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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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einstimmte. Es wurde gegen Schilde getrommelt, Pferde scheuten von dem Lärm, Fäuste wurden in die Luft gestoßen.
    Im Fackelschein begegnete Alaric den Blicken seiner Brüder. In Ewans Augen loderte Entschlossenheit, und zum ersten Mal schämte Alaric sich der Verzweiflung, die er ob seiner anstehenden Hochzeit empfand.
    Ewan hatte sich für den Clan aufgeopfert. Er hatte gehungert, und sein Essen Frauen und Kinder gegeben. Er hatte seine Männer in jedweder Hinsicht über sich selbst gestellt. Nun standen sie kurz davor, der mächtigste Clan Schottlands zu werden.
    Wenn Alaric diese eine Sache für seinen Clan tun konnte - für seinen Bruder und für Mairin, die sie alle vor der Vernichtung bewahrt hatte -, würde er es frohen Herzens und voller Stolz tun.
    Er streckte den Arm aus, die Hand geöffnet. Ewan tat es ihm gleich, und sie umfassten einen Unterarm des jeweils anderen. Ihre Muskeln traten hervor, als sie einander mit festem Griff umklammerten, und Ewans Haut glänzte vor Schweiß und Blut.
    Ihre Blicke trafen sich, und Alaric erkannte, dass Ewan verstand.
    Caelen schob sein Schwert zurück in die Scheide und wies die Männer an, abzusteigen und sich zurückzuziehen. Danach wandte er sich seinen Brüdern zu. „Noch jemand, dem nach einem Bad im Loch ist?“

Kapitel 25
    A ls Keeley das nächste Mal erwachte, fühlte sich ihr Schädel an wie ein leerer Bierhumpen, und ihr war, als habe sie ihre Zunge eine Meile lang über den Boden gezogen. Sie schmatzte geräuschvoll und leckte sich über die Lippen in dem Bemühen, sie zu befeuchten.
    Sie drehte den Kopf zur Seite und stöhnte. Herrje , sich bewegen tat weh!
    Ihr Körper war so schlaff wie ein nasser Putzlappen und ihre Haut klebrig vom Schweiß. Zudem war sie nackt. Nicht einen Fetzen Stoff trug sie am Leibe, und die Felle lagen zusammengeknüllt zu ihren Füßen.
    Einmal mehr wurde ihr heiß, diesmal vor Scham. Vermutlich war sie purpurrot. Der Herr allein mochte wissen, wer alles in ihrer Kammer ein und aus gegangen war, während sie mit dem Fieber gerungen hatte.
    Ein weiteres Stöhnen stieg in ihrer Kehle auf, aber sie presste die Lippen aufeinander und brummte nur missmutig. Es reichte. Sie hatte wer weiß wie viel Zeit im Bett herumgelegen und sich wie ein kränkliches Kind aufgeführt. Wie viele Tage hatte sie wohl besinnungslos dagelegen? Welch eine Schmach!
    Sie hob eine Hand, ließ sie aber sogleich wieder sinken. Ihr Hals schmerzte noch immer, aber das Fieber war abgeklungen, wenngleich sie sich so schwächlich wie ein Neugeborenes fühlte.
    Und wo sie gerade an Neugeborene dachte - sie musste nach Mairin schauen und sich vergewissern, dass mit dem Kind alles stimmte. Was auch hieß, dass sie aufstehen musste.
    Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, sich zur Bettkante zu schieben und aufzusetzen. Wie gern hätte sie ein Bad genommen, aber dafür fehlte ihr schlicht die Kraft.
    Also schleppte sie sich zur Waschschüssel und tauchte einen Lappen hinein. Ausgiebig säuberte sie sich am ganzen Körper, bis sie sich wieder halbwegs menschlich fühlte. Sie war versucht, einfach in den See zu springen, Eiseskälte hin oder her.
    Dann kleidete sie sich an und verließ die Kammer.
    Schwer atmend, aber zufrieden mit sich, erreichte sie wenig später die große Halle und sah sich unter den Anwesenden um.
    Mairin saß am Feuer und hatte die Füße auf einen gepolsterten Schemel gelegt. Lächelnd ging Keeley zu ihr.
    Als Mairin aufschaute und sie entdeckte, keuchte sie entsetzt. „Keeley! Wieso liegst du nicht im Bett? Du warst ziemlich krank und solltest dich ausruhen. Schließlich hast du selbst Alaric ständig gescholten, weil er zu früh aufgestanden ist.“
    Keeley setzte sich auf den Stuhl neben ihr. „Aye, es stimmt, ich bin keine sehr geduldige Kranke, aber eine umso ungeduldigere Pflegerin. Ich erwarte von allen in meiner Obhut, dass sie sich an meinen Worten orientieren, nicht an meinen Taten.“
    Mairin lachte. „Nun, zumindest gibst du es offen zu.“ Sie ergriff Keeleys Hand. „Geht es dir auch gut? Du scheinst mir immer noch ein wenig blass zu sein.“
    Sie verzog das Gesicht. „Der Hals tut mir noch weh, und in meinem Kopf pocht es, was mir auf den Geist geht. Aber ich hätte es keinen Moment länger im Bett ausgehalten und fühle mich viel besser, seit ich auf den Beinen bin.“
    Sie beide fuhren leicht zusammen, als der Laird in die Halle eilte, dicht gefolgt von einem Boten des Königs. Keeley wusste nicht recht, ob sie dem

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