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Die Hüterin des Hauses (Romantic-Thriller, Unheimlich) (German Edition)

Die Hüterin des Hauses (Romantic-Thriller, Unheimlich) (German Edition)

Titel: Die Hüterin des Hauses (Romantic-Thriller, Unheimlich) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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junge Frau. Sie nahm ihre Schwester bei der Hand. "Ich bringe dich nach oben."
    Sarah drehte sich Roman zu. "Gute Nacht!" rief sie ihm herau s fordernd zu.
    Schweigend stieg Janice mit ihrer Schwester die Treppe zum ersten Stock hinauf. Erst als sie in Sarahs Zimmer angekommen waren, stellte sie das Kind zur Rede. "Ich stimme mit Roman vö l lig überein, daß es nicht so weitergeht, Sarah", sagte sie wütend. "Dein Verhalten ihm gegenüber wird tatsächlich immer unve r schämter und ich bin nicht bereit, das noch länger zu dulden." Sie sah ihre Schwester streng an. "Du hast die Wahl: Entweder du benimmst dich  wie es sich gehört, oder ich werde mich nach e i nem guten Internat für dich umsehen." Sie dachte zwar nicht da r an, ihre Drohung jemals wahr zu machen, doch sie hoffte, daß ihre Worte Sarah zur Vernunft brac h ten.
    "Nicht ins Internat schicken." Sarah, die sich bereits wieder hingelegt hatte, richtete sich auf und klammerte sich an Janice. "Bitte, schick mich nicht von hier fort."
    "Schon gut." Janice nahm sie in den Arm. "Versprich mir, in Zukunft Roman etwas freundlicher entgegenzukommen."
    "Ich habe Angst vor ihm", schluchzte Sarah.
    "Nun, davon habe ich bisher noch nichts gemerkt."
    Sarah blickte zum Schaukelstuhl, der in einer Ecke hinter  ihrer Schwester stand. "Ich weiß, daß du mir wieder nicht glauben wirst, Janice, aber Damaris hat gesagt, daß Roman böse ist. Sie meint, er sei wie der Mann, der sie erschlagen hätte."
    Janice` versöhnliche Stimmung verrann. Sie stand vom Bett auf. "Hatten wir nicht abgemacht, daß du diese Geschichte ve r gißt?" fragte sie.
    "Wenn es doch die Wahrheit ist!" stieß Sarah hervor. "Ich wünschte, du könntest Damaris auch sehen." Sie schluchzte laut auf. "Auch jetzt ist sie bei mir. Sie sitzt im Schauke l stuhl."
    Es erschien Janice lächerlich, aber unwillkürlich wandte sie sich um. Natürlich saß niemand im Schaukelstuhl. Sie ging zur Tür. "Morgen früh wirst du dich bei Roman entschuldigen", b e stimmte sie. "Und jetzt schlaf."
    "Und doch ist er böse." Sarah drehte sich zur anderen Seite. "Du wirst schon sehen, Janice. Romans Aura wirft einen schwa r zen Schatten."
    Aura! Woher hatte Sarah dieses Wort nun wieder? Janice ve r zichtete darauf, ihrer Schwester zu antworten. Schweigend verließ sie das Zimmer und schloß geräuschvoll die Tür hinter sich.
    Roman Partridge kam ihr im Salon entgegen. "Wir sollten zu Bett gehen, Darling", meinte er und wollte sie in die Arme ne h men. "Lassen wir uns von deiner eifersüchtigen Schwester nicht die Stimmung verderben." Er blickte ihr in die Augen. "Du und ich, wir ..."
    Janice wand sich aus seinem Arm. "Bitte drohe Sarah nie wi e der mit dem Keller", bat sie. "Vergiß nicht, sie ist erst neun Jahre alt."
    "Neun Jahre oder nicht, sie ist eine kleine Hexe", erwiderte ihr Verlobter. "Ich sehe nicht ein, warum sich bei dir immer alles um Sarah drehen muß. Fragst du je danach, wie ich mich fühle? Manchmal hätte ich große Lust, ihr den Hosenboden zu verso h len."
    "Du bist ja genauso eifersüchtig", sagte Janice erschüttert.
    "Mit Eifersucht hat das nichts zu tun", widersprach Roman. "Mir gefällt es nicht, daß es Sarah immer schafft, sich zwischen uns zu drängen. Und glaube mir bitte, sie weiß genau, was sie tut. Ist dir noch nie aufgefallen, daß sie mir sogar nachspioniert?"
    "Mach dich doch nicht lächerlich, Roman." Janice sah ihren Verlobten wütend an. "Ich glaube, wir sollten wirklich zu Bett gehen." Sie wandte sich der Tür zu. "Allerdings jeder in sein eig e nes." Ohne sich weiter um ihn zu kümmern, ging sie durch die Halle. Erst als sie die Treppe hinaufstieg, wurde ihr bewußt, daß dies ihr erster richtiger Streit gewesen war. Es machte ihr e r schreckend klar, daß sie bisher jeder Konfrontation mit Roman aus dem Weg gegangen war.
     

     
    "Nanu, was führt Sie denn hierher, Miss Corbett?" fragte Colin Alclair, als Janice einige Tage später durch seinen Garten kam. "Suchen Sie Sarah?  Sie spielt mit Sisi irgendwo im Haus." Er lachte. "Ihre kleine Schwester sollte später einen Beruf ergreifen, bei dem sie ihre Neugier stillen kann."
    "Falls Sarah Ihnen lästig fallen sollten, schicken Sie sie bitte nach Hause", bat Janice. "Ist sie oft bei Ihnen?"
    "Ziemlich oft", gab Colin zu. "Aber sie fällt mir nicht lästig. Wir haben uns angefreundet. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, daß ich ihr angeboten habe, mich zu duzen."
    "Wenn, dann wäre es jetzt ohnehin zu spät", meinte Janice.

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