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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Bettzeug«, sagte er, »und noch ein Kissen.«
    Rechts neben dem Bett stand ein Kleiderschrank. Ich humpelte zu ihm hinüber, öffnete ihn und sah mir die Kleidungsstücke an. Es waren alles Frauenkleider. Auf dem Boden standen auch etwa ein halbes Dutzend Schuhe.
    »Wer wohnte hier?«, fragte ich Harley.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Niemand hat mir etwas davon erzählt.« Er erinnerte sich an das laufende Wasser und ging in die Küche zurück, um mir ein Glas zu holen. »Kalt«, sagte er, als er es mir reichte. »Es kommt aus einer unterirdischen Quelle. Gutes Wasser.« Er trank selbst ein Glas.
    Ich konnte nicht fassen, wie durstig ich war. Er kehrte zurück, um mir noch ein Glas zu holen, während ich weiter das Zimmer erkundete. Ich fand einen Stapel alter Bücher und einige sehr verblasste sepiabraune Fotografien einer Frau und eines Mannes. Der Mann wirkte
sehr ernst, fast wütend, aber die Frau sah freundlich aus, hübsch mit einem rätselhaften Lächeln, das ebenso Glück wie tiefe Traurigkeit bedeuten konnte.
    »Es gibt hier keine Tür nach draußen«, berichtete Harley enttäuscht, nachdem er jeden Zentimeter des Zimmers inspiziert hatte. »Der Eingang und der Ausgang muss diese kurze Treppe gewesen sein. Das Fundament dieses Hauses ist tief, was erklärt, warum es keine Fenster gibt.«
    »Es muss immer feucht und dunkel hier gewesen sein, Harley.Warum sollte jemand hier leben wollen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Vermutlich eine Art Versteck.«
    Die Uhr, die ich wieder in Gang gesetzt hatte, schlug plötzlich die Stunde: Die Tür öffnete sich und ein Tanzpaar drehte sich ein paarmal im Kreis, bevor es wieder in der Uhr verschwand.
    Harley lachte. Er hatte die Arme vor der nackten Brust verschränkt.
    »Du wirst noch krank werden in all dieser Feuchtigkeit ohne Hemd und Schuhe, Harley«, sagte ich.
    Ich ging wieder zum Kleiderschrank und durchsuchte die Kleidung, bis ich einen hellblauen Baumwollpullover fand. Ich hielt ihn hoch.
    »Er wird eng sein, aber das ist doch mehr als nichts«, sagte ich.
    »Den zieh ich nicht an. Das ist ein Damenpullover.«
    »Harley Arnold, ich werde nicht zulassen, dass du hier unten krank wirst. Zieh ihn an.«

    Zögernd nahm er ihn entgegen, schüttelte ihn aus und zog ihn sich über den Kopf. Er war so eng, dass er kaum die Arme bewegen konnte. Er schaute mich an, grinste, dann holte er die Schere aus seiner Gesäßtasche und schnitt die Ärmel ab.
    »Zumindest kann ich jetzt Luft holen«, erklärte er. »Jetzt bitte mich nicht, ein Paar von diesen Schuhe anzuziehen. Da passen meine Füße sowieso nicht hinein.«
    »Zieh wenigstens diese Socken an«, sagte ich und hielt ein Paar hoch, das ich gefunden hatte. Zögernd gehorchte er.
    »Mal sehen, was wir noch finden können«, schlug er vor.
    Wir machten uns wieder daran, das Zimmer zu erkunden.
    »Ich wünschte, hier unten wäre ein Telefon«, rief er von der Seite des Bettes, während ich die Schränke in der kleinen Küche durchstöberte.
    »Das würde uns nichts nützen. Dein Großvater hat vermutlich die Rechnung nicht bezahlt.«
    »Stimmt. He«, rief er, »hier ist ein Karton mit Zeug unter dem Bett.«
    Ich kam heraus und sah zu, wie er noch mehr Fotos und Bücher herausholte und schließlich die Stoffpuppe eines kleinen Mädchens.
    »Seltsam. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Kind hier unten war«, sagte er und drehte die Puppe in seinen Händen.
    »Es sind die Kindheitserinnerungen von jemandem,
Harley. Frauen heben oft die Puppen auf, die sie als kleines Mädchen hatten.«
    »Ja«, meinte er nachdenklich. »Vermutlich. Aber wer lebte hier?«, fragte er.
    Ich musterte den Raum sorgfältiger, bis mein Blick an einer kleinen Schachtel unter dem Tisch hängen blieb, auf dem sich der Plattenspieler und die alten Schallplatten befanden. Als ich die Schachtel öffnete, fand ich ein altes Schreibheft, dessen Ecken vom Alter vergilbt waren. Während Harley gegen die Wände klopfte und nach einem anderen möglichen Ausgang suchte, der verdeckt worden war, saß ich auf dem Sofa, öffnete das Heft und begann zu lesen.
    »Harley!«, rief ich.
    »Was ist?«
    »Ich weiß, wer hier unten war.«
    »Wer?«, fragte er und kam auf mich zu.
    »Deine Großmutter«, sagte ich. »Die traurig wirkende hübsche Frau auf den Fotos, die wir im anderen Zimmer gefunden haben. Dies hier«, sagte ich und hielt das Heft hoch, »ist ihr Tagebuch. Sie muss es geschrieben haben, während sie hier unten war.«
    »Wie kannst du dir so sicher

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