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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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Ring der Zielscheibe, sodass er sich rauchend, doch unversehrt in die Erde bohrte. Zalari öffnete die Augen und alle applaudierten, selbst Greon – wenn auch nur widerwillig. Kir gewann ihre normale Größe zurück und ließ sich von ihrem Begleiter vom Boden aufheben. Aro stellte eine neue Zielscheibe auf und das Training wurde fortgesetzt. Als die Reihe an Stella war, fiel Nalig auf, dass sie Probleme damit zu haben schien, die Bogensehne zu spannen. Er entdeckte einen Riss in ihrer Rüstung auf der Innenseite ihres rechten Unterarms und glaubte, Ba n dagen darunter zu erkennen. Zu gerne hätte er gewusst, wie sie zu dieser Verletzung gekommen war. Die nächstliegende Erklärung war wohl, dass es einen Zusammenhang mit ihrem Verschwinden in der letzten Nacht gab. Doch Nalig erinnerte sich, dass Kartax nach seiner Verwandlung die Fähigkeit hatte, Wunden zu heilen. So hatte er es bei Naligs Ankunft auf der Insel getan. Weshalb also hatte Kaya ihn nicht dazu veranlasst, auch Stella diesen Gefallen zu tun? Trotz ihrer Verle t zung war Stella ebenso gut wie Greon und Thorix. Wäre sie nicht in vielem so talentiert gewesen, wäre es Nalig leichter gefallen, sie a b scheulich zu finde n. Das Training dauerte lange. Gerade als Nalig glaubte, eine ansehnliche Zielgenauigkeit erlangt zu haben, erhöhte Aro die Distanz, aus der sie schossen. Zwar konnte sich Nalig nach je zehn Schüssen ein wenig erholen, ehe er wieder an der Reihe war, dennoch ermüdete ihn die Übung schnell. Er spürte, wie seine Arme bald vor Anstrengung zu zittern begannen, wenn er den Bogen span n te. Seine Rüstung erschien ihm mit jedem Schuss schwerer und er geriet unter dem gepolsterten Leder ins Schwitzen. Erleichtert seufzte er auf, als Aro das Training für beendet erklärte. Die Erleichterung hielt jedoch nicht lange vor. Auf dem Weg zurück zum Wald, teilte Stella ihm im Vorbeigehen mit: »Wir beginnen morgen wieder mit unseren Lektionen. Ich er warte dich nach dem Abendessen auf der Lichtung im Wald. « Ihre Miene und ihr Tonfall ließen ihn fürchten, dass sie noch einige Gemeinheiten für ihn bereithielt. Doch darüber wollte er erst nachdenken, wenn es so weit war. Nalig ging mit Zalari zurück in den Tempel. Obwohl Arkas wenig für den Kampf übrig hatte, musterte auch er Zal aris Bogen mit Bewunderung und ließ sich alles über Kirs Verwandlung erzählen. Was dies betraf, so war Nalig sicher, dass Arkas es bedauerte, niemals eine solche Bindung zu Nino zu haben.
    »Können wir nicht endlich wieder reingehen? « , fragte Arkas zähn e klappernd. »Nein, sie werden kommen, da bin ich mir sicher«, erwide r te Nalig beharrlich. »Wir sitzen hier schon seit Stunden. Wenn sie heute zum Festland geflogen sind, dann sind sie sicher längst zurück. « »Wären sie schon zurückgekommen, dann hätte ich das von meinem Zimmer aus gesehen. « »Wir bekommen sicher Schwierigkeiten, wenn uns jemand hier oben findet«, prophezeite Arkas. »Schwierigkeiten? Selbst wenn uns jemand hier finden sollte, was ich bezweifle, ist es nicht verboten, hier zu sein«, schlug Zalari sich auf Naligs Seite. Es war spät am Abend und die drei Jungen saßen auf dem höchsten Turm des Tempels, wo es in der Nacht zugig und kalt war. Der Grund dafür, dass die drei hier oben froren, statt in ihren Betten zu liegen, war der, dass Nalig darauf bestanden hatte, dass seine Freunde ebenfalls Zeuge der Rückkehr der Krieger wurden. Zudem konnte er von hier oben auch sehen, aus welcher Richtung sie kamen. Was ihn so sicher mac h te, dass sie bald auftauchen würden, war ihr Fehlen beim Abendessen. Genau wie am Tag zuvor waren die Plätze am Ende der Tafel leer geblieben. Bislang war jedoch noch nichts von Kaya und ihren Begle i tern zu sehen. Arkas schien noch immer nicht davon überzeugt, dass Nalig alles nicht nur geträumt hatte. Zalari war zwar gespannt, doch auch er war das Warten leid und wünschte sich zurück in sein Zimmer. Gerade als Arkas sich erhob, um endlich schlafen zu gehen, tauchten die Lichtpunkte aus dem Nebel auf. Sie wurden rasch größer und warfen ihren hellen Schein über die Insel. Hinter das Geländer g e duckt, verharrten die drei Jungen gespannt. Als sie nahe genug waren, erkannten sie die Krieger. Wie am Abend zuvor saßen die Göttin, Stella, Aro und die beiden anderen Krieger auf ihren riesigen Beglei t tieren und flogen über das Blätterdach auf den Tempel zu. »Na, was habe ich euch gesagt«, flüsterte Nalig, als die fünf Gestalten auf dem

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