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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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tun sollen.«
    Er schaute auf, als er das Geräusch eines Fahrzeuges auf der Auffahrt hörte.
    »Da kommt jemand«, sagte er.
    »Hilf mir auf«, bat ich ihn, und das tat er.
    »Es ist Tante Victoria«, sagte ich, als sie aus dem Auto stieg. Sie wollte auf das Haus zugehen, sah uns aber. »Besser, du bringst mich zurück«, sagte ich. »Sie bringt mir Neuigkeiten von meiner Mutter.«
    »Gut.«
    Er half mir in den Rollstuhl und fing dann an,
mich ins Haus zurückzuschieben.Victoria erwartete uns an der Rampe. Als wir näher kamen, trat sie auf uns zu.
    »Was für eine Art Therapie können Sie denn da draußen durchführen?«, verlangte sie von Austin zu wissen, bevor ich sie miteinander bekannt machen konnte.
    »Es ist wichtig, dass sie jeden Tag ausreichend frische Luft bekommt«, sagte er.
    »Mrs Bogart könnte sie umherfahren, um frische Luft zu schnappen. Es scheint mir ein sehr hoher Preis, einen Therapeuten für solch eine untergeordnete Tätigkeit zu bezahlen.«
    »Wir machen auch hier draußen Übungen,Tante Victoria. Und meistens fahre ich selbst. Außerdem, warum überlässt du meine Therapie nicht dem Physiotherapeuten? Viel wichtiger ist, wie geht es meiner Mutter?«
    »Ich beabsichtige nicht, darüber ein Gespräch hier draußen in Anwesenheit eines Fremden zu führen«, sagte sie. »Fahren Sie sie wieder in ihr Zimmer«, befahl sie Austin und ging zur Haustür.
    »Tut mir Leid«, flüsterte er mir ins Ohr. »Stell dir vor, was passiert wäre, wenn sie ein paar Minuten früher gekommen wäre.«
    Der Gedanke daran brachte mein Herz zum Rasen und ließ mir die Hitze ins Gesicht steigen.
    In meinem Zimmer schnappte Austin seine Tasche und sagte mir, dass er morgen zur gleichen Zeit wiederkäme.

    »Ich hoffe, ich habe dir keinen neuen Ärger eingebrockt.«
    »Mach dir darüber keine Gedanken«, versicherte ich ihm, aber er ging mit sehr besorgtem Gesichtsausdruck.
    Ungeduldig wartete ich fast fünfzehn Minuten auf Tante Victoria. Schließlich hörte ich ihre charakteristischen Absätze auf dem Flur.
    »Kaum bin ich ein paar Tage weg, ist im Büro der Teufel los«, stöhnte sie, als sie in mein Zimmer kam. »Es wird immer schwieriger, kompetente Leute zu finden. Heutzutage ist es fast schon eine große Aufgabe, nur jemanden zu finden, der vernünftig das Telefon beantwortet. Ich brauche immer mehr Zeit, um unnötige Komplikationen zu beheben.«
    Sie hielt die Luft an und schaute sich um.
    »Wo ist dein Therapeut?«, fragte sie und betonte das Wort Therapeut so, als sei es ein Schimpfwort.
    »Er ist gegangen. Vermutlich hast du ihn verschreckt«, sagte ich.
    Sie zog die Augenbrauen hoch.
    »Vielleicht sollte er auch besser verschreckt werden. Es ist allgemein bekannt, dass du eine Erbin bist, Rain. Hast du das je bedacht? Du lebst hier in einem Herrenhaus auf diesem prächtigen Besitz. Du musst vorsichtig sein. Mitgiftjäger werden aus dem Unterholz gekrochen kommen, um dich in deinem geschwächten Zustand auszunutzen.«
    »Austin ist kein Mitgiftjäger.«

    »Woher willst du das wissen? Du kannst ihn unmöglich gut genug kennen, um zu solch einem Schluss zu gelangen«, schloss sie selbst, bevor ich etwas erwidern konnte. »Du kennst ihn erst seit kurzem. Es tut mir Leid, dass ich so mit dir reden muss, aber deine Mutter ist nicht hier, um dich zu beraten und zu lenken.
    Wieder eine Sache, die Megan mir überlassen hat«, murmelte sie und ließ sich überraschenderweise ziemlich wenig anmutig in den einzigen Sessel plumpsen. Sie ließ den Kopf zurückfallen, schloss die Augen, presste Zeigefinger und Daumen gegen die Schläfen und seufzte: »Ich bin so müde.« Dann richtete sie sich gerade auf und schaute mich an.
    »Deine Mutter ist in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen worden, bis die Ärzte die Ansicht vertreten, dass sie emotional und geistig ausgeglichen genug ist, um in die Gesellschaft zurückzukehren und nicht wieder zu versuchen, sich das Leben zu nehmen. Grant ist sehr verzweifelt. Wir haben es Alison schließlich gesagt, aber es hatte ja keinen Zweck, sie zurückkommen zu lassen. Sie kann ja doch nichts tun.«
    »Sie könnte sie besuchen, helfen, sich um sie und ihre Zukunft zu kümmern«, schlug ich vor.
    Tante Victoria hielt den Kopf schief und schaute mit einem affektierten Lächeln zu mir hoch.
    »Alison Randolph? Jemandem helfen?«
    »Warum haben sie sie denn so verzogen?«

    »Warum? Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Schau dir ihre Mutter an.«
    »Du hasst sie wirklich, nicht wahr?

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