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Die Hure: Roman (German Edition)

Die Hure: Roman (German Edition)

Titel: Die Hure: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Gustafsson
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Tiere. »Die kommen mir vage bekannt vor«, sagt er mit seiner supertiefen Stimme. »Wie heißen sie?«
    »Sie haben keine Namen«, antwortet Kalla.
    »Jetzt heißen sie Furcht und Schrecken«, bestimmt Ares.
    »Ziemlich unerquickliche Namen.«
    »Aber ich habe mich dafür entschieden.«
    Dann sagt Ares zu Kalla, er werde über Nacht bei ihr bleiben, weil er frei habe und nicht gleich wieder zurückfahren wolle.
    Kalla erwidert »Na gut«, obwohl sie doch keine Frau sein wollte, die »Na gut« sagt.
    Ares setzt sich auf Kallas Bett. Kalla ist nervös. Ares legt ihr den Arm um die Schultern. »Entspann dich«, sagt er.
    »Kraaaa«, macht Kallas Ehemann.
    »Schmeißt du den raus«, fragt Ares. Das heißt, er fragt nicht, er befiehlt.
    »Nee, das möchte ich nicht. Aber ich kann ihn auf den Balkon bringen.«
    Sie sitzen eine Weile schweigend da, Ares lässt die Hand über Kallas Brüste wandern. Das ist nicht unangenehm, aber Kalla fragt dennoch, ob das nicht ein wenig unpassend ist, schließlich war Ares Aphrodites Freund.
    »Du bist nicht mein Typ, Baby.«
    »Aha.«
    Dann küsst er sie.
    Gerade mit solchen Kerlen gerät man manchmal wirklich in die Klemme.
    Kallas Ehegatte klopft an das Balkonfenster. »Warte mal«, sagt Kalla und lässt die Jalousie herunter.
    Ares zieht sie zu sich aufs Bett und sagt, er brauche Trost.
    »Du bist unverschämt. Außerdem hat mein Trost seinen Preis.«
    »Aha«, meint Ares und legt sein Gesicht in Kallas Nacken. Er ist ein verdammtes Arschloch, aber manchmal kann man nichts daran ändern, dass einen so etwas antörnt.
    Nach dem Sex liegen sie auf dem durchgeschwitzten Laken. Zum Glück besitzt Kalla neuerdings eine Waschmaschine.
    »Eines begreif ich nicht. Warum holst du sie nicht einfach zurück?«
    »Wen?« Ares ist schon fast eingeschlafen.
    »Aphrodite.«
    »Hä?«
    »Du bist doch ein Gott. Und sie ist eine Göttin. Also?«
    »It’s not that simple«, erwidert Ares in holprigem Englisch.
    »Dann eben nicht.«
    Kalla schläft in Ares’ testosteronstrotzenden Armen ein. Erst am Morgen erinnert sie sich an ihren Ehemann, der die ganze Nacht bei leichtem Frost auf dem Balkon verbracht hat. »Oje, sorry«, sagt sie.
    Der Mann sieht jämmerlich aus. Er hat bereits einige menschliche Eigenschaften zurückgewonnen, zum Beispiel Gesichtsausdrücke. Vielleicht wird er bald auch zu sprechen beginnen. Darauf legt Kalla allerdings keinen großen Wert.
    Ares wird durch den kalten Windzug, der durch die offene Balkontür dringt, geweckt. Er hasst es zu frieren: Deshalb wird in kalten Ländern immer seltener Krieg geführt. Rasch wickelt er sich in eine Decke. Ohne Kalla Beachtung zu schenken, steht er auf und geht pinkeln. Er hält es nicht für nötig, die Klotür zu schließen.
    »Nervig …«
    »Raaahhhhh.«
    Als Ares vom Klo zurückkommt, erklärt er, nun wisse er, was er tun müsse: »Im Traum ist mir klar geworden, dass ich Aphrodite zurückholen muss, weil sie mein ist.«
    »Aha.«
    »Es war nett, bei dir zu schlafen, du bist ganz okay.«
    Dann sagt Ares noch »Peace« und verschwindet. Er lässt Kalla mit ihrem sabbernden Mann allein.
    »Starr mich nicht so an, zum Teufel.«
    Ares sucht lange im Speicher seines Handys, bevor er schließlich eine Nummer wählt.
    »Hallo«, meldet sich eine heisere Frauenstimme.
    ARES: Hallo. Isis?
    ISIS (kalt): Ja.
    ARES : Grüß dich.
    IRIS: …
    ARES: He, bist du noch dran?
    ISIS (kühl): Ja.
    ARES: Ich wollte nur mal hören, was es bei dir Neues gibt.
    IRIS: Na ja, nichts Besonderes … Ich bin gerade in Kanada. Die ermorden hier Robbenbabys. Also hab ich zwei der Robbenjäger abgeschlachtet. Ich hab ihnen ihren eigenen Hakapik in den Kopf gerammt. Haha! Du hättest sehen sollen, wie sie gefleht haben, als ich ihnen bei lebendigem Leib die Haut abgezogen habe, so wie sie es mit den armen kleinen Robben machen … Das hätte dir gefallen. Na ja, du tötest ja gern.
    ARES: Das ist bloß ein Job. Eine Pflicht.
    IRIS: So. Nun ja. Mir geht’s gut. Wirklich. Sehr.
    ARES: Na fein.
    IRIS: Tatsächlich …
    ARES : Ich brauche deine Hilfe.
    ISIS (kühl): So.
    ARES: Du bist die Einzige, die mir helfen kann.
    IRIS: So.
    ARES: Ich muss ins Totenreich. Soll ich zu dir fliegen?
    IRIS: Wo bist du gerade?
    ARES: In Finnland.
    IRIS: Hah! Von da gibt es eine Direktverbindung.
    ARES: Na dann, kommst du her?
    IRIS: Ich weiß nicht recht.
    ARES : Ich entschädige dich dafür. Was hältst du zum Beispiel von einem kleinen Krieg in Kanada?
    IRIS: Du weißt wohl, dass die

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