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Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition)

Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition)

Titel: Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shea A`Taria
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schönen Gesicht. Sie legt eine Hand auf seinen Nacken und zieht ihn zu sich herab, ihr blitzendes Lächeln gebührt noch immer einer Wildkatze.
    “Sündigen wir?”
    Die Dämonen verstummten, als ihre Frage Musik und Stimmengewirr durchbricht. Und Luzifer lacht - sein schillernder, rebellischer Bruder … Viper sieht wie er die Hände sanft um Liliths Gesicht legt. Seine Augen funkeln, schwarzen Diamanten gleich, als sein Blick sich in dem ihren verfängt.
    “Ist es Sünde zu leben? Bei Gottes Lüge, dann will ich verdammt sein bis in alle Ewigkeit …” 
     
    So wenige Tage bevor Vipers Seele erfror. So wenige Jahre bevor Lilith starb. Für einen Herzschlag schloss er die Augen und fühlte seines Herrschers Gegenwart im Rücken, eine Aura von Finsternis und Kälte.
    “Einst versprachst du mir, dass es der freie Wille sei, der uns für immer bliebe”, sagte Viper tonlos, sein feuriger Zorn war eisiger Bitterkeit gewichen.
    Feuer und Eis. “Warum rufst du mich wie einen räudigen Köter?”
    “Du verrätst mich.”, erklang jene ruhige Stimme hinter ihm, der er einst gegen Gabriels Heerschare gefolgt war … für deren Versprechen er gestorben wäre. 
    Wortlos wandte Viper sich um und begegnete Luzifers emotionslosen Onyxaugen.
    Der Herr der Unterwelt ruhte auf dem samtbezogenen Sessel, die Beine in scheinbarer Entspannung über einen Steinschemel geworfen.
    “Das kann ich nicht, mein Meister. Du weißt weshalb.”
    “Dann sag mir, Bruder …” Luzifer legte den Kopf schräg und die goldenen Haarsträhnen schwebten seidig über seine Wangenbögen.  “Warum bindest du ihre Seele nicht? Ihr Blut und ihren Schwur nahmst du in Besitz, wie ich es von dir erwartet hatte. Aber was ist danach geschehen?”
    “Catharina kann sich nicht verwandeln!”, zischte Viper leise. “In den Fängen von Gabriels Speichelleckern habe ich die Todesangst in ihren Augen gesehen und doch ist ihr zweites Selbst nicht erwacht. Sie kann es nicht. Und eine Träne werde ich ihr mit keinem Schmerz der Hölle entlocken können. Dafür ist sie viel zu störrisch.”
    Luzifer fuhr so ruckartig aus dem Sessel, dass Viper jene tiefbraune, gebogene Flügelfeder an seinem Schlüsselbein aufblitzen sah, die sonst unter seiner Tunika verborgen lag.
    “Belüg mich nicht, Nazriel!”, fauchte er und der Erste Höllenfürst hob überrascht die Brauen ob jener ungehaltenen Emotion.
    Konnte es sein …?
    Doch ebenso schnell wie das Gefühl aufgelodert war, erlosch es bereits und Viper blickte erneut in jene ausdruckslose Maske, die er zu hassen gelernt hatte.
    Natürlich wusste er, dass Catharinas Seele niemals vor körperlichem Schmerz oder der Angst um ihr eigenes Wohlergehen ausbrechen würde.
    Und doch jagte der qualvolle Schauer über Vipers Rücken, als er seines Herrschers Worte vernahm.
    “Töte den Sterblichen von dem sie glaubt, er sei ihr Vater”, forderte Luzifer kalt und er erstarrte als sich der Zwang des Befehls durch seine Adern fraß.
    Nein! Vipers Seele bäumte sich auf, die Erinnerung loderte vor seinem inneren Auge.
    Die Wärme in Catharinas Blick mit der sie von ihrem Vater spricht.
    “Was wollt Ihr von mir?” So bedingungslos.
    Ihre Arme, die sich verzweifelt um den Sterblichen schlingen, sie vergräbt das Gesicht in seiner Halsbeuge. “Niemand kann uns trennen …”
    Ihres Vaters Gesicht, so tief in Catharinas Seele.
    ´Ich kann dir nicht wehtun, kleine Sünde!´
    “Sie gehört mir. Du weißt weshalb. Gehorche …”, befahl sein Meister samtweich. “Töte ihn.”
    “Dein Vater wird leben, durch dein Opfer.”
    "Du bist zu stolz um dein Wort zu brechen und Stolz ist ein Gefühl, das die Seele auszeichnet."
    “Nein!”, knurrte Viper beißend und ballte die Hände zu Fäusten, sobald er Luzifers Macht hinter seinen Schläfen spürte, heiß und zwingend. “Nein? Du widersetzt dich mir?”
    Sein Schwur, in unwiderruflicher Treue gesprochen, kämpfte mit dem Versprechen, das er Catharina einst gegeben hatte, seiner kleinen, feurigen Sirene.
    Und er traf seine Wahl.
    Die Schlange kämpfte fauchend jenen qualvollen Zwang nieder, den er einst freiwillig entgegennahm, um seinem Bruder auf ewig folgen zu können.
    Mit einem ungläubigen Zischen fuhr Luzifer zurück, des Zornes wegen wand sich ein Geflecht feiner, schwarzer Adern hinter seinen Augenwinkeln.
    “Du hast geschworen, mich niemals zu verraten, Viper!” Finsternis loderte verschlingend in seinem Blick. “An diesen Schwur wirst du gebunden

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