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Die Hüterin des Schattenbergs

Die Hüterin des Schattenbergs

Titel: Die Hüterin des Schattenbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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T age bleiben, um ein A usbrechen der Schatten zu verhindern.« Pretonias verstummte kurz und fuhr dann fort: »Als ich eintraf, wusste Corneus bereits von den V eränderungen, denn die Säule mit der Schattenmagie hat ihre grüne Farbe und Leuchtkraft fast gänzlich verloren. Nur wenn wir sofort, schnell und entschlossen handeln, wird es uns gelingen, die drohende Katastrophe zu verhindern.« Er machte eine entschuldigende Geste und ließ die Schultern hängen. »Meine verehrten Freunde, es tut mir leid, euch keine besseren Nachrichten bringen zu können«, sagte er, während er Corneus einen kurzen Seitenblick zuwarf.
    »Und das ist noch nicht alles«, nahm Corneus das W ort wieder an sich. »Am A bend vor Pretonias’ A nkunft kehrte einer der Drachenreiter von der Hohen Feste zurück und überbrachte mir die Kunde, dass die Novizin und ihr Begleiter bei der Suche nach dem Buch des Lebens gescheitert sind.« Er machte eine wohlbemessene Pause, in der er aufmerksam die bestürzten Gesichter der Magier studierte. Er spürte, dass ihn nur noch wenige W orte vom Ziel trennten. Und diese W orte hatte er gut vorbereitet. »Wir haben uns getäuscht«, sagte er verzagt. »Die Hoffnung, dass die Novizin die Hohe Feste gefahrlos betreten könnte, hat sich als falsch erwiesen. Zu eindeutig waren die T odesschreie, die die Drachenreiter aus dem Innern der Feste hörten, zu lange schon haben sie auf die Rückkehr der Novizin gewartet.« W ieder verstummte er kurz. Dann fuhr er mit leicht erhobener Stimme fort: »Wir können nicht länger warten! W ir haben alles versucht und viel gewagt, um nach Orekhs W illen zu handeln, aber wir haben nichts erreicht. Jetzt gibt es nur noch eines, was die drohende Katastrophe zu verhindern vermag – wir müssen den Zauber einsetzen, der die Schatten ein für alle Mal vernichtet.«
    Schweigen.
    Die anwesenden Ratsmitglieder tauschten verunsicherte Blicke. Niemand wagte, das W ort zu ergreifen, aber in den A ugen war die Furcht vor den Schatten allgegenwärtig.
    »Es ist alles bereit«, säuselte Corneus in die Stille hinein. »Ich habe fünf Freiwillige, die bereit sind, ihr Leben für die Rettung ihres V olkes zu geben. Ein W ort von euch genügt, und wir werden niemals wieder eine solche Bedrohung erleben müssen.«
    »Bei den Göttern, wenn es der einzige W eg ist, den Frieden zu bewahren, bin ich dafür, den Zauber einzusetzen«, machte Otius seiner A nspannung mit dunkler Stimme Luft. »Ich habe schon bei unserer letzten Zusammenkunft gesagt, dass ich sicher sein will, dass die Schatten keine Gefahr darstellen. A lso sage ich: Lasst es uns beenden.«
    »Wohl gesprochen, mein Freund!« Corneus nickte Otius zu und ließ den Blick über die Gesichter der anderen Magier schweifen. »Und ihr?«, fragte er herausfordernd.
    Schweigen.
    »Wenn es keine Hoffnung mehr auf einen Neunten Zirkel gibt, bleibt uns wohl kaum eine W ahl«, murmelte Pretonias, wie abgesprochen, gerade so laut, dass alle es hören konnten. Corneus bemerkte zufrieden, dass die meisten Ratsmitglieder zustimmend nickten. »Also gut! W enn niemand mehr etwas sagen möchte, lasst uns abstimmen. W er von euch ist dagegen, dass ich meinen Schattenzauber zum W ohle Selketiens und der W ahrung des Friedens einsetze?«
    »Ich! Ich bin dagegen!« Die T ür wurde so schwungvoll aufgestoßen, dass sie krachend gegen die W and schlug, als Elaries mit kraftvollen Schritten und machtvoller Stimme das Laboratorium betrat.
    »Das, mein lieber Elaries, ist mir nicht neu.« Corneus ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er hatte mit Elaries’ W iderstand gerechnet. »Du kannst es nicht wissen, weil du ja nicht zugegen warst, aber die Lage hat sich dramatisch zugespitzt. Die Schatten im Berg drohen auszubrechen und auf einen Neunten Zirkel können wir nicht hoffen, weil die Novizin an der Hohen Feste gescheitert ist.«
    »Die Novizin ist gescheitert. So, so …« A uch Elaries sprach wieder ganz ruhig. Er hatte den T isch erreicht und stand Corneus von A ngesicht zu A ngesicht gegenüber. »Wer sagt das?«
    »Ein Drachenreiter, der …«
    »… gelogen hat.« Elaries ließ Corneus nicht ausreden.
    »Wie kannst du es wagen …?« Corneus machte drohend einen Schritt auf Elaries zu.
    »Weil ich es weiß.«
    »Hört, hört!« Corneus gab ein spöttisches Lachen von sich. Elaries konnte ihm nicht gefährlich werden, der alte Magier würde sich der Mehrheit fügen müssen. »Und warum, wenn ich fragen darf?«
    »Weil die Novizin hier ist!« Kaum

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