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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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aufgrund einer Frau derart leiden könnte.
    Alaric hörte, wie sich die Tür öffnete, und fuhr herum, bereit, sich auf den Störenfried zu stürzen, der da ohne anzuklopfen eindrang.
    Als er Keeley mit verzagter Miene auf der Schwelle stehen sah, vergaß er zu atmen.
    „Ich dachte, Ihr wäret schon zu Bett gegangen“, sagte sie kaum hörbar. „Es ist spät, wir haben uns bereits vor Stunden zurückgezogen.“
    „Und dennoch sind wir beide noch wach. Warum, Keeley?“, fragte er leise. „Werden wir weiterhin leugnen, was wir uns beide wünschen?“
    „Nay.“
    Alaric erstarrte. Reglos stand er da. Kälte drang herein. Keeley erschauerte und schlang sich die Arme um den Leib. Sie wirkte so verletzlich, dass alles in ihm sich danach sehnte, sie zu schützen, zu behüten und mit all der Umsicht zu bedenken, die er in sich trug.
    Eine weitere frostige Böe wehte herein und ließ das Feuer im Kamin flackern und so hoch auflodern, dass es Funken sprühte. Fluchend eilte er ans Fenster, schlug die Lederbespannung herunter und befestigte sie, bevor er zu Keeley ging und sie in die Arme zog, um sie zu wärmen.
    Er fühlte ihr Herz wild gegen seine Brust pochen, sie bebte von Kopf bis Fuß.
    „Komm mit zum Bett und leg dir eines der Felle um, während ich Holz nachlege“, sagte er sanft.
    Behutsam schob er sie von sich und führte sie zum Bett, und sie setzte sich auf die Kante. Er schlang ihr einen der Fellüberwürfe um die Schultern und spürte, wie angespannt und unruhig sie war.
    Unfähig zu widerstehen, küsste er sie auf den Scheitel und strich ihr über das lange Haar. Von ihren Lippen würde er hingegen nicht kosten. Wenn er es tat, würde er nicht mehr aufhören können, und sie würde frieren, weil er das Feuer vernachlässigte.
    Mit zitternden Händen legte er Scheite in die Flammen. Er öffnete und schloss die Finger in dem Bemühen, das Beben zu mindern, aber vergebens, er war zu aufgewühlt. So sehr fürchtete er, irgendetwas Falsches zu tun, dass er wie gelähmt war.
    Endlich wandte er sich zu Keeley um, die nach wie vor auf der Bettkante saß und ihn mit großen Augen betrachtete. Mit wenigen Schritten war er bei ihr und sank auf ein Knie nieder.
    „Bist du dir auch sicher, Keeley?“
    Sie legte ihm eine Hand auf die Lippen, strich ihm über den Mund und am Kinn entlang. „Ich will Euch. Das kann ich vor Euch - vor uns - nicht länger leugnen. Ich weiß wohl, dass Ihr in den McDonald-Clan einheiratet und Laird werdet, und dies ist eine noble Bestimmung. Davon werde ich Euch nicht abzubringen versuchen. Ich will nur diese Nacht in Euren Armen, damit ich mich an die Erinnerung klammern kann, wenn Ihr fort seid.“
    Er ergriff ihre Finger und strich mit den Lippen darüber, drückte den Mund in ihre Handfläche, küsste die weiche Haut dort und anschließend jede einzelne Fingerspitze.
    „Ich will dich ebenfalls, Keeley. Ich will dich so sehr, dass es wehtut. Ich möchte dich halten und mir die Erinnerung daran einprägen, auf dass sie nie verblasst, wie alt ich auch werden mag.“
    Lächelnd barg sie seine Wange in der freien Hand, in ihren Augen schimmerte Traurigkeit. „Dann gesteht mir diese eine Nacht zu, damit wir uns beiden eine solche Erinnerung schaffen können.“ „Aye, ich werde dich aufs Zärtlichste verwöhnen.“
    Er wollte aufstehen, doch sie streckte die Hand aus und hielt ihn zurück.
    „Eines möchte ich noch sagen, ehe wir fortfahren.“
    Alaric legte den Kopf schräg. Ihm entging nicht, dass sie mit einem Mal beklommen wirkte und ihr Atem rascher ging.
    Behutsam strich er ihr die langen Strähnen aus dem Gesicht und wand sich diese um den Finger. Er wollte Keeley die Sorge nehmen, die sie so beschäftigte. „Rede nur.“
    Kurz schaute sie weg, ehe sie erneut seinem Blick begegnete. Die Schönheit ihrer Augen wurde getrübt durch Bangnis und ... Scham.
    „Es ist wichtig, dass Ihr dies wisst. Ich wurde vom McDonald-Clan verstoßen. Sie sind meine Familie, ich bin als eine McDonald zur Welt gekommen.“
    Verwirrt zog er die Brauen zusammen und versuchte zu fassen, was sie da sagte. Eine McDonald? Er hatte kaum darauf geachtet, wohin es ihn verschlagen hatte, nachdem er verletzt worden war. An jene Zeit erinnerte er sich nur vage. Seine Brüder hatten nicht erwähnt, wie nah er der McDonald-Burg gewesen war, als sie ihn nach Hause geholt hatten.
    Und sie war verstoßen worden? Wut packte ihn. Keeleys Kinn bebte leicht, und er berührte es, um das Zittern zu unterbinden. Er hob ihr

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