erben? Würde die Welt für sie freundlicher sein als für mich? Sicherlich hatte sie einen besseren Start. Ich konnte nur hoffen, dass sich die Geister von Großmutter Hudson und Mama verbunden hatten, um über uns zu wachen und besonders über Summer, um ihr gute Gedanken einzuflüstern und ihre Nächte mit schönen Träumen anzufüllen.

    An der Tür blieb ich stehen und schaute zum See hinaus. Der Wind hielt die dunklen Wolken zurück, schob sie zum Horizont.
    »Haltet sie für immer fern«, betete ich.
    Wie ein Versprechen schwebten meine schwarzen Vögel über das Wasser und stiegen zum blauen Himmel auf, einer viel versprechenden Zukunft entgegen.

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