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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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über die Verandatreppe zu manövrieren und in den Laster zu steigen. Die Krücke legten sie nach hinten, aber dennoch saßen wir eng zusammengepfercht in der Fahrerkabine.
    Als wir über ziemlich holprige Straßen fuhren, redete sein Großvater über die Gegend und deutete auf verschiedene Gebäude und Häuser, in denen er gearbeitet hatte.
    »Vor etwa fünf Jahren begannen sie mit dieser individuell geplanten Eigenheimsiedlung. Ich übernahm mehr Arbeit, als ich eigentlich wollte. Suze schimpfte mich deswegen aus, und es gelang mir schließlich, aus einigen Verträgen herauszukommen. Sie kümmert sich wirklich um mich. Es gibt nichts Besseres, als eine gute Frau zu haben, die sich um einen kümmert«, belehrte er uns.
    Er warf mir einen Blick zu, nachdem er in eine bessere Straße eingebogen war.
    »Harley sagt, du wärst der beste Freund, den er jetzt hat. Nichts dagegen einzuwenden, dass ein Mann eine Frau als besten Freund hat. Es herrscht Vertrauen, und das ist wichtig. Er weiß, dass du nichts tun wirst, um ihm zu schaden, und umgekehrt«, sagte er.
    Als ich ihn ansah, hatte ich den Eindruck, sein Blick sei fester auf mich gerichtet.Versuchte er mir etwas zu sagen? Ich war mit den Nerven völlig fertig. Jetzt fühlten sie sich an wie überspannte Drähte. Mein Herz
klopfte. Ich spürte, wie Harleys Hand in meine glitt und sie drückte.Als ich ihn anschaute, lächelte er. Ich glaube, ich hatte ihn noch nie so glücklich erlebt wie in den vergangenen Stunden. Und es lagen mir Worte auf der Zunge, die das Glück so schnell aus seinem Herzen wegwischen konnten, wie jemand die Worte Ich liebe dich von einer Tafel wischte.
    Ich starrte geradeaus, dachte nur an Mommy und was sie sagen würde.
    Wir hielten an einer Autowerkstatt an, und Harleys Großvater deutete auf den Münzfernsprecher.
    »Wenn der nicht funktioniert, tut es keiner hier in der Gegend«, stellte er fest.
    Harley sprang heraus, um festzustellen, ob er einen Wählton hörte, und winkte mich lächelnd zu sich.
    Sein Großvater kam um das Auto herum, um mir zu helfen, aus dem Laster auszusteigen. Er reichte mir die Krücke und lächelte.
    »Danke.«
    »Kein Problem«, sagte er. Ich ging zum Telefon. Harley reichte mir den Hörer, und unsere Blicke versenkten sich eine Weile ineinander.
    »Ich möchte morgen nach Hause fahren, Harley«, sagte ich.
    Er nickte. »Prima«, sagte er. »Erzähl ihnen nur nicht, wo ich bin, bis ich es sage, okay? Bitte«, bettelte er.
    Mein Herz war mir so schwer. Ich warf einen Blick zurück zu seinem Großvater, der neben dem Laster stand und uns beobachtete. Ich konnte an Ort und Stelle
damit herausplatzen, aber was wäre danach? Ich hatte Angst um uns beide.
    Ich nickte und wählte ein Amt, um ein R-Gespräch anzumelden.Wenige Augenblicke später hörte ich Daddys Stimme.
    »Summer, wo bist du? Was ist los?«
    »Mir geht es gut, Daddy.Wirklich.Wir sind hier bei … Harleys Familie«, sagte ich rasch, »aber ich komme morgen wieder nach Hause. Ich fliege nach Richmond«, sagte ich.
    »Deine Mutter ist völlig außer sich. Das ist doch verrückt, einfach verrückt.«
    »Ich erkläre euch alles genauer, wenn ich wieder zu Hause bin, Daddy.«
    »Bist du sicher, dass alles mit dir in Ordnung ist?«
    »Ja, Daddy.«
    Ich hielt es für besser, die Sache mit dem Fußgelenk zu erklären, wenn ich da wäre.
    »Deine Mutter möchte mit dir sprechen«, sagte Daddy, und eine Sekunde später hörte ich, wie Mommy meinen Namen sagte.
    »Mir geht es gut, Mommy. Bitte weine nicht«, bat ich. »Wir wollten niemandem wehtun. Es war etwas, das ich für Harley tun musste, jetzt ist das erledigt und ich bin auf dem Weg nach Hause.«
    »Wo bist du?«
    »Ich erzähle euch alles morgen«, sagte ich.
    »Dein Onkel Roy ist sehr, sehr wütend, Schätzchen. Er macht sich Sorgen und ist völlig außer sich. Er ist
nicht zur Arbeit gegangen. Er sitzt neben dem Telefon. Kannst du Harley dazu bewegen, ihn anzurufen?«
    »Ich weiß es nicht, Mommy.«
    »Er hat ihn wirklich gern, Schätzchen. Diese Geschichte nimmt ihn wirklich total mit, und das nach all seiner Trauer.«
    »Ich weiß, Mommy«, sagte ich. Tränen brannten mir in den Augen. »Ich rede mit ihm darüber.Versprochen.«
    »Um wie viel Uhr kommst du nach Hause?«
    »Ich rufe dich morgen früh vom Flughafen an, Mommy.«
    »Ich weiß nicht, was ich von all dem halten soll. Ich weiß es einfach nicht.« Ihre Stimme brach vor Enttäuschung. Das machte mich ganz krank.
    »Bis morgen, Mommy. Sag Daddy,

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