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Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume

Titel: Die Hudson Saga 03 - Dunkle Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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kümmern.«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe andere Sachen, um die ich mir Gedanken machen muss«, wehrte sie ab.
    Wütend versuchte ich Tante Victoria zu erreichen. Sie beschäftigte einen Anrufauftragsdienst wie manche Ärzte, wenn ihr Büro geschlossen war. Die gleichgültige Stimme am Telefon teilte mir mit, dass sie meine Nachricht weiterreichen werde. Ich sagte ihr, es sei sehr wichtig.
    Stunden später, als ich gerade zu Abend aß, klingelte das Telefon und Mrs Bogart sagte mir, es sei Tante Victoria. Ich rollte zum Apparat, und sie reichte mir den Hörer.
    »Ich brauche dieses Telefon«, begann ich, noch bevor ich ihr einen guten Tag gewünscht hatte. »Du hattest versprochen, dich darum zu kümmern, und ich …«
    »Im Augenblick haben wir andere, viel dringendere Sorgen, Rain. Ich kümmere mich um das Telefon, sobald ich zurückkomme.«
    »Zurückkommen? Wo bist du?«
    »Ich bin in Washington, bei Grant. Deine Mutter, meine Schwester«, fügte sie mit vor Abscheu
triefender Stimme hinzu, »hat einen erbarmungswürdigen Versuch unternommen, sich das Leben zu nehmen.«
    »Was?«
    »Sie schluckte ein Dutzend Schlaftabletten. Grant ist außer sich. Wir mussten die Nachricht natürlich geheim halten und diese Schande aus der Presse heraushalten.«
    »Ist mit ihr alles in Ordnung?«, fragte ich.
    »In Ordnung?« Sie lachte. »Wohl kaum. Sie stirbt nicht, falls du das meinst. Das Hausmädchen hat sie rechtzeitig gefunden, was sie vermutlich erwartet hatte. Sie brachten sie schleunigst ins Krankenhaus und pumpten ihr den Magen aus. Die Ärzte und ich glauben, sie muss für eine Weile in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden, vielleicht für eine beträchtliche Weile.
    Sie nominieren Grant nächste Woche für den Kongress. Er braucht so etwas jetzt, wo seine Träume sich verwirklichen, ganz bestimmt nicht.«
    Sie machte eine Pause und seufzte tief wie jemand, der eine große Last tragen muss.
    »Sobald ich kann, komme ich zurück, und wir erledigen, was für dich getan werden muss. Im Augenblick bist du, fürchte ich, auf dich selbst gestellt.«
    »Was glaubst du, was ich bisher war?«, fauchte ich sie an. Sie erwiderte nichts, und ich beruhigte mich ein wenig. »Was ist mit Alison?«, fragte ich.
    »Was soll mit ihr sein?«

    »Wie nimmt sie das alles auf?«
    »Glücklicherweise ist sie nicht hier. Sie ist in Italien auf Urlaub mit einer Gruppe Studenten. Grant erzählt ihr nichts davon.Warum ihr die Reise verderben?«
    »Ja«, sagte ich. »Warum sollte man das tun?«
    Was hatte Alison je getan, um mit einer Welt voller Glück und Vergnügen gesegnet zu sein, einer Welt, in der jede Traurigkeit unterdrückt wurde, und in der es Lutscher und Gummibärchen regnete, wenn es regnete?
    Und was hatte ich getan, um in einer Welt zu leben, in der Lächeln und Lachen mühsam zu Tage gefördert werden wie Diamanten und höher geschätzt werden als kostbare Juwelen?
    »Wenn du kannst«, bat ich, »sag meiner Mutter, dass es mir Leid tut, von ihren Schwierigkeiten zu hören. Ich wünsche ihr, dass es ihr bald besser geht.«
    Tante Victoria grunzte.
    Selbst jemand, der so unsensibel wie meine Tante war, wusste, wie sehr ich mir gewünscht hätte, dass meine Mutter mir nach dem Unfall ähnlich gute Wünsche geschickt hätte.
    Aber das hatte sie nicht.
    Jetzt fragte ich mich, ob sie es je würde.

KAPITEL 10
    Aufgeben
    A ustin kam am Montag wieder, um mit meiner Therapie fortzufahren. Die Ärzte hatten ihn aufgefordert, leichte Übungen mit mir zu machen und allmählich wieder zu dem Programm überzugehen, das wir absolviert hatten. Folglich verbrachten wir viel mehr Zeit damit, einfach nur zu reden und draußen zu sitzen. Er erzählte mir von sich und seiner Familie und offenbarte, dass ihm nie so recht gefallen hatte, wie sein Vater seine Mutter behandelte.
    »Sie arbeitet mit ihm in der Fabrik. Tatsächlich sollte ich sagen, sie arbeitet für ihn. Er behandelt sie, als sei sie eine weitere Angestellte. Seine Stimme ändert sich nicht, da ist keine Wärme, kein wirkliches Teilen. Sie weiß nicht einmal, wie viel Geld sie wirklich besitzen.
    Solange ich mich erinnern kann, bittet sie ihn um Dinge ebenso wie meine Schwester Heather Sue oder ich. Also, sie braucht seine Erlaubnis, um etwas von ihrem Geld auszugeben, selbst für ihren eigenen Bedarf. Mein Vater hat einen Geschäftsführer, der die Haushaltsausgaben ebenso kontrolliert
wie die Geschäftsausgaben, und er erstattet meinem Vater monatlich Bericht. Gott helfe

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