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Die Hurenkönigin von Alezcana - ROTE LATERNE - Band 3 (German Edition)

Die Hurenkönigin von Alezcana - ROTE LATERNE - Band 3 (German Edition)

Titel: Die Hurenkönigin von Alezcana - ROTE LATERNE - Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Larsen
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gehe, werde ich verhungern!"
    "Du könntest es mit Arbeit versuchen, auf einer Plantage."
    "Nie würde ich für so ein Schwein wie diesen Don Felipe arbeiten!"
    "Aber du würdest, wie deine Mutter, mit ihm ins Bett steigen und dich prügeln lassen, nicht wahr? Es ist leichter, die Beine breit zu machen als zu arbeiten, bis die Arbeit und der Hunger dich müde gemacht haben, nicht wahr?"
    "Ich weiß es nicht", murmelte Evita, denn in seiner Stimme hatte unüberhörbar ein Vorwurf gelegen.
    "Denk du nur nicht. dass es leicht ist, eine Nutte zu sein. Da musst du etwas können. Sich hinzulegen genügt nicht."
    "Was muss ich tun?", fragte Evita.
    "Ich kann und will dir keinen Unterricht geben", sagte Rodrigo. "Ich mache es nicht mit Kindern."
    "Ich bin kein Kind mehr!", rief Evita aus.
    "Aber natürlich!"
    "Da, schau her!", fauchte sie und riss ihre Bluse auf. "Sieht so ein Kind aus? Ich kann dir alles zeigen!"
    "Benimm dich!", sagte er, "sonst fliegst du raus! Du kannst nackt neben mir sitzen und erbst doch keinen Peso von mir. Jedenfalls dafür nicht. Wir sehen weiter, wenn wir in - wo willst du eigentlich hin?"
    "*erbita!", sagte sie.
    "Wenn wir in *erbita sind", vollendete er. "Aber Moment mal! Was willst du dort?"
    "Weiß ich nicht genau", sagte sie. "Zu Senora Dolanes soll ich gehen!"
    "Na fein!", sagte er. "Das ist eine erzkatholische Betschwester. Sie wird dich auf Holzscheiten knien lassen. Sie hat keinen Kerl abbekommen und ist deshalb so. Wirklich! wenn ich es dir sage", beteuerte Rodrigo. "Sie hat so eine Art Schule. Meine Kollegen fahren immer hin zum ..."
    "Wozu?", fragte Evita.
    "Du weißt schon...", sagte er. "Auch die Holzscheite halten die Mädchen nicht davon ab. Kannst du singen?"
    "Ein wenig", sagte Evita.
    "Sing mir etwas vor, damit ich nicht einschlafe!"
    "Was?"
    "Irgend etwas!"
    "Das Lied vom steinernen Regengott in der Goldenen Stadt?"
    "Kannst du nichts anderes singen?"
    "Doch", sagte sie. "In The Ghetto von Elvis!"
    "Dann sing das!", befahl Rodrigo.
    Und Evita sang. Sie hatte zu Hause in ihrem Garten oft gesungen. Evita wusste nicht, dass sie eine sehr schöne Stimme mit einem unvergleichlichen Timbre besaß. Eine Stimme, die unter die Haut und in die Seele drang. Eine Stimme, die anrühren konnte.
    "Wunderbar!", sagte Rodrigo, nachdem Evita geendet hatte. "Wer hat dir das beigebracht?"
    "Niemand", antwortete Evita. "Hat es dir gefallen? Ich kann auch das Lied von den schwarzen Augen singen. Kennst du es?"
    "Ja", sagte er rau. "Singst du es mir vor?"
    "Du kannst den Takt dazu schlagen oder die Gitarre machen", verlangte Evita.
    "Ich mache die Gitarre und auch die Trommel", sagte er.
    "Bueno! - Gib den Takt vor!", verlangte sie und klatschte in die Hände. Für ein paar Minuten hatte sie vergessen, dass es Pilar gab und wo sie sich befand. Für ein paar Minuten gab es keinen Don Felipe, nur das Lied, das sie sang.
    "Ich habe es niemals schöner singen gehört", sagte der Lastwagenfahrer. "Dein Kapital ist nicht dein Körper. Du hast die Pesos in der Kehle, Mädchen! Ich nehme dich mit nach Toplizcan. Ich kenne einen Nightclub-Besitzer. Du wirst. mit ihm ins Geschäft kommen!"
    "Du spinnst ja", rief Evita lachend aus und bog ihren Kopf zurück. Sie fühlte jetzt keinen Jammer, aber der grausame Absturz konnte jeden Augenblick kommen, jederzeit, sobald sie wieder an Pilar erinnert wurde.
    "Nein", sagte er. "Du brauchst keine Puta zu werden und mit schmutzigen Kerlen ins Bett zu gehen!"
    "Hör auf!", stieß Evita hervor. Sie erinnerte sich an das, was sie einmal von Pilar gehört hatte. Die Dirne hatte darüber gesprochen, dass es Männer gab, die einem den Himmel versprachen und einen in der Hölle schmoren ließen. Pilar schien keinem Mann vertraut zu haben, keiner der Küsse und keine der Umarmungen war echt gewesen. Alles Lug und Trug, hatte Pilar immer behauptet, was sollte Evita anderes tun, als ihrer Mutter glauben?
    "Ich meine es ernst", sagte Rodrigo Ramirez.
    "Du sagst es nur so, weil du mit mir herummachen willst!", keifte sie in ihrer kindischen Art. Sie nahm das entsprechende Wort nicht in den Mund, obwohl sie es von Pilar oft gehört hatte.
    "Ich werde dich nicht anrühren", sagte Rodrigo. "Und ich schlage jedem in die Fresse, der dich anrührt, wenn du es nicht haben willst!"
    ,Du bist ja wie Pilar!", sagte Evita.
    "Ich bin nicht deine Mutter", knurrte er. "Es ist nur schade, dass du einem solchen Dreckskerl in die Finger gefallen bist. Du bist nicht so wie die anderen Huren. Du bist

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