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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Dunkelmagie. Es is ein und dasselbe. Ich bin durch die Beschreibung der Entbindung der Silbmagierin draufgekommen. Die Wissende hat erklärt, dass die Silbmagie in der Plazenta so konzentriert gewesen is, dass sie fast die Farbe von Dunkelmagie gehabt hätte.«
    » Jetzt bin ich sogar ganz sicher, dass Ihr das alles nicht ernst meint.«
    » Oh, aber natürlich meine ich das ernst. Ich vermute, dass Dunkelmagie nur eine ernstere Ausprägung der gleichen Krankheit is. Und dass das Weißbewusstsein eine nur schwache Ausprägung der Immunität is, die ich habe.«
    Jetzt hatte ich ihm einen Schlag versetzt, ich roch den Schock, den er empfand. Er schwieg eine lange Zeit.
    » Es könnte die Umwandlung erklären«, sagte ich. » Soweit ich weiß, kann so etwas nur bei Silbbegabten stattfinden, nich bei Wissenden und nich bei gewöhnlichen Menschen.« Er schwieg, also setzte ich zu einer Erklärung an. » Umwandlung bedeutet, dass …«
    » Ich weiß, was Umwandlung bedeutet«, unterbrach er mich schroff. » Es interessiert mich mehr zu hören, was Ihr darüber wisst.«
    » Ich denke, dass ein Dunkelmeister, der einen einzelnen Silbbegabten umwandeln kann, besonders stark erkrankt sein muss. Er vergiftet einen Silbmagier mit Spuren von seiner eigenen Krankheit – er infiziert irgendwie das Blut. Der Silbbegabte wird kränker und kränker, bis er schließlich zum Dunkelmagier wird.« Ich hielt inne, als ich spürte, wie er sich geistig zurückzog. » Ihr glaubt mir kein Fitzelchen davon.«
    » Ich bin Priester«, sagte er langsam. » Und ein Mann, der im Laufe der Jahre eine Menge Magie gesehen hat, sowohl gute als auch böse. Ich habe Dunkelmagier getötet, in dem Glauben, dass es richtig war, das zu tun, und dass es der einzige Weg war, um ein großes Übel zu bekämpfen, das niemals in diese Welt hätte hineingeboren werden dürfen. Und jetzt behauptet Ihr, dass Dunkelmagier deshalb sind, wie sie sind, weil sie eine Krankheit haben. Dass es nicht ihr Fehler ist und sie eines Tages sogar geheilt werden könnten. Das ist … ein beunruhigender Gedanke für einen Menoden.« Er drehte sich zu mir um und sah mich an. Ich konnte seine Miene nicht sehen, aber ich konnte seine innere Bedrängnis riechen. » Ich bin kein Mann der Wissenschaft. Ich neige dazu, Probleme vom spirituellen Standpunkt aus anzugehen, und ich suche bevorzugt spirituelle Lösungen, auch wenn ich pragmatisch genug bin, andere Antworten zu suchen, wenn die spirituellen keine Lösung bieten. Gott hat uns schließlich unser Hirn gegeben, damit wir es benutzen.
    Ich denke, Ihr habt mir einigen Stoff zum Nachdenken gegeben, Hochländer. Morgen müsst Ihr mir erklären, wieso Ihr eigentlich so viel über Umwandlungen wisst. Im Augenblick habe ich genügend Überraschungen erlebt. Ich gehe jetzt schlafen.«
    Er stand auf, ein großer, dunkler und breitschultriger Mann mit der Ohrtätowierung der Versprengten.
    Das war eine Beschreibung, die ich schon zuvor einmal erhalten hatte … » Oh, bei der Schöpfung«, sagte ich erschüttert und stand auf. » Ihr seid gar kein Gemeindepriester von Porth!«
    Er drehte sich wieder zu mir um und sah mich verwirrt an. » Das habe ich auch nie behauptet.«
    » Ihr seid Thor Reyder, nich wahr?«
    Er hielt in der Bewegung inne. » Woher bei allen Wassern der Ruhmesinseln wisst Ihr das?«, fragte er leise.
    » Sie … sie hat Euch beschrieben. Ich hatte nur nich damit gerechnet, Euch hier zu treffen. Sie sagte, Ihr wärt zu den Plitschen unterwegs gewesen.«
    » Glut«, sagte er, jetzt sogar noch etwas leiser. » Ihr kennt Glut.« Die Woge aus Schmerz, die ihn überrollte, war so stark, dass sie mir den Atem raubte. Seine Stimme blieb allerdings trotzdem ruhig und gleichmäßig. » Geht es ihr gut?«
    » Ich … als ich sie das letzte Mal gesehen habe, ja. Das war vor ein paar Wochen. In Amkabraig.« Selberspucke, er liebt sie. Die Vorstellung war entschieden beunruhigend. Ein Priester und Glut? Dies war der Mann, auf den sie sich bezogen hatte, als sie davon gesprochen hatte, sie würde jemanden lieben?
    » Ist sie noch dort?«
    Ich schüttelte den Kopf. Es kostete mich Mühe, die passenden Worte zu finden, ohne dass ich hätte sagen können, warum. » Nein. Sie und Flamme und Ruarth haben sich zum Treibsee aufgemacht.«
    Er nickte, als hätte er genau das befürchtet, wäre aber mehr als froh, es bestätigt zu bekommen. » Morgen … morgen könnt Ihr mir erklären, wer zur Hölle Ihr seid. Aber nicht jetzt. Nicht jetzt.«
    Er

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