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Die Insel der roten Erde Roman

Titel: Die Insel der roten Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Buch gelegt, das im Salon im Regal steht, Amelia«, sagte sie nun, »aber jetzt ist der Ausschnitt verschwunden. Du weißt nicht zufällig, wo er sein könnte?«
    »Nein, Tante!« Sarah war zutiefst erschrocken, versuchte jedoch, es sich nicht anmerken zu lassen und stattdessen eine Unschuldsmiene aufzusetzen. Sie hatte die Ashbys offensichtlich unterschätzt. Nie hätte sie gedacht, dass die beiden sie nach dem Ausschnitt fragen würden; deshalb hatte sie sich auch keine Erklärung zurechtgelegt. Wieso sollte die echte Amelia den Ausschnitt auch an sich nehmen wollen? Edna betrachtete sie prüfend, um zu sehen, ob sie die Wahrheit sagte.
    »Was war das denn für ein Ausschnitt, Tante?«
    Edna ging nicht darauf ein. »Jemand war an den Büchern, man kann es an den Spuren im Staub auf dem Regal erkennen. Polly sagt, sie war es nicht, und ich selbst habe die Bücher auch nicht angerührt …«
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich es war!« Sarah spielte die Entrüstete. Sie sah zu Charlton hinüber, der sonst immer auf ihrer Seite stand. Er schien sich ein wenig unbehaglich zu fühlen, kam ihr diesmal aber nicht zu Hilfe.
    »Wer könnte es sonst gewesen sein?«, fragte Edna.
    Sarah brachte ein paar Tränen zustande. »Warum sollte ich irgendeinen Zeitungsausschnitt an mich nehmen?«
    »Ich glaube, du hast gehört, wie Charlton und ich gestern Nachmittag darüber gesprochen haben«, sagte Edna.
    »Nein, das habe ich nicht!«, widersprach Sarah. »Ich war den ganzen Nachmittag mit Polly draußen im Garten.«
    Dass Polly erzählt hatte, sie sei hineingegangen, um ihr Schultertuch zu holen, behielt Edna für sich. »Den Ausschnitt hatte deine Mutter mir geschickt. Es war ein Artikel über einen Debütantinnenball mit einem Foto von dir.«
    Sarah schaute Edna verständnislos an. »Ich verstehe immer noch nicht, wie du darauf kommst, ich hätte diesen Ausschnitt genommen. Warum sollte ich?«
    »Das wissen wir eben nicht, Amelia – es sei denn, du willst aus irgendeinem Grund verhindern, dass wir den Ausschnitt sehen.«
    Sarah blinzelte. »Aber wenn du ihn ins Buch gelegt hast, wirst du ihn ja schon gesehen haben, Tante.« Sie hielt sich für sehr schlau, doch Edna fand das gar nicht komisch.
    »Bist du sicher, dass du ihn nicht genommen hast, Amelia?«, fragte sie eindringlich. Hätte die junge Frau sich nicht so merkwürdig verhalten, hätte sie ihr vielleicht sogar geglaubt.
    Sarah wusste, jetzt half nur noch eines: weinen. Und genau das tat sie. Sie ließ den Kopf auf die Arme sinken und begann herzzerreißend zu schluchzen. »Ich … ich habe ihn nicht genommen«, jammerte sie. »Ich kann nicht glauben … dass du denkst … ich würde wegen so etwas lügen …«
    Edna und Charlton sahen sich ratlos an.
    »Schon gut, Amelia, reg dich nicht auf.« Edna blickte ihren Mann an. »Vielleicht habe ich mich geirrt.« Das hielt sie zwar für ausgeschlossen, aber was hätte sie sagen sollen? Der Geburtstag ihres Mündels stand vor der Tür, und sie hatte eine Überraschungsparty für das Mädchen geplant. Sollte sie da ein solches Aufhebens wegen eines Zeitungsausschnitts machen? Sie hielt es für das Beste, das Thema zu beenden, entschuldigte sich und ging nach draußen. Charlton blieb bei der jungen Frau und versuchte, sie zu trösten.
    Edna, mit ihrer Weisheit am Ende, sah Betty Wäsche aufhängen und beschloss, zu ihr hinüberzugehen.
    Betty hatte ihr den Rücken zugedreht. »Hallo, Betty«, sagte Edna. Die Aborigine fuhr heftig zusammen.
    »Entschuldige, Betty, ich dachte, du hättest mich kommen hören.« Seit wann war Betty so schreckhaft?
    Betty griff sich an ihr rasendes Herz und atmete tief durch. Seit einiger Zeit war sie das reinste Nervenbündel, und die Sache mit dem Mädchen, das ihr im Brunnen erschienen war und sie gewarnt hatte, hatte ihre Furcht und Unruhe verstärkt. Überall sah Betty Gefahren lauern. Sie konnte nicht mehr schlafen und lebte in ständiger Angst. »Haben Sie den Zeitungsausschnitt gefunden, Missus?«, fragte sie, als sie sich gefasst hatte. Es hatte irgendeine Bewandtnis mit diesem Foto, auch wenn Betty nicht genau wusste, was es war.
    »Nein, Betty. Mir ist zwar wieder eingefallen, wo ich ihn aufbewahrt hatte, aber als ich nachschaute, war er verschwunden. Ich bin sicher, Amelia hat ihn an sich genommen.«
    Betty erschrak. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich hatte den Zeitungsausschnitt in ein Buch gelegt, und als ich danach suchte, sah ich an den Mustern im Staub auf dem Bücherbord,

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