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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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reden“, sagte der Laird in grimmigem Ton.
    Sie blickte an Caelen vorbei, hinter dem der Laird aufragte. Mit einem Ruck entzog sie sich Caelens Griff und wich einen Schritt zurück.
    „Ich denke, Ihr habt genug gesagt, Laird.“
    „Das denke ich hingegen nicht. Komm mit hinein. Wir unterhalten uns in der Halle, während ich etwas zu mir nehme. Hast du schon gegessen? Ich habe mir angewöhnt, mit meiner Gemahlin zu speisen, und seit sie ein Kind trägt, schläft sie länger als sonst.“
    Als sie in die Halle traten, wurde die Tafel gerade gedeckt. Mairin saß bereits, und ihre Miene hellte sich auf, als sie ihren Gemahl sah. Sie wollte aufstehen, aber er hielt sie zurück.
    „Nay, Liebste, bleibt sitzen.“ Noch im Gehen legte er ihr eine Hand auf die Schulter, ehe er stehen blieb, sie auf die Schläfe küsste und ihr ein Lächeln schenkte, das Keeley mit tiefster Sehnsucht erfüllte.
    Er setzte sich und forderte Keeley mit einer Geste auf, an seiner Seite gegenüber von Lady McCabe Platz zu nehmen. Während die Mägde auftrugen, räusperte er sich und betrachtete Keeley.
    „Zugegeben, die Umstände, unter denen du hergekommen bist, waren nicht eben erquicklich. Aber ich möchte, dass du bei uns bleibst, wenigstens bis meine Gemahlin unser Kind gesund zur Welt gebracht hat. Sie bedeutet mir alles, und ich möchte ihr die bestmögliche Pflege angedeihen lassen.“
    „Eure Fürsorge ehrt Euch, Laird. Eure Frau kann sich glücklich schätzen, einen Ehemann zu haben, dem ihr Wohl so sehr am Herzen liegt.“
    „Höre ich da ein ,Aber‘ heraus?“
    „Ich möchte eine Sicherheit, was meinen Stand in Eurem Clan angeht. Und ich wünsche, kommen und gehen zu dürfen, wie es mir beliebt.“
    Ewan McCabe lehnte sich zurück und musterte sie lange. „Wenn ich dir diese Freiheit gewähre, gibst du mir dann dein Wort darauf, dass du mein Land nicht verlassen wirst?“
    Sie atmete tief durch. Sie brach ihr Wort nie. Wenn sie es ihm gab, würde sie den Winter bei den McCabes verbringen müssen. Sie würde ständig in Alarics Nähe sein, unaufhörlich einer nie gekannten Versuchung ausgesetzt.
    Keeley schaute zu Lady McCabe hinüber, die zerbrechlich und ermattet wirkte. Sie sah die Liebe wie auch die Bangnis in den Augen des Lairds. Er war seiner Gemahlin aufrichtig zugetan und sorgte sich um ihr Wohlergehen. Gern wollte Keeley ihm diese Last nehmen und seiner Frau bei der Geburt beistehen.
    „Aye, Ihr habt mein Wort.“

Kapitel 12
    N ach dem Mahl führte Mairin sie durch die Burg und die angrenzenden Hütten, die sich an den Hang vor der Zwingermauer, der äußeren Wehrbefestigung, schmiegten. Dabei unterhielt sie sich angeregt mit Keeley. Diese hörte kaum hin, mühte sich jedoch um Aufmerksamkeit, wann immer Namen fielen.
    Lady McCabe stellte sie überall vor, und da sie dabei keinen Clan nannte, dem sie angehörte, beäugten viele der McCabes sie argwöhnisch, wenngleich einige sie voller Wärme willkommen hießen.
    Die quirlige Christina, die ein bis zwei Jahre jünger war als Keeley, lächelte immerzu und hatte ein lebhaftes Funkeln in den Augen. Keeley spürte sofort eine Verbindung zu ihr und war froh darüber.
    Rasch wurde ihr klar, wie es um Christina und Cormac stand: Keiner konnte die Augen vom anderen lassen, doch beide heuchelten beharrlich Desinteresse.
    Gemeinsam schritten sie an der Innenseite der Ringmauer entlang zum hinteren Teil des Burghofs, wo eine Schar Kinder unverzagt versuchte, den spärlichen Schnee auf dem Boden zusammenzuschieben. Im Augenblick fielen keine Flocken, doch ein Blick zum Himmel sagte Keeley, dass es jederzeit erneut schneien mochte.
    Einer der Jungen schaute auf, erspähte Lady McCabe, löste sich aus der Gruppe und rannte auf sie zu.
    „Mutter!“
    Der Kleine schlang ihr die Ärmchen um den Leib, und sie zog ihn an sich. Neugierig beobachtete Keeley sie. Mairin McCabe wirkte viel zu jung, als dass ein Kind dieses Alters ihr eigenes sein konnte.
    Mairin zerzauste dem Knaben das Haar und lächelte nachsichtig in Keeleys Richtung. „Crispen, das ist Keeley. Sie wird eine Weile bei uns bleiben und uns ihre Heilkunst zur Verfügung stellen.“
    Ernst streckte Keeley ihm die Hand entgegen. „Schön, dich kennenzulernen, Crispen.“
    Er legte den Kopf schräg und schaute zu ihr auf. Überrascht sah sie einen Anflug von Furcht in seinen Augen.
    „Bist du gekommen, um Mutter zu helfen, wenn es so weit ist?“ Seine Sorge um Lady McCabe rührte an ihr Herz. Welch ein goldiges

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