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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Reyder. » Und Domino auch nicht.« Oder Glut. Es gab allerdings drei Leute, die verletzt waren, der eine hatte eine blutige Nase, der andere einen aufgeschlitzten Arm, und ein dritter wurde herausgetragen. Reyder unterdrückte ein Lachen. » Es ist nicht klug, dieser Frau den Rücken zuzudrehen«, sagte er.
    Wir beobachteten weiter, aber es schien nichts mehr zu passieren. Alle standen nur herum; die meisten von ihnen bewegten sich kaum und schwiegen. Reyder wurde immer besorgter, auch wenn es ihm äußerlich nicht anzusehen war. Kaum ein Muskel bewegte sich bei ihm.
    Genau in dem Moment, als ich sicher war, dass er etwas unternehmen würde, trat ein anderer Mann aus der Hütte. Er war klein und trug knallbunte Kleidung, die ich ein bisschen übertrieben fand.
    » Das ist Domino«, sagte Reyder.
    Domino blieb stehen und sprach mit einigen von den Silbbegabten, die sich um die Verwundeten scharten. Er deutete auf das Seeufer, wo Flamme noch immer im Boot saß. Wir konnten ihn hören, aber nicht deutlich genug, um verstehen zu können, worum es bei ihrer Unterhaltung ging.
    » Der Dunkelmeister ist immer noch in der Scheune«, flüsterte ich. » Ich bin mir ganz sicher.«
    » Mit Glut?«
    Ich nickte.
    » Ich kann Ruarth nicht sehen.«
    » Ich kann ihn auch nicht riechen.«
    » Mist. Ich hätte gedacht, dass er sich nicht so weit von Flamme entfernen würde. Er könnte uns wahrscheinlich sagen, was da vor sich geht, wenn wir ihn nur finden würden. Und wenn wir ihn verstehen könnten.«
    » Ich kann ihn etwas verstehen.«
    » Ja? Gut. Und Glut, sie … geht es ihr immer noch gut?«
    » So weit, ja.« Ich versuchte, eine Spur von ihr zu erhaschen, die mir mehr verraten würde, aber es gelang mir nicht. Da war nichts. Die Frau war einfach zu geschickt darin, sich zu verschließen; abgesehen davon war der Gestank der Dunkelmagie überwältigend. Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn und liefen mir über das Gesicht. Mein Magen rebellierte. Ich musste meine Hände zu Fäusten ballen, um sie vom Zittern abzuhalten. Selberspucke, dachte ich, das hier vergiftet mich.
    Reyder neigte den Kopf. Zuerst begriff ich nicht, was er tat, aber dann erkannte ich, dass er betete. Letztendlich konnten wir auch kaum etwas anderes tun. Wir zwei waren ganz auf uns allein gestellt.
    Flamme saß immer noch im Boot. Sie schien nichts von alldem mitzubekommen, was um sie herum vor sich ging, und unternahm keinerlei Fluchtversuche. Dek war schlank und leicht, so dass der Silbmagier, der ihn festhielt, wenig Mühe mit ihm hatte. Domino gab einigen Silbbegabten weitere Befehle, woraufhin diese den Strand entlang zu einem Haufen Pandana gingen, das dort im Wasser trieb. Unerklärlicherweise fingen sie an, lange Streifen von Pandana-Blättern abzuschneiden und auf dem Strand aufzuschichten.
    Hin und wieder gab Sucher ein tiefes, kehliges Knurren von sich.
    Wir mögen das beide nicht, was?, dachte ich. Der Gestank ist schrecklich, stimmt’s?
    Mehr als schrecklich – er war überwältigend und so widerlich, dass es mir schwerfiel zu atmen oder auch nur zu denken. Ich hatte bereits alles erbrochen, das ich zuvor gegessen hatte, und jetzt saß ich unglücklich auf dem Floß, während ein Teil von mir sich wünschte, dass ich mich einfach nur zusammenrollen und sterben könnte. Es war schlimmer, als seekrank zu sein.
    Ein großer Mann kam aus der Scheune. Er war allein.
    » Reyder«, sagte ich. » Das ist er. Der Dunkelmeister.«
    Reyder schüttelte den Kopf. » Nein, das ist nicht Morthred.«
    » Nun, sagen wir es so: Das ist der Mann mit der ganzen Macht.«
    » Morthred ist verkrüppelt. Er sieht ziemlich zerquetscht aus. Als wir ihn das letzte Mal gesehen haben, war ihm nicht mehr sonderlich viel Macht verblieben. Er ist zu verschwenderisch damit umgegangen.«
    » Seht ihn doch nur an! Ihr müsst diese Macht sehen können, der Gestank ist absolut giftig!«
    Reyder sah noch einmal hin. » Da ist sicherlich eine Menge Dunkelmagie«, räumte er ein. Dann sog er scharf die Luft ein. » Gott im Himmel! Er ist es! Er ist geheilt .«
    » Er muss auch seine Kräfte wiederhergestellt haben. Die Fähigkeiten dieses Mannes sind alles andere als schwach.« Selbst jetzt konnte ich den Wunsch nicht unterdrücken, mehr darüber herauszufinden. Zu erfahren, was dieses Zeug genau war, das als Dunkelmagie bezeichnet wurde. Zu erfahren, warum es sie gab.
    » Wir dachten, seine Kräfte würden verringert werden. Wie zum Krabbenmist hat er es geschafft, so

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