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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Zimmer.«
    »Dann gehe ich jetzt zu ihm«, sagte ich und nickte Richtung Treppe. Sie lächelte.
    »Ich koche gerade Kartoffeln für Püree«, sagte sie. »Roy liebt mein Kartoffelpüree.«

    »Das ist auch wirklich lecker«, stimmte ich zu, worauf das Lächeln auf ihr Gesicht zurückkehrte.
    Sie nickte und kehrte in die Küche zurück. Ich sah ihr einen Moment zu und stieg dann die Treppe hinauf. Ich rief Harley. Seine Tür war geschlossen. Er antwortete nicht und öffnete mir auch nicht, deshalb klopfte ich leise.
    »Harley?«
    Immer noch keine Antwort. Leise drückte ich die Klinke herunter und öffnete die Tür so behutsam ich konnte. Als ich hineinschaute, sah ich ihn mit dem Gesicht nach unten auf dem Bett liegen. Warum schlief er um diese Tageszeit, fragte ich mich. Ich wartete, aber er rührte sich nicht.
    »Harley?« Ich wartete immer noch. Ich wusste, dass er mich gehört haben musste. Ich wusste, dass er nicht so fest schlief.
    »Geh weg, Summer«, sagte er schließlich.
    »Was? Warum? Bist du krank?«
    »Ja, ich bin krank«, sagte er. »Geh raus, bevor du dich ansteckst.«
    »Was ist los? Vielleicht solltest du zum Arzt gehen.«
    »Ja, zum Arzt«, sagte er und lachte grunzend auf.
    »Was ist denn los mit dir, Harley? Warst du denn heute nicht in der Schule?«
    »Nein«, sagte er, »und ich werde mir auch nicht die Mühe machen, dorthin zurückzukehren. Geh einfach nach Hause, hörst du.«
    »Harley Arnold, rede mit mir!«

    Er seufzte tief. Ich stand dort, wartete und mein Herz fing an zu klopfen wie ein Presslufthammer.Was war los mit ihm? Wieso diese radikale Veränderung?
    »Harley?«
    Langsam drehte er sich um und setzte sich auf. Ich spürte, wie mein Herz einen Schlag aussetzte und wieder anfing zu schlagen, während ich keuchte. Sein rechtes Auge war blau, direkt darunter prangte eine hässliche Schwellung. »Was ist passiert?«, rief ich.
    »Ich bin gegen eine Tür gerannt«, behauptete er.
    »Harley! Sag es mir!«
    Er schaute zu Boden, holte tief Luft und fing an.
    »Als ich nach deiner Party nach Hause kam, haben Roy und ich uns übel gestritten. Ich verlor die Beherrschung und ging mit einem Stuhl auf ihn los. Er wehrte ihn ab, ich stürzte zu Boden und knallte mit dem Gesicht auf den Stuhl. Ich hätte mich fast selbst k.o. geschlagen.«
    »Erzählst du mir auch die Wahrheit, Harley? Er hat dich nicht geschlagen?«
    »Ich wünschte, er hätte es«, sagte er. »Was glaubst du, wie ich mich fühle, mir das selbst angetan zu haben? Stattdessen hob er mich hoch, warf mich über die Schulter und trug mich in mein Zimmer hoch, wo er mich auf das Bett fallen ließ. Dann ging er und holte mir ein Steak. Hat wenig genützt, was?«
    »Du siehst schrecklich aus«, gab ich zu, außerstande die Wahrheit zu verbergen.
    »Ich weiß. Deshalb konnte ich mir nicht die Zähne putzen, die Haare bürsten und zur Schule gehen.«

    »Du musst wieder in die Schule gehen, du kannst nicht darauf warten, bis das geheilt ist, Harley. Es sind nicht mehr viele Unterrichtstage.«
    »Welchen Unterschied macht das denn schon?«
    »Ich dachte, wir hätten beschlossen, dass ich dir helfe, bei deinen Abschlussprüfungen durchzukommen. Ich dachte, wir hätten eine Entscheidung getroffen und dabei bliebe es auch. Du hast mir versprochen, es zu versuchen, wenn ich dir helfe. Harley Arnold«, schimpfte ich. »Du kannst doch nicht einfach aufgeben, nur weil du dich verletzt hast. Du kannst doch mit dem Auge noch sehen, oder?«
    »Ja«, bestätigte er.
    »Dann kannst du auch lesen und schreiben und lernen. Jetzt gehe ich nach Hause. Du stehst auf, ziehst dich an, suchst deine Bücher zusammen und kommst herüber in …«, ich schaute auf meine Armbanduhr, »… in zwanzig Minuten.Wir arbeiten dann zwei Stunden.«
    »Zwei Stunden!«
    »Zwei Stunden und keine Minute weniger.« Ich drehte mich um und ging zur Tür. »Und«, sagte ich und wandte mich noch einmal ihm zu, »putz dir die Zähne und kämm dich.«
    Er fing an zu lächeln, stöhnte dann aber vor Schmerz auf.
    »Vielleicht hast du endlich etwas über dein Temperament gelernt«, sagte ich, fügte jedoch hinzu: »Aber das bezweifle ich.«
    Ich schloss die Tür hinter mir, atmete tief aus, lächelte
in mich hinein und lief die Treppe hinunter. Knapp zwanzig Minuten später stand Harley vor unserer Haustür, die Bücher unter den rechten Arm geklemmt, das Haar ordentlich zurückgekämmt.
    »Werde ich den Anforderungen gerecht?«, fragte er.
    »Wir werden sehen«, sagte ich. »Wir

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