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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Meine Eltern sind sehr wütend. Ich kann nicht hier bleiben.«
    »Ist Duncan im Gefängnis?«
    »Ich weiß nicht, wo er ist. Daddy wird sich später um all das kümmern.«
    »Oh«, sagte sie und ließ sich auf ihr Bett fallen. »Ich finde es grässlich, dass du gehst.«
    »Ich weiß. Lass uns Freundinnen bleiben«, schlug ich vor. »Schreib mir doch.«
    »Okay.« Sie nickte und zuckte die Achseln. »Ich werde dich vermissen.«
    »Ich dich auch«, sagte ich.
    Wir umarmten uns, als Daddy zur Tür kam.
    »Alles fertig«, sagte er.
    Ich stellte ihm Sarah vor, und dann stellte ich sie Mommy vor.
    »Das tut mir alles so Leid«, sagte sie.
    »Danke.«
    »Du rufst mich an, hörst du?«, bat sie mich.
    »Ja, natürlich, und schreib mir«, sagte ich.
    Sie folgte uns nach draußen zum Auto.
    »Hier ist alles in heller Aufregung«, flüsterte sie, »aber niemand kennt irgendwelche Einzelheiten. Sie wissen
nur, dass etwas nicht stimmt, weil Duncan nicht zum Unterricht erschienen ist und auch nicht zu den Proben; und sein Zimmernachbar hat gesehen, wie er in ein Polizeiauto einstieg.«
    Ich nickte.
    »Das alles wird nicht lange ein Geheimnis bleiben, trotz allem was Dr. Greenleaf hofft«, sagte ich.
    »Ich schwöre, dass ich nicht tratschen werde.«
    »Ich weiß. Pass auf dich auf«, sagte ich.
    »Du auch.«
    Ich stieg in den Transporter, nachdem Daddy Mommy eingeladen hatte. Sarah stand dort und schaute uns zu.
    Sie hob die Hand, um uns zum Abschied zu winken, als Daddy den Motor anließ. Würden wir uns je wiedersehen?
    Manchmal begegnen Menschen einander wie Züge, die in der Nacht aneinander vorbeifahren. Sie werfen ein paar flüchtige Sekunden lang einen Blick durch ein erleuchtetes Fenster, schnappen ein Bild, ein Wort, einen Erinnerungsfetzen auf und fahren dann weiter, in ihre getrennten Welten. Zurück bleibt ein paar Augenblicke lang nur das Echo, bevor es wie das Licht einer Kerze erstirbt und nur Dunkelheit zurückbleibt.
    Die Schule blieb hinter uns zurück, die Musik verhallte im Wind.
    »Ist alles in Ordnung, Schätzchen?«, fragte Mommy.
    »Ja«, sagte ich mit so zaghafter Stimme, als stammte sie von einem Mädchen, das nur halb so alt war wie ich.

    »Es wird alles gut«, sagte Daddy, mehr um sich selbst zu überzeugen als mich. »Und für mich ist das noch nicht erledigt. Das ist ein Versprechen«, gelobte er.
    Keiner von uns sprach.
    Tiefes Schweigen senkte sich über uns und machte sich im Wagen breit, nur das Surren der Reifen auf der Autobahn war zu hören.
    Und das stille Pochen meines verängstigten Herzens.

KAPITEL 7
    Geheimnisse in der Nacht
    E s war, als sei jemand gestorben. Kummer, Zorn, Empörung und Ekel verwoben sich zu einem schweren Tuch, das sich über uns und alles im Haus legte. Mrs Geary stand an der Haustür, als wir an der Rampe vorfuhren. Ihr Gesicht sah aus wie ein Bildnis in einem fleckigen Glasfenster, ein klassischer Moment großer Traurigkeit eingefangen von der Pinselspitze eines Künstlers, für immer und ewig im Glas eingebettet. Sie kam heraus, die Hände gegen die Brust gepresst, und wartete darauf, mich anzusehen, um festzustellen, wie verletzt ich emotional und seelisch war.
    Daddy half Mommy aus dem Wagen, Mrs Geary kam näher.
    »Ich habe etwas von meiner Tomatenreissuppe auf dem Herd stehen«, sagte sie und schaute mich an. Sie wusste, es war eines meiner Lieblingsgerichte.
    »Wir sind alle so müde. Ich glaube nicht, dass einer von uns besonderen Appetit hat«, murmelte Mommy, als Daddy sie die Rampe hochschob.
    »Etwas Warmes im Magen ist wichtig in Zeiten wie diesen«, riet Mrs Geary.

    »Sie hat Recht«, bestätigte Daddy. »Wir packen jetzt erst mal aus und essen dann später zu Mittag.«
    Mrs Geary legte mir den Arm um die Schultern. Da sie sonst ihre Zuneigung nie offen zeigte, überraschte mich das.
    »Zur Hölle mit diesem Teufel«, sagte sie.
    Wir betraten das Haus, und nachdem Mommy an ihren Platz gebracht worden war, kehrte Daddy zum Auto zurück, um meine Sachen zu holen.
    »Ruh dich eine Weile aus, bis Mrs Geary uns das Essen gerichtet hat«, riet Mommy mir.
    Ich nickte und ging hinauf in mein Zimmer. Einen Augenblick lang stand ich nur in der Tür und schaute mich um. So zurückgebracht zu werden erschien mir wie eine Niederlage. Ich fühlte mich so närrisch. Jetzt sollte ich gerade in der Klavierstunde sein. Was sagte man meinen Lehrern? Dr. Greenleaf erfand bestimmt eine großartige Lüge, um alles geheim zu halten.
    Ich legte mich auf mein Bett, starrte

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