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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Kerlchen, am liebsten hätte auch sie ihn fest an sich gezogen.
    „Aye, Crispen“, sagte Keeley. „Ich habe schon bei vielen Geburten geholfen, und ich werde deiner Mutter zur Seite stehen.“ Er schaute sichtlich erleichtert drein und grinste breit. „Das ist gut. Vater und ich wollen, dass sie die beste aller Hebammen bekommt. Schließlich bringt sie mein Brüderchen oder Schwesterchen zur Welt!“
    Keeley lächelte. „In der Tat. Was wäre dir denn lieber?“
    Er zog die Nase kraus und schaute flüchtig zu den Kindern, die nach ihm riefen. „Ich hätte nichts gegen eine Schwester, wenn sie nur nicht wie Gretchen ist. Aber mit einem Bruder könnte ich besser spielen.“
    Mairin kicherte. „Ich glaube, wir haben uns darauf geeinigt, dass Gretchen eben etwas ganz Besonderes ist, mein Schatz. Und nun lauf und geh wieder spielen. Ich will Keeley noch die übrige Burg zeigen.“ Er drückte seine Mutter ein weiteres Mal mehr und stob davon, zurück zu der lärmenden Schar.
    Keeley sah Lady McCabe neugierig an und wusste nicht recht, wo sie mit ihren Fragen ansetzen sollte.
    „Gretchen ist äußerst willensstark.“ Mairin schüttelte den Kopf. „Sie macht Crispen und den übrigen Jungen das Leben schwer, schlägt sie beim Ritterspiel und beharrt darauf, eines Tages Kriegerin zu werden.“
    Keeley lächelte. Sie hatte keine Schwierigkeiten, das Mädchen in der Gruppe auszumachen. Gretchen war diejenige, die auf einem der Jungen hockte und ihm die Arme zu Boden drückte, während er lauthals protestierte.
    „Crispen ist Ewans Sohn aus erster Ehe“, erklärte Mairin. „Seine erste Gemahlin starb, als der Junge noch klein war.“
    „Es ist nicht zu übersehen, dass er Euch sehr schätzt.“
    Mairins Miene wurde weich. „Crispen wird stets mein erster Sohn bleiben, auch wenn ich bald ein eigenes Kind bekomme. Er ist das Kind meines Herzens, auch wenn ich ihn nicht geboren habe. Durch ihn bin ich überhaupt erst zu Ewan gelangt. Crispen hat mich hergeführt.“
    Unwillkürlich fasste Keeley sie bei der Hand und drückte diese. „Ihr habt es wirklich gut getroffen. Der Laird macht keinen Hehl daraus, dass er Euch liebt.“
    „Oh, hört bitte auf, sonst breche ich gleich wieder in Tränen aus.“ Sie schniefte. „Derzeit fange ich wegen jeder Nichtigkeit an zu heulen. Es treibt Ewan in den Wahnsinn. Alle seine Männer meiden mich, weil sie fürchten, etwas zu tun oder zu sagen, was mir Anlass zu Tränen gibt.“
    Keeley lachte leise. „Ihr seid nicht die einzige Schwangere, der es so geht. Viele der Frauen, um die ich mich gekümmert habe, waren empfindsam, vor allem, als die Niederkunft kurz bevorstand.“
    Sie schritten um die Burg, Cormac im Schlepptau. Der Hof kam in Sicht, und zunächst schenkte Keeley dem Geschehen kaum Beachtung. Männer kämpften schließlich immerfort. So war das Leben eines Kriegers - er musste bereit sein, jederzeit sein Heim zu verteidigen.
    Dann allerdings fiel ihr ein Krieger auf, der nicht an den Übungen teilnahm. Nicht einmal ein Schwert hielt er in der Hand. Er stand neben dem Laird und sah zu.
    „Dieser verdammte Narr“, murmelte sie.
    „Was?“, fragte Mairin verwirrt.
    Doch Keeley beachtete sie und Cormac nicht weiter, sondern stürmte in den Hof. Mit jedem Schritt wuchs ihr Zorn.
    „Dummer, sturköpfiger Trottel!“
    Erst jetzt ging ihr auf, dass die Männer innegehalten hatten, als sie angerannt kam, und dass ihre Worte wie Pfeile vorausgeeilt waren. Der Laird richtete den Blick gen Himmel, als bete er um Geduld, während Alaric grinsend die Arme ausstreckte, um sie abzuwehren.
    „Was sagtest du soeben?“, fragte er, als Keeley sich vor ihm aufbaute.
    „Was tut Ihr hier?“, herrschte sie ihn an. „Ich habe Euch angewiesen, im Bett zu bleiben. In Eurer Kammer, um Euch auszuruhen! Ihr habt hier draußen in der Kälte nichts verloren. Wie soll ich dafür sorgen, dass Ihr gesund werdet, wenn Ihr selbst die schlichtesten Weisungen in den Wind schlagt?“
    Caelen lachte in sich hinein, und Alaric, der unter der Tirade zusammengefahren war, bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick.
    „Ich denke, was die Frau sagen will, ist, dass es dir an Verstand mangelt“, erklärte Caelen gedehnt. „Wie es aussieht, habe ich sie bislang unterschätzt. Sie ist ein helles Köpfchen.“
    Sie schenkte ihm keinerlei Beachtung, sondern wandte sich abermals an Alaric. „Wollt Ihr Euch umbringen? Liegt Euch denn gar nichts an Eurem Leben?“ Sie piekste ihm einen Finger in die Brust

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