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Die Insel des Mondes

Die Insel des Mondes

Titel: Die Insel des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrix Mannel
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solange Beaumont Edmond keinen akzeptablen Vorschlag unterbreitete.
    Beaumont war außer sich, und was dann kam, hatte ich leider nicht vorhergesehen. Für so einen ruchlosen Gesetzesbrecher hatte ich ihn nicht gehalten.
    Er bat sich Bedenkzeit aus, schickte den ahnungslosen Edmond mit einem Auftrag zum Markt und versteckte dann den Familienschmuck in Edmonds winziger Kammer. Dann rief er nach dem Generalkommissar Sarda Garriga und bezichtigte Edmond des Diebstahls. Und da man den Schmuck und das Silber der Familie Beaumont unter Edmonds Matratze fand, wurde er verhaftet, eingesperrt und ohne viele Worte zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.
    Mein sanftmütiger, gutgläubiger Edmond!
    Nachdem das geschehen war, fiel der Protest der anderen Arbeiter in sich zusammen. Sie waren entmutigt und hatten auch nicht die Möglichkeiten, Beaumont lange Widerstand zu leisten. Sie alle brauchten ihren lächerlich kleinen Lohn.
    Ich verließ die Plantage zu Fuß, nur mit einer Reisetasche, und wusste, Beaumonts dicke Ehefrau und der kleine Prinz Louis würden hinter den Lamellen stehen und sich an meiner Demütigung erfreuen.
    Ich fand Zuflucht bei den Jesuiten. Sie arrangierten mit viel Mühe, dass ich Edmond im Gefängnis besuchen durfte.
    Doch was für eine Enttäuschung! Denn wir waren keine Sekunde allein, weshalb Edmond respektvollen Abstand zu mir hielt, sicher aus Sorge um meinen Ruf, aber ich wünschte, er hätte wenigstens meine Hand genommen. Das Schlimmste aber kam noch, denn Edmond wollte nichts davon hören, dass Beaumont ihn ins Gefängnis verkauft hatte, er hielt ihn nach wie vor für einen aufrechten Mann.
    Selbst jetzt könnte ich vor Zorn mit der Faust auf den Tisch schlagen, und heute noch verstehe ich nicht, wie man so blind sein kann, und ich hoffe, dass die Liebe Dich, meine liebe Tochter, niemals so blind machen wird.
    Aber ich war nie sanft und werde es wohl auch nicht mehr. Ich fand, Beaumont hätte eine Strafe verdient. Er hatte unser Leben ruiniert, während er immer noch reicher wurde.
    Vielleicht ist es wahr, dass mich die vielen Jahre bei den Piraten zu einer Gesetzlosen gemacht haben, aber ich war nicht gewillt, ihn davonkommen zu lassen. Er musste bezahlen für das, was er getan hatte, und ich wusste auch schon, wie.
    Jetzt hämmert jemand an meine Tür, und ich muss nachschauen, wer es ist. Aber nicht ohne mein Gewehr.

27
    Nelke, Gewürznelke
    Alle Teile des Gewürznelkenbaumes Caryophyllus aromaticus L., besonders aber die noch nicht aufgebrochenen Blütenknospen, enthalten ein herrlich aromatisch riechendes ätherisches Öl, das Gewürznelkenöl oder Nelkenöl. Wenige Öle werden in der Parfümerie so vielseitig und allgemein zur Anwendung gebracht wie das Nelkenöl.
    N achdem sie die blauen Schmetterlinge gesehen hatte, war es ihr leichtergefallen weiterzugehen. Schritt für Schritt für Schritt. Aber erst einen halben Tag später wurden ihre Bemühungen belohnt. Zuerst roch sie ein Feuer, dann hörte sie das Rauschen eines großen Flusses, und schließlich vernahm sie eine Männerstimme. Noch nie hatte sie sich so gefreut, Villeneuves herrische Stimme zu hören. Er befahl jemandem, sich zu beeilen.
    Paula war so erleichtert, dass sie anfing zu zittern und mit letzter Kraft vorwärtshumpelte. Gleich hatte sie es geschafft, hier gab es sauberes Wasser, etwas Warmes zu essen und Gefährten. Sie musste es nicht länger allein durchstehen.
    Sie schleppte sich so schnell sie konnte in die Richtung, aus der der Rauch kam. »Gleich, kleiner Mann«, flüsterte sie und drückte Jo an sich, »gleich, mein Kleiner, können wir uns ausruhen, schlafen, essen und baden.«
    Weil sie sich nur noch auf ihr Ziel konzentrierte, verhedderte sie sich in einer Schlingpflanze und verrenkte sich wieder den Knöchel, den sie sich gestern schon am Jack fruchtbaum verletzt hatte. Paula schrie auf, ihr wurde schwarz vor Augen, und sie konnte sich gerade noch an einer Liane festhalten.
    Sekunden später stand Villeneuve vor ihr. Trotz des Schmerzes in ihrem Fuß und allem, was passiert war, konnte sie noch registrieren, dass er rasiert war und saubere Kleider trug.
    Er musterte sie nur kurz, sagte kein einziges Wort, nahm Paula das Bündel mit ihren und Lázlós Sachen ab, warf es achtlos auf die Erde, hob sie mit dem Kind auf dem Arm hoch und drückte sie einen Moment fest an sich. Dann ließ er sie wieder los, aber nur, um sie erneut an sich zu drücken, so als ob er nicht glauben könnte, dass sie wirklich aus Fleisch

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