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Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Titel: Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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damals bereits in Ruarth verliebt, verstehst du. Ich wusste, dass ich niemals jemand anderen würde heiraten wollen. Wir beschlossen, das Einritzen der Tätowierungen vorzutäuschen. Ich benutzte Silbmagie während der Zeremonie. Das Ghemf, das die Tätowierungen anbrachte, hat nicht gewusst, dass es meine Hände nie wirklich berührt hat.«
    Ich kicherte. » Oh, ich vermute, dass es das sehr wohl gewusst hat. Ghemfe besitzen nämlich ein gewisses Maß an Weißbewusstsein, musst du wissen.«
    » Tun sie das? Oh, verflucht! Aber es hat nie ein Wort gesagt.«
    » Vielleicht wollte es niemanden wissen lassen, dass Ghemfe auch Wissende sind. Außerdem sind sie sehr gütig.«
    Sie warf mir einen seltsamen Blick zu, als fragte sie sich, woher ich so viel über diese Wesen wusste, aber sie sagte nichts weiter dazu. » Nun, nach der Zeremonie war es leicht, mit Hilfe der Silbmagie die Illusion der Tätowierungen aufrechtzuerhalten. Ich bin allerdings nicht geflohen; das habe ich erst getan, als mein Vater den Basteiherrn von Breth als möglichen Ehemann ins Spiel brachte. Ruarth hat darauf bestanden, dass ich warte, bis ich älter bin, verstehst du – er wollte, dass ich mir meiner Entscheidung sehr sicher bin, bevor ich irgendetwas tue, das unwiderruflich ist. Schließlich hatte er mir nichts anderes zu bieten als seine Freundschaft, und Gott weiß, dass ich an materielle Entbehrungen nicht gewöhnt war. Aber als dieser Kinderschänder mich gesehen hatte und meinen Vater bedrängte, ihm meine Hand zu geben, war auch Ruarth der Meinung, dass es an der Zeit war zu gehen. Ich hatte damals natürlich keine Ahnung, dass der Basteiherr zu den Wahrern gehen und sie bitten würde, mich zu finden, und dass diese dann jemanden hinter mir her schicken könnten.«
    » Und die Sklavenschiffer haben natürlich die ganze Zeit über gewusst, dass du das Burgfräulein warst. Was bedeutet, dass du nie eine Sklavin warst.«
    » Das war nur ein Schutz. Ich habe für die Schifffahrt bezahlt. Die ganze Sache ist von einer Palastdienerin eingefädelt worden, einer alten Zofe von mir, die Mitleid mit mir hatte. Wir haben einen Teil meiner Juwelen verpfändet, um alles zu bezahlen. Dennoch haben die Sklavenschiffer versucht, mich übers Ohr zu hauen und von meinem Vater weiteres Geld einzustreichen, indem sie mich zu ihm zurückschickten. Ruarth hatte sie jedoch belauscht, und daraufhin habe ich sie mit Silbmagie verwirrt. Am Ende brachten sie mich daher nach Gorthen-Nehrung.«
    Ich grinste. Diese Sklavenschiffer hatten sich mehr eingehandelt als gedacht, als sie sich auf die Sache eingelassen und Flamme und Ruarth an Bord genommen hatten. » Aber einer von ihnen hat es Janko – also Morthred – erzählt?«
    » Ja. Das Glück ließ uns im Stich. Jemand muss ihm gesagt haben, wer ich bin, und dass ich Silbmagie besitze.«
    » Er hat sie alle mit seiner Dunkelmagie zum Schweigen gebracht und gedacht, er könnte dich bezwingen. Danach hätte er dich zweifellos nach Cirkase zurückgebracht.«
    Sie zitterte. » Ja. Ich wäre seine Schachfigur gewesen. Durch mich hätte er eines Tages sowohl Cirkase als auch Breth kontrollieren können. Glut, du hast gesagt, dass er geschwächt ist. Wie lange wird es dauern, bis er wieder in der Lage ist, Silbbegabte zu bezwingen?«
    » Woher soll ich das wissen? Ich kann es nicht einmal annähernd abschätzen. Beim ersten Mal hat es mindestens einhundert Jahre gedauert. Diesmal … Wochen, Monate, Jahre? Alles, was ich sagen kann, ist, dass es geschehen wird, eines Tages. Ich spüre es. Er ist einfach zu mächtig, als dass er so verkrüppelt bleiben würde. Und es wird diesmal keine hundert Jahre dauern.«
    » Dann ist er zu gefährlich, um am Leben bleiben zu dürfen. Ich werde mich nie sicher fühlen. Und mit der Fähigkeit, Silbbegabte zu bezwingen, wird er schließlich die Wahrer und die Wahrer-Inseln beherrschen.«
    Ich begriff sofort, worauf sie hinauswollte. » Du willst ihm nachgehen«, sagte ich mit tonloser Stimme. » Mit Ruarth. Von allen dummen, gefährlichen, krabbenhirnigen …«
    Sie nickte. » Ja, ja. Ich weiß das alles. Aber ich muss es tun. Weil er aufgehalten werden muss. Und weil er noch am Leben ist, ist Ruarth noch immer in seinen Federn gefangen.« Sie blickte grimmig drein. » Ich brauche ihn, Glut. Ruarth, meine ich. Ich brauche ihn als Mann. Es interessiert mich nicht, ob er einen Buckel hat oder ein Gesicht wie eine Drechselschnecke. Ich will, dass er ein Mensch wird. Ich will, dass er in

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