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Die Hyperion-Gesänge

Die Hyperion-Gesänge

Titel: Die Hyperion-Gesänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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aufgebrochen wären«, sagte er. »Der Wagen sollte von den Priestern des Shrike-Tempels persönlich geschickt werden. Sie haben ein großes Interesse an unserer Pilgerfahrt.«
    »Wir könnten zu Fuß gehen«, sagte Lenar Hoyt. Der Priester sah blass und schwach aus; er hatte offensichtlich Schmerzen, stand unter Drogen und konnte kaum stehen, geschweige denn gehen.

    »Nein«, sagte Kassad. »Es sind Hunderte von Klicks, und das Gras reicht über unsere Köpfe.«
    »Kompasse«, sagte der Priester.
    »Kompasse funktionieren auf Hyperion nicht«, sagte Kassad, der immer noch durch das Fernglas blickte.
    »Dann Richtungsfinder«, sagte Hoyt.
    »Wir haben einen IRF, aber darum geht es nicht«, sagte der Konsul. »Das Gras ist scharf. Ein halber Klick raus, und wir wären nichts als Fetzen.«
    »Und dann sind da noch die Grasschlangen«, sagte Kassad und ließ das Fernglas sinken. »Es ist ein gut erhaltenes Ökosystem, aber für Spaziergänge nicht geeignet.«
    Pater Hoyt seufzte und brach auf dem kurzen Gras der Hügelkuppe fast zusammen. Etwas wie Erleichterung klang in seiner Stimme, als er sagte: »Na gut, kehren wir um!«
    A. Bettik kam einen Schritt nach vorne. »Die Mannschaft würde Sie mit Vergnügen mit der Benares nach Keats zurückbringen, sollte der Windwagen nicht auftauchen.«
    »Nein«, sagte der Konsul. »Nehmt das Boot und verlasst uns.«
    »Scheiße, Moment mal!«, rief Martin Silenus. »Ich kann mich nicht erinnern, Sie zum Diktator gewählt zu haben, Amigo. Wir müssen dorthin ! Wenn der Scheißwindwagen nicht kommt, müssen wir eine andere Möglichkeit finden.«
    Der Konsul drehte sich zu dem kleineren Mann um. »Wie? Mit dem Boot? Es dauert zwei Wochen, die Mähne hinauf und um die Nordküste bis nach Otho oder einen der anderen Bereitstellungsräume zu gelangen. Und das, wenn Schiffe zur Verfügung stehen. Jedes Schiff auf Hyperion ist wahrscheinlich für die Evakuierung rekrutiert worden.«
    »Dann Luftschiffe«, knurrte der Dichter.
    Brawne Lamia lachte. »O ja! Wir haben ja in den letzten zwei Tagen auf dem Fluss auch so viele gesehen.«
    Martin Silenus wirbelte herum und ballte die Fäuste, als
wollte er die Frau schlagen. Dann lächelte er. »Na gut, Lady, was machen wir dann? Wenn wir jemanden einer Grasschlange opfern, werden uns die Götter des Transportwesens vielleicht milde gesonnen sein.«
    Brawne Lamias Blick war arktisch. »Ich habe gedacht, Brandopfer wären mehr Ihr Stil, kleiner Mann.«
    Kassad trat zwischen die beiden. Seine Stimme knarzte befehlsgewohnt. »Genug! Der Konsul hat recht. Wir bleiben hier, bis der Wagen eintrifft. M. Masteen, M. Lamia, gehen Sie mit A. Bettik und überwachen Sie das Entladen unserer Ausrüstung. Pater Hoyt und M. Silenus werden Holz für ein Leuchtfeuer bringen.«
    »Ein Leuchtfeuer?«, sagte der Priester. Es war heiß auf dem Hügel.
    »Nach Einbruch der Dunkelheit«, sagte Kassad. »Der Windwagen soll wissen, dass wir hier sind. Und jetzt Bewegung !«
     
    Es war eine schweigsame Gruppe, die bei Sonnenuntergang verfolgte, wie das Beiboot flussabwärts fuhr. Selbst aus zwei Kilometern Entfernung konnte der Konsul die blaue Haut der Mannschaft erkennen. Die Benares sah an ihrem Kai alt und ausrangiert aus und schien bereits Teil der verlassenen Stadt zu sein. Als das Boot in der Ferne verschwunden war, drehte sich die Gruppe um und sah über das Grasmeer. Lange Schatten der Klippen am Fluss fielen über die ersten Abschnitte, die der Konsul schon als Brandung und Untiefen betrachtete. Weiter draußen schien das Meer die Farbe zu verändern, das Gras nahm einen aquamarinfarbenen Schimmer an, bevor es noch dunkler wurde und den Eindruck steil abfallender Tiefen vermittelte. Der lapislazulifarbene Himmel schmolz zum Rot und Gold des Sonnenuntergangs, entzündete die Hügelkuppe und ließ die Haut der Pilger wie flüssiges Licht aufleuchten. Nur das Flüstern des Windes im Gras war zu hören.

    »Wir haben verdammt viel Gepäck«, sagte Martin Silenus laut. »Für Leute, die sich auf einer Reise ohne Rückfahrt befinden.«
    Das stimmte, dachte der Konsul. Ihr Gepäck bildete einen kleinen Berg auf dem Hügel.
    »Irgendwo da drinnen«, sagte die leise Stimme von Het Masteen, »könnte unsere Rettung liegen.«
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Brawne Lamia.
    »Ja«, sagte Martin Silenus, legte sich zurück, verschränkte die Hände unter dem Kopf und sah zum Himmel. »Haben Sie ein Paar shrikefeste Unterhosen dabei?«
    Der Tempelritter schüttelte

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