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Die Hüterin des Schattenbergs

Die Hüterin des Schattenbergs

Titel: Die Hüterin des Schattenbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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weißt du ganz genau, Corwen! Ich bin Salvias, der Drachenreiter. Ich kehre im A uftrag des Meistermagiers mit wichtigen Neuigkeiten von der Hohen Feste zurück. Lass mich durch.«
    Der Posten zeigte sich unbeeindruckt. »Und wer sind die beiden da?«
    »Die Novizin Jemina und der Elev Rik«, erwiderte Salvias kühl. »Corneus wünscht sie zu sehen.«
    »Davon habe ich keine Kenntnis.« Der Posten betrachtete gelangweilt seine Fingernägel.
    Salvias trat auf den Posten zu und baute sich drohend vor ihm auf. »An deiner Stelle würde ich Corneus jetzt schnell Bescheid sagen, sonst könnte es für dich unangenehm werden.«
    »Der Meistermagier erwartet niemanden.« Obwohl der Posten einen halben Kopf kleiner war, ließ er sich von dem Drachenreiter nicht aus der Ruhe bringen. »Mein Befehl lautet, niemanden einzulassen.«
    »Du könntest uns anmelden«, sagte Salvias mit mühsam unterdrücktem Zorn.
    »Das kann ich nicht. Corneus ist nicht hier.«
    »Er … ist … nicht …« Salvias schnappte nach Luft. »Verdammt, Corwen. W arum hast du das nicht gleich gesagt?«
    »Du hast nicht danach gefragt.« Der Posten gähnte ausgiebig.
    »Und wo ist er?«, fragte Salvias lauernd. Noch nie hatte Jemina den Drachenreiter so außer sich gesehen. Mit ihren neu erworbenen Sinnen spürte sie deutlich, dass der Posten sich einen Spaß daraus machte, Salvias hinzuhalten.
    »In seinem Laboratorium.«
    »Dann gehen wir dahin.« Salvias drehte sich um und machte sich auf den W eg in den Keller. Jemina und Rik folgten ihm.
    »Das würde ich an deiner Stelle nicht tun«, rief der Posten ihnen nach.
    »Ach, und warum nicht?« Salvias blieb stehen.
    »Niemand außer den Ratsmitgliedern ist dort erwünscht.« Der Posten machte ein wichtiges Gesicht. »Ist alles streng geheim!«
    Der Zauber! Jemina durchzuckte ein heißer Schrecken. Oh Schatten, ich komme zu spät! Sie versuchte, die aufkommende Panik zu unterdrücken.
    »Wir werden sehen.« Unbeeindruckt drehte Salvias sich um und schritt den Gang entlang, so schnell, dass Jemina und Rik Mühe hatten, ihm zu folgen.
    »Ich hab kein gutes Gefühl bei der Sache«, raunte Rik Jemina zu.
    »Ich auch nicht, aber wir haben keine W ahl.« Jemina versuchte, sich ihre Sorgen nicht anmerken zu lassen. »Ich möchte …«
    Laute, aufgebrachte Stimmen ganz in der Nähe ließen Jemina verstummen: »Aber das geht nicht, Ihr müsst …«
    »Ich muss gar nichts. Richte dem Meistermagier aus, dass ich erst dann kommen werde, wenn ich meine A ngelegenheit geklärt habe.«
    Neugierig blieb Jemina stehen und spähte um die Ecke. Kaum zehn Schritte von der Einmündung eines Seitengangs entfernt war ein Magier offensichtlich mit einem Dienstboten in eine Meinungsverschiedenheit verwickelt. W ährend der Magier ruhig wirkte, rang der Dienstbote in stummer V erzweiflung die Hände.
    »Bitte, Meister Elaries«, versuchte er noch einmal den Magier umzustimmen. »Es sind schon alle da. Ich habe die strikte A nweisung, Euch dazuzuholen, damit der Meistermagier beginnen kann.«
    »Corneus erdreistet sich, mir Befehle zu erteilen?«, wetterte der Magier. »Das ist ungeheuerlich. W as bildet er sich ein? W ir sind hier doch nicht …«
    Hatschi! Jemina schlug die Hand vor den Mund, aber es war zu spät. Der Magier hatte sie gehört. »Wer ist dort?«, fragte er. »Tritt hervor!«
    »Verzeiht, ich … ich wollte nicht lauschen.« Beschämt trat Jemina einen Schritt vor, damit der Magier sie sehen konnte. »Es ist nur so, dass …«
    »… wir auch gerade auf dem W eg zur Corneus sind«, sprang Rik Jemina bei, während er ihr gleichzeitig schützend den A rm um die Schultern legte.
    »Corneus empfängt zurzeit niemanden, außer den Ratsmitgliedern«, mischte sich der Dienstbote mit gewichtiger Stimme ein. »Ihr müsst euch gedulden, bis die V ersammlung beendet ist.«
    »Rik? Jemina? W o bleibt ihr?« Salvias, der den beiden schon ein ganzes Stück im Gang voraus gewesen war, kehrte zurück. »Wir müssen weiter!«
    »Er hat recht. Komm.« Rik wollte Jemina mit sich ziehen, da unterbrach ihn der Magier: »Jemina?« Die Stimme des Mannes klang überrascht und erfreut zugleich. Er löste sich von dem Dienstboten und kam mit erstaunlich schnellen Schritten auf sie zu. »Bist du die Novizin des A chten Zirkels?«
    »Ja.« Jemina antwortete, ohne nachzudenken. »Warum?«
    »Den Göttern sei Dank!« Der alte Magier trat aus dem dunklen Gang ins Licht, schaute sie forschend an und fuhr nach einem kurzen Moment des A temholens

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