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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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in seiner Tasche nach Kornblumenpulver. Doch da war nichts mehr. Er schwang den Stab. In seiner Sicht eingeschränkt, verfehlte er allerdings den Ferlah und zerzauste nur die Krone einer Eiche. Der Blitz des Ferlah hingegen traf. Das blaue Licht blendete den Jungen und er schloss die Augen. So hörte er nur, wie Merlin getroffen wurde. Der Falke kreischte. Doch es war keiner der Schreie, die den Verstand der Gegner vernebelten, sondern ein Schrei, so von Schmerz erfüllt, dass er Nalig durch Mark und Bein ging. Der Junge fühlte Merlins Schmerz als wäre es sein eigener. Er spürte, wie warmes Blut, das nicht seines war, gegen seine Wange spritzte. Als er die Augen öffnete, sah er Schleier aus Blut die Luft erfüllen. Merlin schrie und strampelte im Griff der Kreatur. Sein ganzer Kopf war voller Blut. Panik wallte in Nalig auf. Er zog sein Schwert und schleuderte es auf das Wesen, das seinen Begleiter festhielt. Das Schwert schlug eine Wunde in den Hals der Flugechse, die zwar nicht reichte sie zu töten, jedoch dazu führte, dass sie Merlin losließ. Der Falke fiel mehr, als dass er flog, auf die Erde und verwandelte sich schon währenddessen zurück, sodass es für Nalig eine unsanfte Landung wurde. Der Junge hob den Falken auf und wollte ihn gar nicht ansehen. Aus der Wunde am Kopf quoll noch immer Blut. Die eigentliche Verletzung war gar nicht zu sehen. Das gesamte Gefieder war rot gesprenkelt. Damit war der Kampf für Nalig und Merlin beendet. Nalig suchte in einem Busch Schutz, sodass die Ferlah ihn von oben nicht sahen. Mit zitternden Fingern riss der Junge ein Stück Stoff aus dem Wams unter seiner Rüstung. Er drückte es gegen die Wunde des Falken, der zusammenzuckte, sich ansonsten jedoch nicht mehr regte. Die Schlacht in der Luft dauerte noch eine quälende Viertelstunde. Dann landeten die übrigen Krieger. »Nalig«, hörte der Junge Zalaris aufgeregte Stimme und kroch aus seinem Ve r steck. »Ich bin hier«, teilte er mit schriller Stimme mit. »Was ist pa s siert? « , fragte Zalari entsetzt, als er all das Blut sah. »Merlin ist ve r letzt. « Zalaris Blick wanderte zu Naligs Begleiter, der in eigenartiger Körperhaltung und mit hängenden Flügeln in den Armen des Jungen lag. »Wir müssen ihn zu Mira bringen. « Nalig bemerkte, wie ihm Tr ä nen in die Augen stiegen. »Flieg mit mir. Kir ist am schnellsten. « Zalari zog Nalig zu seinem Drachen. Kir flog so schnell, wie sie noch nie geflogen war. Die anderen Krieger hatten sie bald hinter sich gelassen. Nalig stieß die Tür zu Miras Hütte auf, als die Kräuterfrau sich gerade um Rigo kümmerte. Sie machte einen Satz, als die Tür aufflog, und wirbelte herum. »Wirst du nie lernen anzuklopfen? « , zürnte sie, war jedoch schnell besänftigt, als sie den erschlafften Vogel sah. Der Falke protestierte leise, als Mira ihn an sich nahm. »Du wartest besser dra u ßen. « Nalig wollte nicht gehen, doch sie schob ihn einfach hinaus. Draußen lehnte er sich an die Hüttenwand und sank daran hinab ins Gras. Er legte den Kopf auf die angezogenen Knie und begann haltlos zu schluchzen. Schon wieder bangte er um seinen Begleiter. Doch dieses Mal stellte sich nicht die Frage, ob er je wieder fliegen konnte, sondern ob er überlebte. Zalari setzte sich schweigend neben Nalig. Der Junge schämte sich nicht für seine Tränen. Er wusste, dass es Zalari nicht anders erginge, wäre Kir verletzt worden. Was auch immer Mira mit Merlin anstellte, es dauerte lange. Zalari begnügte sich damit, still bei seinem Freund zu sitzen, während er wartete, statt einen au s sichtslosen Versuch zu machen, ihn zu trösten. Nalig beruhigte sich unterdessen ein wenig. »Ich hätte besser aufpassen müssen«, stellte er fest und trocknete seine Augen mit dem Ärmel. »Ich hätte wissen müssen, dass diese Kreatur uns hinters Licht führt. « Zalari lehnte seinen Kopf an die Hüttenwand. »In einem Kampf auf Leben und Tod gibt es keine Regeln. Manchmal wird man verletzt und manchmal andere, ganz egal, wie gut man aufpasst. « Nalig wusste, dass er Recht hatte. Dennoch verfluchte er sich dafür, die Verfolgung der Kreatur nicht aufgegeben zu haben. Hätte er sich einfach eine der zahllosen anderen Flugechsen vorgenommen, wären an diesem Tag womöglich alle unversehrt nach Kijerta zurückgekehrt. »Hör auf, dir Vorwürfe zu machen«, forderte Zalari, obwohl Nalig seinen Gedanken nicht laut ausgesprochen hatte. »Das hilft Merlin nicht und dir noch viel wen i ger. « Ilia kam aus dem

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