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Die Insel der verlorenen Kinder

Die Insel der verlorenen Kinder

Titel: Die Insel der verlorenen Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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nicht, seine Begeisterung für einen Krieg, mit dem er nicht das Geringste zu tun hatte. Es war ihr ein bisschen peinlich, wenn er seine Nordstaatenuniform hervorkramte oder dann, die Uniform am Leib und die Camel-Zigaretten und eine Tasse Kaffee griffbereit, in seinem Dodge Pick-up in den Krieg zog.
    Rhonda nahm sich vor, vielleicht einen der Generäle zu zeichnen. Sie musste nur eine gute Vorlage finden, dann konnte sie nahezu alles zeichnen. Sie beschloss, sich nach der Schule in Clems Arbeitszimmer zu schleichen, bevor er von der Arbeit nach Hause kam, und ein Foto zu suchen.
     
    Grant und Lee sahen ihr entgegen, zusammen mit zahllosen Fotos junger Männer in Uniform. Keines war gut genug für ihren Zweck. Ihr kam der Gedanke, einen alten Schlachtenplan abzuzeichnen, aber das fand sie dann albern – ein Schlachtenplan war ohnehin schon eine Zeichnung. Und dann fand sie das Richtige. Auf einer Seite in einem Buch ihres Vaters stieß sie auf das geeignete Motiv: die
Hunley.
    Die
Hunley
war ein von den Südstaatlern gebautes U-Boot . Die Besatzung bestand aus acht Mann, die das Boot von Hand mit einer Art Kurbelwelle antrieben. Es war zwar nicht das erste U-Boot überhaupt, aber, wie Rhonda aus den Bürgerkriegsanekdoten ihres Vaters wusste, das erste, das jemals ein Schiff in der Schlacht versenkte. Die
Hunley
selbst sank 1864 in der Nähe von Charleston, nachdem sie ein Loch in die Seite eines Nordstaatenschiffs gerissen hatte. Im nahegelegenen Lager der Konföderierten sah man das blaue Licht, mit dem die
Hunley
die erfolgreiche Durchführung ihres Auftrags und die Rückfahrt zur Küste signalisierte, aber unterwegs musste dann irgendetwas schiefgelaufen sein. U-Boot und Mannschaft gingen unter und wurden nicht mehr aufgefunden. Clem zufolge gehörte die Frage, was der
Hunley
und ihrer Mannschaft zugestoßen war, zu den größten Rätseln in der Geschichte der Vereinigten Staaten.
    Die nächste Stunde verbrachte Rhonda mit der Betrachtung alter Zeichnungen der
Hunley
in Clems Bürgerkriegsbüchern und las alles über das U-Boot , was sie finden konnte. Sie beschloss, mehrere Skizzen anzufertigen – ihre eigene Darstellung des U-Bootes sollte eine Zusammenfassung all dessen sein, was sie den Büchern entnommen hatte. Dieobere Zeichnung würde die
Hunley
von außen zeigen und die mittlere einen Querschnitt des Inneren, wo Soldaten bei der Arbeit mit den Kurbeln zu sehen waren, während der Kommandant vorn bei den Bedienungselementen stand. Das Bild unten würde schließlich denselben Querschnitt wiedergeben, diesmal aber ohne die Männer. Stattdessen würde Rhonda sorgfältig in Druckschrift die Bezeichnungen und Erklärungen aller mechanischen Einzelteile des U-Bootes notieren: die Ballasttanks samt Ventilen, um diese mit Seewasser zu fluten, Steuerübertragungsvorrichtungen, Propeller, Steuerruder, das mit Quecksilber gefüllte Tiefenmessgerät und sogar die Kerze, die die Armaturen beleuchtete und gleichzeitig durch ihr Erlöschen anzeigte, dass der Sauerstoff knapp wurde.
    Sie fand U-Boot -Bilder, die sie als Vorlage verwenden konnte, und blätterte gerade auf der Suche nach der Nahaufnahme einer Südstaatenuniform ein Buch durch, als ein Foto herausrutschte, das dort zwischen den Seiten gesteckt hatte. In der Annahme, dass es sich nur um irgendeinen albernen Schnappschuss ihres Vaters mit seinen «Bürgerkriegskameraden» handeln konnte, bückte sie sich und hob es vom Boden auf.
    Doch es war etwas anderes. Es war ein Hochzeitsfoto. Der Bräutigam im Smoking, jung und braungebrannt, war ihr Vater. Die Braut an seiner Seite lächelte unter einem Wasserfall weißer Spitzen hervor und hielt einen mächtigen Strauß umklammert wie eine Keule. Doch nicht Rhondas Mutter sah ihr von dem Foto entgegen – sondern Aggie.
     
    Wenn das hier doch niemals enden würde! Er stellt sich vor, er könnte mit ihr fortreisen und immer so leben, immer so glücklich bleiben wie jetzt. Er wünschte, es gäbe wirklich eine Haseninsel, einen Ort nur für sie beide, wo sie Zuflucht finden könnten. Wo sie weiter sein Vögelchen bleiben könnte und er für immer ihr Peter Hase.
    Doch der Hase begreift, wie die Situation in Wirklichkeit aussieht. Er weiß, dass seine Tage als Hase gezählt sind. Aber er will nicht, dass sie ihn vergisst. Niemals. Er will nicht, dass sie einsam ist. Darum schenkt er ihr etwas: einen flauschigen Plüschhasen. Er hängt ihm ein Schild um den Hals. FÜR MEIN VÖGELCHEN, IN LIEBE VON PETER steht dort. Mit

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