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Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition)

Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition)

Titel: Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shea A`Taria
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kaum vernehmbar.
    Nur einen Wimpernschlag später schlang er die Hände um ihre Taille, hob sie schwungvoll aus dem Gras. Ihr Atem zerschellte warm an seiner Kehle, als sie überrascht nach Luft schnappte und die Finger instinktiv in seinem Nacken verschränkte.
    Der glänzende, straff geflochtene Zopf schwang über ihren Rücken, der Bogen lag bereits an ihrer Schulter und den schmalen Wildledergürtel zierte eine Reihe von Jagdmessern. Es war kaum zu übersehen, dass er die Jägerin kurz vor ihrem Aufbruch angetroffen hatte.
    Noch einmal wirbelte Viper seine Sirene um die eigene Achse bevor er sie geschmeidig absetzte und mit den Handflächen ihre Wangenbögen hinaufstrich.
    “Ich muss mit deinem Vater sprechen”, besann er sich ruckartig und schritt zwischen zwei Herzschlägen unter dem schiefen Türgebälk hindurch.
    “Verdammt!” Er hörte Catharinas leisen Fluch hinter sich, während sie ihm flink nachsetzte. “Das ist keine gute Idee!”
    Und wie Recht sie hatte!
    Ahnungslos wandte ihr Vater sich um, als Viper die Kate betrat, das Lächeln gefror auf seinen Lippen und jene Hand, die eben noch den Waffengurt umgeschnallt hatte, erstarrte.  
    “Duck dich!”, fauchte seine Sirene warnend.
    Unmenschlich schnell ließ er sich in die Hocke fallen, ein scharfes Sirren erklang dicht über seinem Kopf und das Axtblatt bohrte sich tief in die Holzwand.
    “Wie schmeichelhaft”, bemerkte der Dämon vergnügt, bevor er sich mit provozierender Eleganz wieder aufrichtete.
    “Was. Sucht. Er. In. Meinem. Haus?” Michael Honores betonte jedes Wort mit tödlicher Ruhe, doch zum Ende hin begann seine Stimme unheilvoll zu beben.
    Knurrend huschte sie an Viper vorbei und legte ihre Finger sanft um die Handgelenke ihres Vaters. Gewitterwolken schienen dessen grüne Augen zu verdunkeln, während er zu seiner Tochter herabsah.
    “Ein Wanderer also, kleine Eule?”
    Sie verbarg ihre Verlegenheit hinter eindringlicher Ruhe und erwiderte seinen Blick unverwandt. “Ich denke, wir haben dir einiges zu erklären …”
    “Wir?” Der beschützende Zorn zauberte eine steile Falte auf Michaels Stirn.
    Obgleich allein jenes Wort - von ihrer Zunge gesprochen - einen warmen Schauer in seine Seele jagte, beließ Viper es bei einem höhnischen Lächeln.
    Betont entspannt glitt er tiefer in den Raum hinein und lehnte sich mit gekreuzten Fußknöcheln an die Kante des schweren Esstisches.
    Der Sterbliche verfolgte seine Bewegungen zähnefletschend.
    "Lägen ihre Hände nicht auf den seinen", zischelte die Schlange amüsiert. "Würde er es sicher nicht bei der Axt belassen."
    “Noch einmal”, grollte Michael ruhelos. “Was tust du hier, du seelenverfluchtes Reptil? Und wie lange scharwenzelst du schon hinter meiner Tochter her?”
    “Eine Weile …” Schalkhaft wanderte Vipers Blick zu seiner kleinen Sünde. “Was dich nicht verwundern dürfte, bei einem so entzückenden Persönchen.”
    Sie verengte unwillig die Augen, während ihres Vaters Hand bereits wieder zu den Jagddolchen zuckte.
    “Bei Gott, ich bring dich um, Schlange!”
    Ungerührt legte er die Handflächen auf die glatte Tischplatte hinter ihm, sein wölfisches Grinsen zeugte von Belustigung und Spott.
    “Ach, mein törichter Freund, ich nahm an, wir hätten diese Morddrohungen vor einigen Jahrzehnten hinter uns gelassen.”   
    Catharina bedachte Viper mit einem tödlichen Blick, obgleich sie einen Schritt auf ihn zutrat … scheinbar versuchte, seine Gedanken zu erahnen.
    “Vertrau mir.” Obwohl sie sich nicht zu ihm umwandte waren die eindringlichen Worte an ihren Vater gerichtet. “Ich weiß, dass er ein arroganter Dreckskerl ist, aber … da ist so viel mehr.”
    “Dieses Wesen hat deine Mutter umgebracht!”, zischte Michael hasserfüllt und Viper sah in seinen harten Zügen, wie sehr ihm die Gewalt über seine Zunge entglitten sein musste.  
    Er zuckte unwillkürlich zurück, ein heißer Stich fuhr hinter seine Schläfen, als er den Schmerz und Unglauben in Catharinas Augen sah. 
    Für einen Herzschlag wirbelte sie zu ihrem Vater herum, ihr Körper war gespannt wie eine Bogensehne. “Du hast mir erzählt, sie sei bei meiner Geburt gestorben!”   
    Sie wartete nicht auf seine Erwiderung und blickte zu Viper zurück, die tiefblauen Spiegel ihrer Seele forderten nach Antworten.
    “Das ist nicht wahr!”, knurrte er unwillkürlich, widerstand nur mit Mühe dem Impuls, die Hand nach ihr auszustrecken und sie in seine Arme zu ziehen.
    Stattdessen

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