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Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Titel: Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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meinen Armen ist, in meinem Bett, in mir drin. Du liebst Thor, du musst wissen, wie ich mich fühle.« Verzweiflung stieg in ihr auf, vielleicht hervorgerufen durch ihre Sehnsucht, aber sicherlich durch das, was sie in Gorthen-Nehrung erlitten hatte, besonders geschärft.
    Es gab nichts, was ich darauf erwidern konnte, also nickte ich nur. In meinem Innern fragte ich mich jedoch, ob ich Thor genauso liebte, wie sie nach Ruarth hungerte. » Was lässt dich glauben, dass er nach Mekaté geht?«
    » Etwas, das er einmal zu mir gesagt hat, als er dachte, ich wäre bereits bezwungen. Dort sind scheinbar noch mehr Dunkelmagier. Es gibt da eine richtige Enklave.«
    » Und du glaubst, du kannst es mit einer ganzen Enklave ebenso aufnehmen wie mit Kredo?«
    » Nein, natürlich nicht. Wenn ich sie ausfindig gemacht habe, werde ich die Wahrer benachrichtigen. Ich will nur ihn. Morthred. Er gehört mir, Glut.«
    Ihre Leidenschaft war beängstigend. Dann entspannte sie sich und grinste. » Oh, da fällt mir etwas ein. Ruarth sagte, wenn die Dunstigen jemals ihre Inseln zurückbekommen, wird er dafür sorgen, dass du ihre allererste Ehrenbürgerin wirst.«
    Ich war gerührt. » Sag ihm, dass mich die Vorstellung sehr erfreut. Und dass es keinen Ort gibt, an dem ich lieber Bürgerin wäre.« Ich fingerte an meinem Ohrläppchen herum. » Hoffen wir …«
    Wir schwiegen beide einen Moment, als wir daran dachten, was alles passieren musste, bevor ich diese Tätowierung bekommen konnte.
    Dann runzelte sie die Stirn, als wäre ihr plötzlich noch etwas anderes eingefallen. » Du wusstest, dass ich das Burgfräulein bin, bevor wir zur Herz der Wahrer gegangen sind und mit Dasrick gesprochen haben. Du hättest es ihm sagen können. Du hättest dir deine zweitausend Setus verdienen und mir das Leben – und den Arm – retten können, indem du es ihm erzählst.«
    Ich nickte erneut.
    Sie neigte den Kopf zur Seite. » Du bist eine echte Dame, Glut Halbblut. Es muss eine schwere Entscheidung gewesen sein.«
    Ich sah zur Seite. » Das war es. Und ich werde jedes Mal daran erinnert, wenn ich deinen Arm sehe. Aber in der Situation selbst konnte ich dich nicht an sie verkaufen, nicht einmal, um dein Leben zu retten. Nicht, nachdem ich wusste, dass du selbst lieber gestorben wärst. Es wäre … Verrat gewesen.« Ich hob meinen Blick und begegnete ihrem, unfähig, etwas zu sagen. » Also habe ich auf die Möglichkeit verzichtet, etwas Geld zu verdienen – na und? Du hast Dasrick das Burgfräulein als Gegenleistung dafür geboten, dass er Kredo angreift. Du warst bereit, deine ganze Zukunft für Thor und mich zu opfern, obwohl du es für dich selbst nicht getan hast. Das werde ich dir nie vergessen. Mein ganzes Leben nicht.«
    Sie sagte nichts darauf, sondern trat zu mir und umarmte mich, so gut sie konnte. Wir standen da und hielten einander fest, und ich glaube, keine von uns hatte trockene Augen.
    Dann, die Ledertasche über der Schulter und die hellen Haare hin und her schwingend, verschwand sie. Sie war Lyssal, Burgfräulein von Cirkase, königliche Erbin eines Inselreichs, aber ich wusste, dass sie für mich immer Flamme Windreiter bleiben würde.

26
    Ich verließ das Zimmer, um nach Thor zu sehen. Er war in seinem eigenen Raum und packte ebenfalls.
    Er sah auf, als ich eintrat, und Falten bildeten sich an den Augenwinkeln, wie sie es immer taten, wenn er lächelte. Er hatte sich den Bart rasiert und sah nicht viel anders aus als der Versprengte, den ich an meinem ersten Tag auf Gorthen-Nehrung im Schankraum gesehen hatte. » Ich habe einen Platz auf einem Handelsschiff bekommen, das zu den Plitschen unterwegs ist. Ich habe dort etwas zu erledigen.«
    » Ich dachte, du würdest vielleicht Lözgalt begleiten.« Trotz dem, was ich Flamme gesagt hatte, war ich mir gar nicht so sicher, ob Thor mich überhaupt bei sich haben wollte. Ich versuchte, gleichgültig zu wirken, aber am Ende klang es ungewohnt zaghaft.
    » Die Wahrer werden dafür sorgen, dass er zu seinem Vater zurückgebracht wird.« Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, auf eine so nervöse Weise, wie ich es bei ihm noch nie erlebt hatte. » Du weißt, dass ich möchte, dass du mit mir kommst.«
    » Ja, ich weiß.«
    Er war ungewöhnlich zurückhaltend. » Ich, äh, habe Plätze für zwei Personen bekommen.«
    Ich lächelte.
    Sein Gesicht hellte sich auf, und er grinste auf seine typische Art und Weise, die jeden Ernst verblassen ließ. » Bist du sicher? Es gibt eine ganze

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