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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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kompliziert, Schätzchen, und es ist so spät.«
    »Ich dachte, es sollte keine Geheimnisse mehr zwischen uns geben.«

    Sie seufzte und schüttelte den Kopf.
    »Heute ist schon so viel auf dich eingestürmt.«
    »Eine Sache mehr macht da auch nichts aus«, beharrte ich.
    Sie lächelte.
    »Du bist stärker, als ich es war«, stellte sie fest. Sie lehnte sich zurück, schloss die Augen und verzog einen Moment lang das Gesicht, als ob ihre Gedanken ihr bereits Schmerz bereiteten.
    »Nachdem Onkel Roy die Wahrheit über meine Geburt herausgefunden hatte, kam er zu mir und gestand mir, dass er sich seit Jahren gehasst hatte wegen der Gefühle, die er für mich empfand, Gefühle, die er für unnatürlich halten musste.
    Er war wirklich glücklich darüber, dass wir nicht verwandt waren, und wollte, dass ich das ebenso empfand, verstehst du?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Ich konnte es nicht, aber er versuchte meine Meinung zu ändern. Ich liebte ihn so sehr und konnte den Gedanken kaum ertragen, dass er so unglücklich war, dass ich es versuchte. Ich konnte mich jedoch nicht – ändern, und er musste dieser Tatsache ins Auge sehen. Er fand, das Schicksal sei grausam zu ihm, zu uns gewesen.
    Als er Glenda kennen lernte, war ich glücklich, weil ich dachte, er würde endlich sein Glück finden und mit dem zu leben lernen, was zwischen uns gewesen war. Wie du weißt, mussten er und Glenda ihre eigene Tragödie
ertragen. Es ist schwer, mit Glenda auszukommen. Roy kommt oft zu mir, um mir sein Leid zu klagen.
    »Manchmal verfällt er in seine alten Wünsche und Träume. Ich tue mein Bestes, um ihm zu helfen, und unterstütze ihn dabei, ein eigenes Leben für sich selbst und für Glenda aufzubauen. Normalerweise bin ich gut darin. Heute habe ich eine Patzer begangen. Das wird nicht wieder vorkommen. Aber ich war schwach, hatte Angst um dich und so kam es zu diesem Ausrutscher.«
    »Was meinte er damit, als er davon redete, was in London passiert war?«, hakte ich nach.
    Sie biss sich auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf.Tränen standen ihr in den Augen.
    »Okay, Mommy«, sagte ich schnell. »Ich verstehe. Mir geht es gut.«
    Sie lächelte und wir umarmten uns.
    »Es ist so gut, ein so großes Mädchen zu haben, mit dem man reden kann, Summer. Du bist jetzt meine beste Freundin.«
    »Und du meine, Mommy.«
    »Gut«, sagte sie. »Möchtest du jetzt wieder schlafen gehen?«
    »Ja.«
    Ich räumte alles weg und half ihr auf den Treppenlift. Sie fuhr nach oben, setzte sich in ihren Rollstuhl und fuhr zu ihrem Schlafzimmer, an der Tür blieb sie stehen und lächelte mich an.
    »Bis morgen Früh, Schätzchen«, sagte sie.
    Ich ging in mein Zimmer. Vom Fenster aus schaute
ich auf den See hinaus zu Onkel Roys Haus, wo er im Bett lag, vielleicht in die Dunkelheit starrte und darüber nachdachte, welche seltsamen Wendungen sein Leben genommen hatte.
    Geheimnisse lauerten in den Schatten zwischen unseren Häusern.Wenn die Sonne aufging, zogen sie sich in unsere Herzen zurück, warteten, hofften darauf, entdeckt zu werden, im Tageslicht wiedergeboren zu werden.
    Welches große Geheimnis war mir weitergereicht worden?
    Was wartete jetzt in meinem Herzen?

KAPITEL 8
    Die Vergangenheit begraben
    I ch fühlte mich wie jemand, der unter Wasser die Luft anhält, bis ich definitiv sicher war, dass ich nicht schwanger war. Wie entsetzlich wäre das obendrein gewesen. Mommy wirkte genauso erleichtert wie ich. Daddy war sehr still geworden in Bezug auf die ganze Geschichte. Er verhielt sich wie jemand, der gezwungen worden war, saure Milch zu trinken, und nicht darüber reden und nichts davon hören wollte aus Angst, ihm könnte wieder übel werden. Er wollte nichts mehr über die Musikschule hören und war sehr froh, dass mein Stiefgroßvater sich um alles Weitere gekümmert hatte.
    Mommy vereinbarte mit Miss Lippincott, meiner Klavierlehrerin, zweimal in der Woche zu uns zu kommen und mit mir zu arbeiten. Klarinette übte ich alleine, immer wenn mir danach war. Daddy wollte, dass ich jeden Tag mit ihm zur Arbeit ging. Er wollte, dass ich im Büro aushalf, aber so weit war ich noch nicht. Mir war wohler, wenn ich mich nicht allzu weit von zu Hause entfernte, Spaziergänge machte und gelegentlich in unserem See schwimmen oder rudern ging.

    Spät am Nachmittag saß ich mit Mommy auf der hinteren Veranda, wir plauderten und machten Handarbeiten. Ein Tag floss in den nächsten, alle redeten leise und bewegten sich, als wollten sie die bitteren

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