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Die im Dunkeln

Die im Dunkeln

Titel: Die im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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das?«
    »Beverly Hills.«
    Kite schien auch die Adresse zu gefallen, denn er lächelte den General an und sagte: »Wenn Sie zwischendurch ein bißchen Luft haben, rufen Sie mich doch an, für nen Drink und was zu essen. Geht auf mich.«
    »Vielen Dank«, sagte Winfield. »Ich werde schauen, wie sich meine Termine entwickeln.«
    »Ich bin dann im Peninsula«, sagte Kite, verabschiedete sich mit einem Lächeln, drehte sich um und ging.
    Ehe Partain fragen konnte, sagte Winfield: »Er teilt sich Büroraum mit uns, bei VOMIT.«
    »Sie und Nick müssen das Geld wirklich dringend brauchen.«
    »Ja«, sagte der General. »Brauchen wir wirklich.«
     
    Sie fuhren im Lexus Coupé auf der 405 nach Norden, als der General sagte: »Vielleicht könnten Sie mir ein Hotel mit etwas maßvolleren Preisen empfehlen als das Peninsula.«
    »Mrs. Altford würde Sie gern bei sich unterbringen.«
    »Das ist ganz reizend von ihr, aber ...«
    Partain ließ ihn nicht ausreden. »Sie meint, ihre Tochter und ich brauchen einen Anstandswauwau.«
    »Ich habe im ganzen Leben nie Anstandswauwau gespielt.«
    »Und ich hab nie einen gebraucht. Aber sie sagt, wenn das Argument nicht zieht, sollte ich es mit dem zweiten, zwingenderen versuchen. Das Zimmer ist kostenlos. Oder, wie sie es ausgedrückt hat, frei-gratis-umsonst.«
    »Gibt es da wirklich ein Zimmer?«
    »Sie kriegen das große Schlafzimmer. Es hat ein eigenes Bad. Jessica Carver und ich teilen uns ein Bad.«
    »Wie geht es Jessie?«
    »Sie ist pleite und sucht Arbeit. Oder denkt darüber nach, Arbeit zu suchen.«
    »Wie hat sie es verkraftet, den Tod ihres – was? Freundes?«
    »Versuchen Sie’s mit ›Liebhaber‹«, sagte Partain. »Sie hat’s gut weggesteckt. Vielleicht war sie sogar ein bißchen erleichtert.«
    »Als Sie mich gestern abend spät – oder, nehme ich an, sehr frühheute morgen – angerufen haben, sagten Sie, Sie seien ziemlich sicher, daß David Laney ein Neffe von General Walker Hudson war.«
    »Inzwischen bin ich absolut sicher«, sagte Partain. »Die Laneys und die Hudsons sind alte kalifornische Familien, mehrfach durch Heiraten verbunden. Daves Mutter war Ruth Ellen Hudson. Sie hat Gerald Laney geheiratet. General Walker Laney Hudson ist Ruth Ellens Bruder. General Hudson hat Laney als zweiten Vornamen gekriegt, weil sein Vater und der Vater von Gerald Laney – Daves Dad – sehr gute Freunde waren.«
    »Wie haben Sie das alles herausbekommen?«
    »Ich war’s nicht. Ich hab Jessie vor den Computer ihrer Mutter gesetzt und von der Leine gelassen. Eine Stunde später hatte sie alles zusammen. Jessie mag so was. Sie sagt, es erinnert sie an Marktforschung.«
    »Wie wurde Laney umgebracht?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Partain. »Ich habe die Leiche gesehen, als man sie gerade in Mrs. Altfords Einfahrt geworfen hatte. Die Polizei sagt, sie würden erst nach der Autopsie wissen, woran er gestorben ist.«
    Der General nickte nachdenklich, wartete ein paar Momente und fragte dann: »Haben Sie je von einem jungen Captain im salvadoranischen Nachrichtendienst gehört, der Trigueros hieß?«
    »José Trigueros Chacón«, sagte Partain. »Was ist mit ihm?«
    »Er und seine Frau wurden gestern nachmittag in Washington erschossen. Profiarbeit, hat man mir gesagt.«
    »Wer hat Ihnen das gesagt?«
    »Die Polizei.«
    »Warum sollten Cops Ihnen erzählen, wie Trigueros getötet wurde?«
    »Weil ein Mitglied von Vomit als Detective zuständig für die Ermittlungen ist.«
    »Hat er Ihnen gesagt, warum der Captain umgebracht wurde?«
    »Der Detective ist eine Sie, und sie wußte nicht, warum«, sagte Winfield. »Aber gestern, ein paar Stunden zuvor, hat der Captain uns – das heißt, eigentlich Nick – die Namen einiger Amerikaner angeboten, die mit der Ermordung dieser sechs Priester in Salvador, ihrer Köchin und deren Tochter zu tun hatten. Der Captain behauptete, er könnte die Verbindung beweisen, und er wollte fünftausend Dollar dafür.«
    »Wurde aber umgebracht, bevor Sie das Geld auftreiben und den Kauf tätigen konnten.«
    »So ist es nicht gewesen. Wir haben das Geld besorgt und sind dann hingefahren, um mit dem Captain zu sprechen. Nick und ich. Aber als wir ihm das Geld geben wollten, sagte er, es sei nicht mehr möglich, uns den Beweis zu verkaufen. Ich fand, er sah, nun ja, erschrocken aus. Nick fand das auch. Nicht einmal eine Stunde, nachdem wir ihn verlassen hatten, wurden Trigueros und seine Frau ermordet.«
    Sie fuhren eine halbe Meile schweigend weiter,

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