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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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auf dem Schulgelände, aber wir hatten vor diesem Abend noch nie miteinander gesprochen.«
    »Und wenn sie ihn vorher gekannt hätte?«, fragte Daddy. »Wir reden über Vergewaltigung!«
    »Kann ich bitte für ein paar Minuten den Advocatus Diaboli spielen, Mr Clarke, und dadurch vielleicht Ihnen, Ihrer Frau und Ihrer Tochter schrecklichen Ärger ersparen?«
    Daddy starrte ihn an.
    »Bitte, Mr Haskins«, forderte Mommy ihn mit durchdringendem Blick auf.
    Danach wandte Mr Haskins sich mehr an sie. Er drehte sich wieder zu mir um.

    »Du trafst Duncan Fields zum ersten Mal bei der Tanzveranstaltung, tanztest einmal mit ihm und klettertest bereitwillig aus dem Fenster, als er zu deinem Zimmer kam, verletztest dadurch die Schulregeln und gingst mit ihm – mit nicht mehr bekleidet als einem Nachthemd und einem Morgenmantel?«, fragte er rasch.
    »Ich dachte, wir machten nur einen Spaziergang«, sagte ich.
    »Das stimmt also alles?«
    »Ich wollte nur einen Spaziergang machen«, stellte ich entschiedener fest.
    »Aber du stiegst mit ihm in seinen Van. Warum?«
    Ich warf Mommy einen Blick zu. Tränen brannten mir unter den Augenlidern.
    »Er wollte mir sein neues Auto zeigen.«
    »Konntest du nicht nur hineinschauen? Musstest du einsteigen?«
    »Er öffnete die Tür mit der Fernbedienung und …«
    »Warum bist du nicht stehen geblieben und zum Wohnheim umgekehrt?«
    »Er sagte, er wollte mir seine Musikanlage zeigen und … ich wollte nicht einsteigen.«
    »Aber du hast es getan. Hat er dich hineingezerrt?«
    »Er hat mich hineingeschubst.«
    »Aber du bist bereitwillig eingestiegen? Du hast nicht geschrien oder dich gewehrt? Nun?«, wollte er wissen.
    »Da nicht«, sagte ich mit brechender Stimme, Tränen strömten mir mittlerweile aus den Augen.

    »Wovon reden Sie eigentlich?«, schrie Daddy ihn an. »Wie soll irgendetwas an diesen Verhaltensweisen ihm das Recht geben, meine Tochter zu vergewaltigen?«
    »Ich sage ja nicht, dass es das tut, Mr Clarke. Erinnern Sie sich jedoch daran, dass Sie den Bezirksstaatsanwalt bitten wollen, eine Jury davon zu überzeugen, dass sie vergewaltigt worden ist und nicht freiwillig sexuellen Kontakt mit Duncan Fields hatte.«
    Ohne einen Ton öffnete und schloss Daddy den Mund. Mr Haskins wandte sich wieder an mich.
    »Der Bericht des Krankenhauses spricht von keinerlei Verletzungen, keinen Traumata. Deine Kleidung ist nicht zerrissen.«
    »Keine Verletzungen!« Daddy sprang auf. »Was sind Sie bloß für ein Mensch? Haben Sie Kinder?«
    »Ja, Mr Clarke, ich habe zwei Töchter, eine ist Mitte zwanzig und machte gerade ihr Examen in Erziehungswissenschaft, die andere fängt gerade an, an der University of Boston zu studieren. Ich mache mir ständig Sorgen um sie. Ich habe auch einen Sohn in der Abschlussklasse der Highschool, und auch um ihn mache ich mir Sorgen. Ich sage ihm, wie wichtig es ist, vorauszuschauen und sich nie den Anschein von Unschicklichkeit zu geben, besonders in der heutigen prozesssüchtigen Gesellschaft, wo jeder wegen allem vor Gericht geht, selbst wegen einem lauten Rülpser.«
    »Setz dich, Austin«, sagte Mommy scharf.
    Daddy starrte jeden an und tat dann, was sie wollte.
    »Was genau wollen Sie von uns?«, fragte Mommy.
»Wir haben verstanden, was Sie sagen wollen. Es wird nicht leicht sein. Es wird sehr unangenehm werden. Offensichtlich verfügt die Familie des Jungen über Geld, und sie werden einen guten Verteidiger bezahlen.«
    »Genau, Mrs Clarke«, sagte Mr Haskins.
    »Und?«, hakte Mommy weiter nach.
    Mr Haskins warf Dr. Greenleaf einen Blick zu und nickte leicht, offensichtlich das verabredete Zeichen, ihr geprobtes Szenario aufzuführen.
    »Wir sind alle zutiefst verwirrt und aufgebracht durch dieses Ereignis, Mrs Clarke. Wir erkennen an, dass die Schule eine gewisse Verantwortung und Verpflichtungen hat.«
    »Genau«, sagte Daddy. »Was ist geworden aus diesem ›Wir sind eure Ersatzeltern‹ bei der Einführung?«
    »Ja, Mr Clarke, genau. Es tut uns Leid, dass wir Sie in diesem Punkt im Stich gelassen haben. Selbst wenn Ihre Tochter unsere Schulregeln missachtete, sollten wir dennoch auf ihr Wohlergehen achten, und auf das von Duncan Fields ebenso.
    »Wir haben uns mit seiner Familie in Verbindung gesetzt, und er ist von der Schule gewiesen worden, seine Schulgebühren sind natürlich verfallen. Als unabhängiger Bürger können Sie natürlich später den Bezirksstaatsanwalt aufsuchen und weiter vorgehen, wie Sie es für angemessen halten.Wir hoffen,

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