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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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stehen. Sie griff in eine Tasche ihres Kleides und zog einen Zettel heraus. »Er gab mir das für dich, wenn du wach werden.« Sie kam zurück, um es mir zu geben.
    »Danke«, sagte ich. »Merci.«
    »Merci«, wiederholte sie, nickte und lächelte. Ich faltete den Zettel auseinander.

    Liebe Summer,
    ich musste heute früh mit meinem Vater aufbrechen , um zu seiner Arbeitsstelle zu fahren. Ich habe die ganze Nacht immer wieder nach dir geschaut, aber du schliefst so fest, dass ich dich nicht wecken wollte. Heute Morgen war es genauso. Um vier Uhr sollten wir zurück sein. Ich weiß, dass du heute deine Eltern anrufen wirst. Ich möchte dich um einen Gefallen bitten. Bitte sage ihnen nicht genau, wo wir jetzt sind. Ich brauche diesen Tag mit meinem Vater, und ich weiß, wenn sie wissen, wo wir sind, wird deine Mutter es Roy ganz bestimmt erzählen, und sie werden entweder herkommen oder die Polizei benachrichtigen, um uns zu holen und alles zu ruinieren. Ich weiß, dass es gemein ist, dich darum zu bitten, aber es wäre nur für einen Tag. Wenn du es nicht kannst, kannst du es nicht. Das verstehe ich.
    In Liebe,
Harley
    Vermutlich hatte Harley Recht in Bezug auf das, was Mommy tun würde, und ganz bestimmt mit dem, was Roy tun würde, aber es würde nicht leicht sein, ihr so eine Information vorzuenthalten. Ich hoffte, dass ich es ihr begreiflich machen konnte. Wenn sie nicht zu wütend auf mich war, hieß das. Ich setzte mich in Bewegung.Als Erstes erfrischte ich mein Gesicht mit kaltem Wasser, dann stieg ich die Treppe hinunter. Ich hörte Suze eine haitianische Melodie summen, während sie das Haus putzte. Ich ging sofort in die Küche, griff zum Hörer und wählte ein Amt. Ich lauschte, hörte aber kein Klingeln.
Deshalb versuchte ich es noch einmal und lauschte wieder. Ich drückte die Gabel herunter, wählte erneut und horchte wieder. Immer noch hörte ich nur Schweigen, daher machte ich mich auf die Suche nach Suze.
    Sie putzte Staub im Wohnzimmer.
    »Entschuldigung«, sagte ich. Sie hörte auf zu summen und zu arbeiten und drehte sich zu mir um.
    »Anscheinend funktioniert das Telefon nicht. Ist es kaputt?«
    Sie presste die Lippen aufeinander und ging in die Küche. Ich humpelte hinter ihr her und beobachtete, wie sie den Hörer abhob und lauschte, nachdem sie ein Amt gewählt hatte. Dann legte sie ihn wieder auf die Gabel und schüttelte den Kopf.
    »Sein wieder tot. ›Außer Betrieb‹«, zitierte sie. »Gewitter vergangene Nacht vermutlich hat kaputtgemacht.«
    »Wann wird es wieder repariert?«
    »Bald.Vielleicht auch nicht so bald«, erwiderte sie. Sie wollte zurückgehen ins Wohnzimmer.
    »Gibt es in der Nähe ein Telefon, das funktioniert?«
    »Das Lebensmittelgeschäft an der Ecke hat Telefon«, sagte sie. »Münztelefon.«
    »Okay.«
    Ich holte tief Luft und ging zur Haustür.
    »Du brauchen Ruhe«, riet sie mir.
    »Sobald ich das erledigt habe«, sagte ich. » Merci .«
    Sie schüttelte den Kopf und kehrte an ihre Arbeit zurück.

    Ich öffnete die Tür und ging hinaus. Der Himmel war jetzt bewölkt. Die Wolken, die früher aufgerissen waren, hatten sich völlig zugezogen, und der Wind blies stärker. Ich spürte förmlich, dass Regen kam. Es war ein typischer Sommergewittertag, an dem es eine Weile lang in einem begrenzten Gebiet regnete, bis die Gewitterfront weiterzog.Vielleicht würde ich vom Regen überrascht werden, aber ich musste Mommy anrufen. Ich konnte nicht zulassen, dass sie sich weiter Sorgen machte.
    So schnell wie möglich humpelte ich vorwärts.Wenn ich mit dem linken Fuß zu fest auftrat, beklagte sich das Fußgelenk sofort. Glücklicherweise war es nicht so weit bis zu dem Geschäft. Ich sah das Münztelefon an der Außenwand neben der Tür. Sobald ich den Hörer abhob und ein Amt wählte, wusste ich, dass auch dieses Telefon nicht funktionierte. Der Mut verließ mich. Ich musste mich bei meinen Eltern melden. Ich musste einfach.
    Ich betrat das Geschäft. Nur ein kleiner dicker Mann saß hinter der Feinkosttheke. Er hatte ein rundes pockennarbiges Gesicht mit lichter werdendem hellbraunem Haar, aber dichten Koteletten. Durch dicke Brillengläser, die seine Augen hervorquellen ließen wie Fischaugen, schaute er mich an.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte er mit neugierigem Gesichtsausdruck. Wie viele Fremde an einer Krücke kamen schließlich in sein Geschäft.
    »Ich muss ein wichtiges Gespräch führen, und das Telefon in dem Haus, in dem ich wohne, funktioniert
nicht und Ihr

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