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Die Hueterin der Geheimnisse

Die Hueterin der Geheimnisse

Titel: Die Hueterin der Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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behilflich zu sein. Ash legte den Kopf auf Muds Hals und vertraute sich den Pferden und Flax an, denn das war alles, was er tun konnte.
    Die Schatten wurden kürzer … Wenn sie bis zum Einbruch der Dunkelheit ihren Vorsprung halten konnten und sie im Dunkeln abhängen würden … Es war eine verzweifelte Hoffnung. Ash hörte, wie die Geräusche der Verfolger langsam näher kamen. Sie erreichten nun die Felswand. Dort mochte es Höhlen geben, aber sich in einer Höhle zu verstecken war doch sicher töricht, oder nicht? Ihre Verfolger würden den Ausgang versperren.
    Der Pfad gabelte sich, und Flax entschied sich, ohne zu zögern, für den Weg zur Linken. Er führte um zwei Biegungen herum, bei denen niedrig hängende Äste ihnen ins Gesicht peitschten. Dann erreichten sie eine Lichtung, und direkt vor ihnen ragte die von zwei riesigen Geröllblöcken zerklüftete Felswand auf. Es gab tatsächlich Felsspalten, allerdings eher Risse als Höhlen. Sie waren schmal und zweifellos Sackgassen, in denen sie gefangen sein würden, falls sie sich in einer von ihnen verbergen würden, bis die anderen vorbei waren …

    Die Verfolgergruppe hatte die falsche Abzweigung gewählt, doch lange würde es nicht dauern, bis sie ihren Irrtum erkannten. Flax sprang von Cam herab und nahm dann Muds Zügel, sodass auch Ash abspringen konnte.
    »Was nun?«, fragte Flax. Einmal vom Pferd herunter, schien es, als müsse Ash wieder die Führung übernehmen.
    »Verstecken«, sagte er schlichtweg. Sie führten die Pferde in eine der am weitesten entfernten Spalten in der Felswand.
    »Sie müssen hier irgendwo sein«, drang Horsts Stimme zu ihnen. »Ich will sie beide, aber tötet den schwarzhaarigen Bastard nicht. Er ist für mich bestimmt.«
    »Ihr seid nicht das Gesetz im Golden Valley.« Ash erkannte die Stimme des zweiten Bruders wieder, dem vernünftigen. »Hier regieren keine Kriegsherren und auch nicht die Gefolgsleute des Kriegsherrn, schon vergessen?«
    Grollend gaben die anderen Männer ihre Zustimmung - wenigstens sechs oder sieben, schätzte Ash.
    »Dann bringe ich ihn eben zurück zu meinem Lord Thegan, und er kann über seine Bestrafung entscheiden. Das erlauben Eure Gesetze doch wohl, oder nicht?«
    »Jawohl«, sagte der zweite Bruder. »Das ist erlaubt.«
    Flax und Ash bahnten sich ihren Weg durch die Felsspalte und stellten dann fest, dass diese nicht in eine Höhle, sondern zu einer weiteren kleinen Lichtung führte. Vor ihnen erhob sich ein Hang bis zu der Spitze des Felsvorsprungs. Der Untergrund war nun nirgendwo mehr ebenerdig. Angesichts spitzer Felsen und Geröllblöcke war es heikel und gefährlich für die Pferde. Aber sie konnten es schaffen, wenn sie denn mussten.
    Oben waren … Windgeister. Doronit hatte sie mithilfe von Ash beherrscht, aber er hatte eben nur geholfen. Genau wie bei Safred, als er seine Stärke ihrem Willen unterstellt
hatte. So eine Aufgabe wie diese hier hatte er noch nie allein bewältigt. Er hegte den schlimmen Verdacht, dass sein eigener Wille nicht stark genug war, dass die Geister ihn schlechterdings auslachen würden, wenn er versuchen würde, sie zu beherrschen. Sie würden lachen und mit ihren langen, gekrallten Händen nach seinen Augen langen … Er schauderte. Er würde es nicht schaffen. Dann lieber sich dem Strafprozess stellen und gehängt werden.
    »Sie müssen hier irgendwo sein!«, ertönte Horsts Stimme vom anderen Ende der Spalte erschreckend laut. »Ich werde sie beide vor die Füße meines Lords zerren, und dann werden sie bezahlen.«
    Beide. Ash schaute Flax an, der den Pferden die Nüstern zuhielt, damit sie nicht wiehern konnten. Er hatte Zel versprochen, sich um ihn zu kümmern. Mist und Pisse.
    »Da sind sie«, sagte der zweite Bruder mit einem Anflug von Erleichterung in der Stimme. Flax und Ash strengten sich an, um etwas zu hören. Als das Hundegebell einsetzte, zuckten sie beide samt der Pferde zusammen. Das erregte Gekläff einer aufgenommenen Witterung erklang.
    Es gab nur einen Ausweg. Den Hügel hinauf, in die Wildnis hinein. Sie kletterten, so schnell sie es auf der rauen Oberfläche vermochten, und bemühten sich, eine Möglichkeit zu erspähen, seitlich emporzuklettern, irgendeinen Weg, nur nicht steil bergauf. Hinter ihnen war ein lautstarker Streit zu vernehmen.
    »Ich werde nicht meine beste Meute deinetwegen verlieren!«, ertönte die Stimme des ersten Bruders. Es folgte weiteres Geschrei.
    Noch ein Stück weiter, und sie wären, nicht mehr im Schutz der

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