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Die Hueterin der Krone

Die Hueterin der Krone

Titel: Die Hueterin der Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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vorstellte, was er von alldem halten würde – vermutlich nichts.
    Die Zeit für die Bettzeremonie rückte heran, und plötzlich wurden Adelizas Hände eiskalt, und ihre Brust schnürte sich so stark zusammen, dass ihr das Atmen schwerfiel. Erinnerungen an ihre erste Hochzeit überrollten sie. Die Menge in der Kammer, das lüsterne Gaffen, die zotigen Bemerkungen. Die wilden Spekulationen der Gäste, die Neugier und den Voyeurismus der Männer, die sie unbekleidet sehen wollten. Sie konnte die Vorstellung nicht ertragen, vor aller Augen nackt mit Will D’Albini zu Bett gebracht zu werden. Sie war eine Königinwitwe, und doch fühlte sie sich so hilflos wie ein Huhn, das durch den Hof gescheucht wurde, um letztendlich im Kochtopf zu enden.
    Als sie und Will von einer ausgelassenen Gästeschar in ihre Kammer geschoben wurden, packte sie ihn am Arm.
    »Sieh zu, dass du sie loswirst!«, zischte sie. »Ich kann das nicht ertragen!«
    Er runzelte verwirrt die Stirn. »Sie tun doch niemandem etwas.«
    Adeliza schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht«, wiederholte sie. »Ich verliere den Verstand. Sie haben uns hierher begleitet, und sie haben alle das Bett gesehen. Das muss reichen. Was wollen sie denn noch?«
    »Das verlangt die Tradition.« Er musterte sie, als würde sie sich unnötig zieren. »Und es ist ja bald vorbei.«
    Sie verstärkte ihren Griff. »Bitte. Mir zuliebe.«
    Er sah sie lange an, dann wurde sein Blick weicher, und er seufzte. »Und mir zuliebe«, sagte er mit einem leichten Kopfschütteln. »Ich möchte heute Nacht keine geistig verwirrte Frau in meinem Bett liegen haben.«
    Er breitete die Arme aus und trieb die Schaulustigen zusammen. Während er sie aus dem Zimmer drängte, dankte er ihnen für ihre guten Wünsche und gab sich abwechselnd energisch, höflich, scherzhaft und wehmütig. Aber er duldete keinerlei Widerstand, bis der Umhang des letzten Gastes zur Tür hin ausgeweht war. Dann verriegelte er sie und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »So. Ist das besser?«
    »Viel besser, danke.« Adeliza schenkte ihm ein schwaches, dankbares Lächeln. »Ich dachte, es würde mir nichts ausmachen, aber auf einmal konnte ich den Gedanken nicht ertragen, dass uns alle anstarren. Es hat zu viele Erinnerungen zurück gebracht.« Sie erschauerte, rieb sich die Arme und trat zum Kamin.
    »Jetzt werden sie die Köpfe zusammenstecken und tuscheln, was das Zeug hält«, sagte Will und fügte trocken hinzu: »Und Lady Maude of Wallingford wird zweifellos das große Wort führen. Kein Wunder, dass Lord FitzCount so viel Zeit am Hof zu verbringen pflegte.«
    »Du solltest auch Mitleid mit ihr haben«, tadelte Adeliza ihn. »Ein ungleicheres Gespann als die beiden ist wohl noch nie den Bund der Ehe eingegangen.«
    »Und was ist mit uns?« Er vergewisserte sich, dass die Tür fest verschlossen war, und trat ein paar Schritte auf sie zu, bevor er wieder unschlüssig stehen blieb, als wäre sie ein wildes Tier und er sich nicht sicher, wie er sich verhalten sollte.
    »Wenn ich nicht der Meinung gewesen wäre, wir würden ein gutes Gespann abgeben, hätte ich nie eingewilligt, dich zu heiraten.«
    »Ich möchte neue Erinnerungen für dich schaffen«, sagte er sanft. »Wenn du mich lässt … aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.«
    Sie betrachtete ihn, wie er dastand, voller Zweifel, obwohl er nur wenige Momente zuvor noch ihr zuliebe alle Gäste unnachgiebig aus dem Zimmer getrieben hatte. »Dann werde ich dir helfen.« Ihn unverwandt ansehend löste sie erst die Brosche am Hals ihres Gewandes und dann die etwas tiefer sitzende. Sie hob die Arme und zeigte ihm die von der Achselhöhle bis zur Hüfte verlaufenden Schnüre.
    »Für so zarte Bänder sind meine Hände zu groß«, brummte er, begann aber nichtsdestotrotz, sie aufzuschnüren.
    Sie fragte ihn nicht, ob er so etwas schon einmal getan hatte, weil sie es nicht wissen wollte. »Nein, das stimmt nicht. Wenn du willst, können deine Hände sehr geschickt sein.« Sie lachte leise und bemühte sich, nicht zusammenzuzucken, als er sie unabsichtlich kitzelte. »So.« Sie ließ das Gewand von ihren Schultern gleiten und trat heraus.
    Er nahm ihr behutsam die Krone ab, um die Nadeln herauszuziehen, mit denen ihr Schleier auf ihrem langen braunen Haar befestigt war. Doch dann drapierte er ihn wieder um ihren Kopf und trat einen Schritt zurück, um sie bewundernd zu betrachten. »Ich habe noch nie etwas so Schönes gesehen«, flüsterte er.
    Adeliza stand

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