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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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nicht bezahlt.«
    »Nein, ich habe die Rechnung bezahlt«, versicherte sein Großvater, der neben ihn trat und zu mir herausschaute. »Das sind nur die Nachwirkungen des Sturms. Zum Teufel, einmal hat es zwei Tage gedauert, bis die Telefone in dieser Stadt wieder funktionierten.«
    »Vielleicht tut es der Münzfernsprecher am Lebensmittelgeschäft jetzt«, sagte ich.
    »Wenn es hier nicht funktioniert, dann da auch nicht. Wir hängen an der gleichen Leitung«, behauptete sein Großvater. »Weißt du was? Nach dem Abendessen fahre ich dich nach Hurleyville. Dort haben sie ein anderes Netz, und das könnte intakt sein.«
    »Ich muss aber sofort anrufen«, rief ich.
    »Es sind doch höchstens ein paar Stunden, und vielleicht
ist unsere Leitung dann auch wieder frei«, meinte er und hob die Arme.
    Plötzlich setzte wieder Sprühregen ein, der schnell heftiger wurde.
    »Noch ein Wolkenbruch«, rief Harleys Großvater. »Lasst uns schnell reingehen, bevor wir alle klatschnass sind.«
    Er lief mit Harley hinaus.
    Die beiden hoben mich hoch und trugen mich lachend zum Haus. Keine Sekunde zu früh kamen wir auf der Veranda an, weil wieder ein Platzregen niederging.
    »Ich hasse dieses Wetter!«, schrie ich.
    Sein Großvater lachte.
    »Farmer brauchen das«, sagte er. »Bis jetzt war es trocken. Kommt, wir wollen uns vor dem Futtern waschen.«
    Er öffnete die Tür und wartete, dass wir ihm folgten. Ich warf Harley einen Blick zu.
    »Tut mir Leid, Summer«, sagte er, »aber ich verspreche dir, dass ich dich heute noch zu einem Telefon bringe.«
    »Aber klar. Mach dir darüber keine Sorgen«, meinte sein Großvater.
    Oben, dachte ich, oben werde ich Harley alles erzählen, was ich weiß.

    Harley wollte direkt unter die Dusche gehen.
    Ich folgte ihm, und als ich mir sicher war, dass man uns nicht hören konnte, fing ich an: »Harley ich hatte heute Zeit, das Haus zu erkunden«, sagte ich.

    »Es ist eine verblüffende Konstruktion, nicht wahr?«, unterbrach er mich rasch. »Ich bin überrascht, dass nicht mehr heutige Architekten einige der Innovationen hier aufgegriffen haben«, sagte er und holte ein frisches Hemd, Unterwäsche und Socken aus seiner Tasche. Er kniete auf dem Boden mit dem Rücken zu mir.
    »Ich spreche nicht über das Haus, Harley. Ich spreche darüber, was darin ist.«
    »Ach so«, sagte er und stand auf. Er nickte, weil er zu wissen glaubte, was mich beschäftigte. »Also, er hat nicht viel Geld. In Bezug auf materielle Dinge ist er wirklich sehr gelassen.Wir haben uns heute darüber unterhalten. Er sagt, in seinem Alter möchte er wirklich nur tun, was er tun muss, und sich ansonsten entspannen.«
    »Hat er über sein Alter gesprochen, erklärt, wie ein Mann seines Alters deine Mutter zur Freundin haben konnte?«, fragte ich ihn dezidiert.
    »Nein«, erwiderte er kopfschüttelnd. »Ich wollte das nicht zu sehr aufbauschen. Viele ältere Männer haben jüngere Freundinnen, Summer. Manche Frauen mögen reifere Männer. Sie suchen nach einer Vaterfigur.«
    »Ach, plötzlich kennst du dich mit der weiblichen Psychologie aus und weißt, was Frauen mögen?«, fragte ich.
    Er lächelte.
    »Eigentlich nicht.«
    »Ich wollte nicht über die Möbel in diesem Haus sprechen oder die abgetretenen Teppiche oder so was. Ich habe eine Tür gefunden, hinter der eine kurze Treppe
hinunter zu einem Kellerraum führt, in dem alte Dinge aufgehoben werden.«
    »Ach?« Er hielt jetzt in der Bewegung inne, seine Sachen in der Hand. »Ich wasche mich jetzt erst mal«, flüsterte er. »Du hast ja gehört, was er darüber sagte, dass man rechtzeitig zum Essen kommen soll.«
    Er ging weiter.
    »Harley!«
    »Lasst euch nicht zu viel Zeit, Leute«, hörte ich seinen Großvater die Treppe hochrufen.
    »Ich will mich nur erst waschen, Summer.Wir haben die ganze Nacht Zeit zum Reden.«
    »Harley, warte.«
    Er ging ins Badezimmer und schloss die Tür.
    Frustriert stand ich da und wartete darauf, dass die Dusche einsetzte. Ich wollte dort stehen bleiben und warten, bis er das Badezimmer wieder verließ, aber sein Großvater kam die Treppe hoch, um etwas aus einem anderen Zimmer zu holen, deshalb musste ich den Flur entlanggehen und so tun, als bereitete auch ich mich auf das Abendessen vor. Er sah mich und fing an, über das Essen zu reden.
    »Ich wette, so etwas habt ihr noch nie gegessen«, sagte er. »Als Suze das erste Mal für mich kochte, dachte ich, ihr Essen ist mehr als einfach nur Nahrung. Du fühlst dich dann innerlich gut, es

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