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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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dass ich ihn lieb habe, und dich habe ich auch lieb.«
    »Summer, komm schnell zurück«, rief sie.
    Ich legte auf, die Tränen sprangen mir jetzt aus den Augen wie winzige Flüchtlinge, die in Panik meinen brennenden Wangen zu entkommen suchten.
    Harley legte mir den Arm um die Schultern.
    »Danke«, sagte er. »Ich bringe dich gleich morgen früh zum Flughafen.Versprochen.«
    Ich konnte nicht sprechen. Ich nickte nur, und er führte mich zum Laster zurück.
    »Summer fährt morgen nach Hause, Dad«, teilte Harley seinem Großvater mit.
    »Ja, das ist doch in Ordnung. Natürlich ist sie uns willkommen und kann auch bleiben, so lange sie will.«
    »Ich muss sie zum Flughafen bringen, bevor ich mit dir zur Arbeit gehe.«
    »Kein Problem«, meinte sein Großvater. Er lächelte. »Bei all dem, was wir heute geschafft haben, könnte ich einen ganzen Tag freinehmen, ohne meinen Terminplan durcheinander zu bringen.Vielleicht machen wir das sogar«, erklärte er.
    Harley lachte. Er hielt meine Hand und starrte mich an. Als sein Großvater nicht hinschaute, beugte er sich vor, küsste mich auf die Wange und flüsterte noch einmal »danke«.
    Wie sagte man jemandem, der glaubt, ganz oben zu stehen, dass er auf einer Seifenblase aus Lügen steht?
    Und es konnte ein langer und schmerzhafter Weg hinab zur Wahrheit werden.

KAPITEL 13
    Das geheime Zimmer
    S uze stand vor uns im Flur, als wir zurückkehrten. Sie hatte sich hingekauert, ihre Augen traten hervor, sie sah aus, als wäre sie durch das Haus geschlichen auf der Suche nach Anzeichen auf etwas Böses. Sie wartete darauf, dass wir alle eintraten; ihr Blick war starr auf mich gerichtet.
    »Stimmt etwas nicht, Suze?«, fragte Harleys Großvater. Ich hörte sie die Kellertür schließen.
    »Du hast das Licht unten angelassen«, sagte sie.
    Mein Herz schlug einen Purzelbaum. In meiner Eile hinauszukommen hatte ich es angelassen, nachdem ich meine schockierenden Entdeckungen gemacht hatte.
    »Ich? Ich glaube nicht«, erwiderte er. »Und wenn schon. Es verbraucht nicht viel Strom. Also, was soll ich dir sagen, Suze? Die Telefone drüben in Hurleyville haben funktioniert.« Sie lächelte höhnisch, den Blick immer noch auf mich gerichtet.
    »Sie reisen also alle ab?«, fragte sie.
    »Nur Summer«, sagte Harleys Großvater. »Mein Junge bleibt noch eine Weile und hilft seinem Alten, mit seiner Arbeit weiterzukommen, stimmt’s, Harley?«

    »Ja, Sir«, bestätigte Harley.
    »Hörst du das, Suze? ›Ja, Sir.‹ Das ist mein Junge. Das ist, was ich erwarte. Also, wir nehmen uns morgen frei, um Summer drüben zum Flughafen zu bringen. Willst du mitkommen?«
    Wo würde er sie hinsetzen, fragte ich mich. Hinten?
    »Nein. Ich habe zu tun«, sagte sie. »Ich nehme mir nicht einfach frei bei der erstbesten Gelegenheit.«
    Harleys Großvater brüllte vor Lachen und schüttelte den Kopf, als sie sich umdrehte und in die Küche oder ihr heiliges Zimmer zurückging.
    »Mal sehen, ob der Fernseher wenigstens wieder funktioniert«, schlug sein Großvater vor.
    »Ich bin müde, Harley«, sagte ich.
    »Vielleicht solltest du noch eine Tablette nehmen, Summer. Du brauchst den Schlaf heute Nacht.«
    Ich nickte. Ich hoffte, er würde mit heraufkommen, damit wir reden konnten, aber er blieb noch. Offensichtlich wollte er noch ein wenig bei dem Mann sitzen bleiben, den er für seinen Vater hielt. Er genoss jeden Augenblick.
    »Vielleicht werde ich das«, sagte ich.
    »Gute Nacht, Summer.Wir sorgen dafür, dass du morgen früh zum Flughafen kommst«, rief sein Großvater mir zu.
    »Wir wissen nicht einmal, wann die Flugzeuge fliegen«, sagte ich.
    »Das werden wir noch rechtzeitig herausfinden. Hat keinen Zweck, sich heute darüber Sorgen zu machen.
Ich mache mir nie heute Sorgen über Sachen, die ich auf morgen verschieben kann«, fügte er lachend hinzu. Harley lachte auch.
    Das ist unverantwortlich, dachte ich. Das ist nichts, das man bei jemandem bewundern sollte. Onkel Roy würde so etwas nie sagen. Er würde alles planen und vorbereiten. Konnte Harley den Unterschied nicht sehen? War das Bedürfnis nach jemandem, den er lieben konnte und der ihn liebte, so groß, dass es keine Rolle spielte, ob er das Wahre war oder nicht?
    Das machte mich wütend, aber dann ermahnte ich mich, nicht so vorschnell ein Urteil zu fällen. Schließlich war Harley derjenige, der kürzlich seine Mutter verloren hatte. Er ist derjenige, der sich wie eine Waise fühlt, und derjenige, der hergekommen ist auf der Suche

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