Die Insel Der Abenteuer
leihen.«
»Es ist mir ein Vergnügen«, sagte Bill Smugs und grinste. Kiki äffte ihn nach.
»Es ist mir ein Vergnügen, es ist mir ein Vergnügen, Ki-ki, armes Ding, wisch dir die Füße ab, macht nichts, macht nichts, es ist mir ein Vergnügen.«
»Ach, da fällt mir etwas ein.« Jack erinnerte sich plötzlich an sein merkwürdiges Erlebnis in der vergangenen Nacht. »Bill, hören Sie bloß mal!« Und dann erzählte er ausführlich von seinem Abenteuer mit Jo-Jo auf dem Kliff.
Bill hörte aufmerksam zu.
»So, du sahst Lichter? Draußen auf See und auf dem Kliff? Sehr interessant. Ich wundere mich nicht, daß du die Sache untersuchen wolltest. Und Jo-Jo war anscheinend auch neugierig. Hör mal, wenn ich dir einen Rat geben soll, nimm dich ein wenig vor Jo-Jo in acht. Was ich von ihm höre, gefällt mir nicht besonders. Er scheint ein gefährlicher Bursche zu sein.«
»Ach, er ist bloß ein bißchen verrückt und mag keine Kinder«, sagte Philipp. »Er ist ja so dumm, und ich glaube nicht, daß er uns etwas tun würde. Wir haben ihn schon seit vielen Jahren.«
»Tatsächlich? Na ja, es würde sich wohl auch schwer ein Ersatz für Jo-Jo finden, wenn er mal fortgehen sollte.
Trotzdem — nehmt euch vor ihm in acht!«
Die Kinder machten sich auf den Weg. Philipp nahm Bills Warnung nicht ernst, aber Jack wurde nachdenklich.
Wie schrecklich war es in der vergangenen Nacht gewesen, als der schwarze Mann ihn in seiner Gewalt gehabt hatte! Und was für Angst hatte er ausgestanden! »Ich glaube, Bill hat recht«, dachte er leise schaudernd, »Jo-Jo ist ein ganz gefährlicher Bursche.«
Seltsame Entdeckungen
In den nächsten drei Tagen übten die Kinder fleißig rudern und segeln, bis sie sich in Bills Boot vollkommen zu Hause fühlten und es fast so gut handhaben konnten wie er selbst. Bill freute sich darüber.
»Es gefällt mir, wenn Kinder bei einer Sache bleiben, auch wenn sie Arbeit macht«, sagte er. »Sogar der gute Kiki hält eisern daran fest, mühsam auf dem Segel sein Gleichgewicht zu halten, und denkt nicht einmal im Traum daran, euch allein fahren zu lassen. Aber Lucy ist entschieden die beste von der Mannschaft, denn sie hat die meiste Zeit noch gegen die Seekrankheit anzukämpfen.«
An einem Nachmittag, nachdem sie sich vergewissert hatten, daß Jo-Jo im Hof hinter dem Haus war und Wasser aus dem Brunnen holte, gingen die Kinder zu seinem Boot hinunter und untersuchten es gründlich.
Das Boot schaukelte leise auf dem Wasser. Es war größer als das von Bill, aber nicht viel. Die Jungens glaubten bestimmt, daß sie allein damit fertig werden konnten.
»Es ist nur schade, daß Kiki nicht rudern kann«, meinte Jack. »Er könnte dann das dritte Paar Ruder nehmen, und wir würden fein vorwärts kommen.«
»Fein«, sagte Kiki. »Fein. Gott erhalte den König!«
»Ach, du kleiner Idiot«, sagte Philipp zärtlich. Er liebte Kiki sehr, und der Vogel kam gern zu ihm. »Sag mal, Sprossel, ob Jo-Jo nicht bald in die Stadt fährt? Ich möchte furchtbar gern mit seinem Boot segeln, du auch?«
»Natürlich«, sagte Jack. »Ich denke immerzu an den Riesenalk und werde erst glücklich sein, wenn ich ihn aus der Nähe gesehen habe.«
»Ich wette, du findest ihn gar nicht«, meinte Philipp.
»Aber es wäre doch ulkig, wenn du eines Tages mit dem Riesenalk auf deinen Armen hier eintrudeln würdest. Ob Kiki nicht eifersüchtig sein würde?«
Zur Freude der Kinder verkündete Tante Polly, daß Jo-Jo am nächsten Tag zum Einkaufen in die Stadt fahren würde. »Wenn ihr also etwas braucht, müßt ihr euch mel-den«, sagte sie. »Er hat eine lange Liste von uns mit, da könnt ihr eure Wünsche noch dazuschreiben und ihm das Geld dafür geben.«
Sie schrieben eine neue Batterie für Dinas Taschenlampe auf die Liste. Dina hatte ihre Lampe eines Nachts aus Versehen brennen lassen, und die Batterie war ausgebrannt. Und Jack schrieb noch einen neuen Film auf, denn er hatte mehrere Vogelaufnahmen gemacht und seine Filme fast verbraucht.
Am nächsten Morgen warteten sie ungeduldig darauf, daß Jo-Jo endlich abfuhr. Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis er fertig war. Endlich ließ er den Wagen an und fuhr rückwärts aus dem alten Schuppen, der als Garage diente. »Nun ihr Kinder, stellt keinen Unfug an, während ich fort bin«, sagte er und sah sie mißtrauisch an. Anscheinend spürte er, daß sie ihn aus bestimmten Gründen los sein wollten.
»Wir stellen niemals Unfug an«, erklärte Philipp. »Also denn viel
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