Die Hure und der Krieger
kuschelte.
„Keeley?“
„Aye?“, fragte sie schläfrig.
„Danke, dass du mir geholfen hast und mit hergekommen bist, um mich zu pflegen.“
Sie schwieg einen Moment lang, ehe sie seine Hand ergriff. „Gern geschehen, Krieger.“
Kapitel 11
K eeley seufzte und kuschelte sich enger in die warme Umarmung. Sie gähnte herzhaft und hätte vor Behagen fast geschnurrt, als sie fühlte, wie eine große Hand ihr über den Rücken strich. Welch wunderbares Erwachen.
Dann erst ging ihr auf, dass sie mit Alaric McCabe im Bett lag und nur er es sein konnte, der ihr mit der Hand über den Rücken fuhr.
Sie hob den Kopf und ertappte ihn dabei, wie er sie ansah. Er ließ seine Hand höher wandern und massierte ihr den Nacken. Sie blieb stumm, unwillig, das friedvolle Schweigen zu brechen.
Durch die Ritzen der Lederbespannung vor dem Fenster sickerte sanftes Licht in die Kammer, und einmal mehr war das Feuer bis auf die Glut heruntergebrannt.
Keeley betrachtete Alaric, der sich auf einen Ellbogen stützte. Das lange Haar reichte ihm bis auf die breiten Schultern, er wirkte wild und zugleich zufrieden. Kein Schmerz verdunkelte seine Augen. Nay , in den Tiefen brannte etwas ganz anderes. Etwas, das sie kribbelig machte und sie bis in die Zehenspitzen wärmte.
Verwirrt von den Gefühlen, die sie durchströmten, fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen. Alarics Augen wurden eine Spur dunkler, bis um das Schwarz der Pupillen herum nur noch ein schmaler grüner Ring zu sehen war. Seine Lippen öffneten sich, er atmete in kurzen, abgehackten Zügen. Ehe Keeley wusste, wie ihr geschah, verstärkte er den Griff um ihren Nacken, neigte den Kopf und küsste sie.
Es war ein sanfter Kuss, ein bloßer Hauch ... Doch wie süß er schmeckte! Abermals küsste er sie, dieses Mal auf einen ihrer Mundwinkel. Sie spürte seine Zunge warm über ihre Unterlippe gleiten und schließlich über den Spalt zwischen ihren Lippen. Er wollte, dass sie sich ihm öffnete.
Unfähig, ihm etwas zu verwehren, ließ sie ihn ein. Behutsam drang er vor, als wolle er die Begegnung ihrer Zungen möglichst lange auskosten. In einem zärtlichen Tanz ließen sie die Spitzen miteinander ringen. Sie zogen sich zurück, nur um erneut und begieriger aufeinanderzutreffen und sich berauschend feurig zu umspielen.
„Du schmeckst himmlisch“, raunte er.
Seine Stimme jagte ihr einen wohligen Schauer über den Rücken, machte ihr jedoch auch bewusst, was sie da taten. Sie lag in seinem Bett, halb auf ihm, während er ihr mit seinen Küssen die Sinne raubte.
Dabei war er einer anderen versprochen.
Dieser Gedanke hatte dieselbe ernüchternde Wirkung auf sie, als würde man ihr einen Eimer kaltes Wasser über den Leib gießen.
„Keeley, was ist?“
Sie entwand sich seinem Griff und ging auf Abstand, blieb allerdings auf dem Bett.
„Das ist falsch“, murmelte sie. „Ihr seid mit einer anderen verlobt.“
Er runzelte die Stirn. „Wer hat dir das erzählt?“
Sie erwiderte seinen finsteren Blick. „Das ist doch gleich. Was zählt, ist, dass es stimmt. Ihr gehört einer anderen. Es ist nicht richtig, dass Ihr mich küsst und in den Armen haltet.“
„Noch bin ich nicht verlobt.“
Keeley seufzte. „Das ist eine jämmerliche Entschuldigung, und das ist Euch durchaus klar. Oder habt Ihr etwa nicht vor, diese andere Frau zu heiraten?“
Alaric zuckte die Achseln. „Doch, aber es ist eine reine Zweckehe. Eine Verbindung, die notwendig ist, um unser Bündnis mit den McDonalds zu besiegeln.“
Es hätte sie nicht derart treffen sollen, aus seinem Munde zu erfahren, was sie längst wusste. Denn was bedeutete ihr dieser Mann schon? Er war lediglich jemand, der ihrer Hilfe bedurfte, mehr nicht. Ein paar Küsse waren noch lange kein Zukunftsversprechen. Sie machte sich doch nicht etwa vor, ihn zu lieben?
Sie schüttelte den Kopf, um derlei Flausen zu vertreiben. Rionna war die Tochter eines Lairds. Sie hingegen war ein Niemand. Sie konnte nichts in eine Ehe mit einbringen als sich selbst. Sie verfügte über keinerlei Verbindungen und besaß keine Mitgift, hatte ja noch nicht einmal den Rückhalt ihres Clans.
„Dann küsst Ihr die falsche Frau“, sagte sie leichthin.
Seufzend ließ er den Kopf zurück auf die Kissen sinken. „Du kannst nicht erwarten, dass ich dieses Verlangen zwischen uns einfach nicht beachte. Das könnte ich gar nicht, selbst wenn ich wollte. Nie habe ich stärker für eine Frau empfunden. Ich verzehre mich nach dir, Keeley.“
Sie
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