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Die Hueterin der Krone

Die Hueterin der Krone

Titel: Die Hueterin der Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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leisten werdet. Zu Weihnachten gedenke ich bei Hof eine Schwurzeremonie abzuhalten, bei der jeder Mann hier als Zeuge und Teilnehmer zugegen sein wird.«
    Robert stützte das Kinn auf eine Hand.
    »Was ist mit Stephen und Theobald of Blois?« Seine Oberlippe kräuselte sich bei der Erwähnung seiner Vettern. »Aus Stephens Benehmen schließe ich, dass er denkt, Ihr hättet ihm eine bedeutendere Rolle zugedacht als die des Grafen von Boulogne.«
    »Ich habe ihm gegenüber nie etwas Derartiges angedeutet«, wehrte Henry brüsk ab. »Ich mag ihn, er ist mein Neffe, und er wird seine momentane Position gut ausfüllen. Seine Macht verdankt er allein mir, daher wird er mir gehorchen und meine Politik unterstützen.«
    Robert musterte seinen Vater lange.
    »Werdet Ihr mit den anderen Lords in der Ratsversammlung über diesen Eid diskutieren?«
    Henry trommelte mit den Fingern auf der Lehne seines Stuhles. »Dafür sehe ich im Moment keinen Anlass.«
    »Aber manche Männer möchten vielleicht wissen, mit wem meine Schwester vermählt wird, bevor sie schwören.«
    »Alles wird seinen geordneten Gang gehen«, knurrte Henry.
    »Der Bischof von Salisbury ist heute nicht hier«, warf Matilda ein.
    »Diese Angelegenheit geht ihn nichts an.« Das Gesicht ihres Vaters begann sich zu röten, und Adeliza strich ihm beruhigend über den Arm.
    »Aber während Eurer Abwesenheit übertragt Ihr ihm die Herrschaft über England. Er muss demnach der Mann sein, der bei Ratsversammlungen das größte Vertrauen genießt«, beharrte sie. »Was bedeutet es für die Zukunft, dass er jetzt nicht anwesend ist?« Matilda war sich bewusst, dass alle sie anstarrten, als sei sie ein zahmer Falke, der plötzlich nach seinem Besitzer hackt. Sie kniff die Lippen zusammen und richtete sich auf.
    Die Brust ihres Vaters weitete sich.
    »Der Bischof von Salisbury ist ein Staatsmann, dem ich gro ßen Respekt entgegenbringe.« Seine Stimme klang rau vor Zorn. »Er wird zu gegebener Zeit über alles informiert werden – wenn ich es für richtig halte.«
    Matilda ließ nicht locker.
    »Aber er hat in der Vergangenheit Sympathien für le Clito erkennen lassen. Wäre es nicht ratsam, Lord Meulan der Obhut eines anderen Mannes zu überantworten, zum Beispiel Mylord FitzCount, der heute Abend zugegen ist und den Treueeid geleistet hat.«
    Die Augen ihres Vaters wurden schmal.
    Brian räusperte sich.
    »Es trifft zu, dass Wallingford sicherer ist, Sire. Ich bin mit Waleran aufgewachsen, und ich kenne ihn gut. Vielleicht kann ich mich mit ihm zusammensetzen, einen Krug Wein mit ihm trinken und ihn zur Vernunft bringen.«
    »Dem würde ich zustimmen, Sire«, eilte ihm Robert zu Hilfe. »Ich will nicht unterstellen, dass der Bischof von Salisbury Euch in den Rücken fallen würde, und ich weiß, dass Ihr ihm vertraut, aber in Wallingford ist Meulan wirklich besser aufgehoben als in Devizes.«
    Henry wirkte immer noch verstimmt.
    »Brian, Ihr könnt auf Waleran de Meulan und jeden anderen Mann Eurer Wahl mit Engelszungen einreden, so lange Ihr wollt, aber das heißt noch lange nicht, dass er seine Meinung ändert. Ich kenne meinen Justiziar und vertraue ihm, aber ich verschließe meine Augen nicht vor der Tatsache, dass er eine Schwäche für Meulan hat und sich bereitwillig für le Clito als meinen Nachfolger aussprechen würde.« Er vollführte eine schroffe Geste. »Aber gut, lassen wir Vorsicht walten. Ich werde Anweisung geben, Meulan nach Wallingford zu schaffen, aber ich erwarte Kooperation mit dem Bischof von Salisbury von Euch, ist das klar?«
    Nachdem die Beratung beendet und Matilda von ihrem Vater entlassen worden war, begab sie sich in die ihr und Adeliza zugewiesene Gästekammer und atmete tief durch, um ihrer Anspannung Herr zu werden.
    Adeliza folgte ihr leise und erteilte ihren Kammerfrauen Befehle: die Bettdecken zurückzuschlagen, die Laken mit in Tüchern gewickelten heißen Steinen zu wärmen und ein Tablett mit Wein und Honigkuchen bereitzustellen.
    »Immer werden Frauen als schwach bezeichnet.« Matilda lachte kurz auf. »Aber das stimmt nicht, denn wie sollten wir sonst all die Pflichten und Lasten tragen, die die Männer uns auferlegen?«
    Adeliza schüttelte leicht den Kopf.
    »Ich fand dich heute sehr mutig. Ich könnte mich nie so behaupten wie du.«
    »Wenn du müsstest, könntest du es.« Matilda fixierte ihre junge Stiefmutter mit einem grimmigen Blick.
    Adeliza winkte ab.
    »Aber es entspricht nicht meinem Naturell, wohingegen ich das Feuer

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