Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
Vom Netzwerk:
Zeit habe, eines zu schreiben. Ihre Strichzeichnungen sind einfach perfekt. Tante Rosris wird froh sein zu hören, dass ich das Thema angeschnitten habe, unsere Beziehung in formale Bahnen zu lenken. Anyara zögert jedoch, ihre Zustimmung zu geben. Ich nehme ihr das nicht übel: Wie ich schon zuvor erwähnt habe, eignet sich ein Feldforscher nur schlecht als Ehemann, und wir wissen beide nur zu gut, dass sie oft allein wäre, wenn wir heiraten sollten.
    Bitte übermittle Tante Rosris meine treue Liebe und sage ihr, dass ich den Roman lese, den sie mir geschickt hat.
    Dein ehrerbietiger Neffe
    Shor iso Fabold
    kkk

21
    k
    Erzähler: Kelwyn
    Eines war sicher: Ich war froh, dass Reyder bei mir war, denn ich hatte nicht die geringste Vorstellung davon, was wir tun sollten. Wir waren zu zweit, und sie waren vierzig, und auch wenn sie uns mit ihrer Magie oder was immer es war, das so schrecklich roch, keinerlei Schaden zufügen konnten, hatten sie doch darüber hinaus ein Arsenal von Schwertern und Messern bei sich und vermutlich auch Pfeile und Bogen.
    Ich zauderte und fühlte mich nutzlos. Was unsere eigene Sicherheit betraf, so fand ich, dass wir zu nah an den ersten Häusern waren. Nahe genug, um lauschen zu können, falls jemand dort gewesen wäre. Aber Reyder schien keine Gefahr zu spüren; tatsächlich roch ich unter all den Aromen, die mir in die Nase stiegen, auch den scharfen Geruch seiner Aufregung – er glich dem schwachen Gestank gärender Äpfel. Zum Teufel, dachte ich, konnte dieser Mann nicht einfach genauso zu Tode verängstigt sein wie jeder andere vernünftige Mensch auch? Ich fühlte mich so schutzlos wie eine Wiesenblume inmitten einer Herde grasender Selber.
    » Habt Ihr irgendeine Ahnung, ob mit Glut alles in Ordnung ist?«, fragte er ruhig. » Oder mit Flamme?«
    Ich wollte schon zu einer Antwort ansetzen, als etwas Großes am Heck unseres Floßes auftauchte. Ich zuckte zusammen und hätte das Floß beinahe zum Kentern gebracht. Reyder bewegte sich schneller als ein Graslöwe, der hinter einem Flachlandhasen her ist. Eben noch hockte er auf den Fersen und blinzelte zwischen den Pandana-Blättern hindurch nach links, und einen Moment später hatte er sich schon mit gezogenem Schwert halb aufgerichtet und starrte das Wesen an, das da aufgetaucht war.
    Ich legte ihm eine Hand auf den Arm und versuchte, mein klopfendes Herz zu beruhigen. » Wartet«, flüsterte ich. » Das ist nur Sucher.«
    Der Hund jaulte und kratzte mit den Vorderpfoten am Heck des Floßes herum; sein Schwanz peitschte begeistert das Wasser. Ich packte ihn am Nacken und zog ihn an Bord, um ihn daran zu hindern, weiter im Wasser herumzuplantschen. Er trug ein behelfsmäßiges Halsband, an dem eine Leine hing, die er hinter sich herschleifte.
    Reyder ließ die Waffe sinken und wich ein Stück zurück, um nicht nass zu werden, sollte das Tier sich schütteln. » Was ist das?«, fragte er.
    » Sucher. Gluts Hund.«
    » Das ist kein Hund.« Er drehte sich um und betrachtete wieder das Dorf. » Das ist ein Venn-Lurger. Seht Euch nur die Schwimmhäute an den Füßen an. Wo hat sie ihn her?«
    » Von Gorthen-Hafen, glaube ich.« Ich war überrascht. Ich hatte gedacht, dass er von Sucher wusste.
    Ein ganzer Wust von Gefühlen stieg in ihm auf und stürmte auf mich ein: Schmerz, Eifersucht, Trauer. Und dann auch ironische Erheiterung. Dieser Mann lachte über sich selbst, weil er neidisch auf meine Beziehung zu Glut war. Ehe ich Zeit hatte, näher darüber nachzudenken, sagte er: » Passt auf, da geht irgendetwas vor.«
    Flamme kam aus der Scheune. Sie war allein. Sie sah weder nach links noch nach rechts, sondern ging einfach nur an den Wachen vorbei, marschierte schnurstracks über den Sandstrand und setzte sich in eines der Boote, die an Land gezogen worden waren.
    » Sie wird nicht bewacht«, sagte Reyder. Ich roch seine Trauer. » Ihr hattet recht. Sie hat sie verraten. Was sagt Euch Eure Nase jetzt über sie?«
    » Schwer zu sagen. Es gibt hier so viel Dunkelmagie …«
    Er saß ruhig da und dachte nach. Bevor er zu irgendeiner Entscheidung gelangen konnte, verließen weitere Leute die Scheune. » Der Junge ist Dek«, sagte ich. » Der, von dem ich erzählt habe. Die anderen kenne ich nicht, aber die beiden Dunkelmagier sind bei ihnen.« Dek sah aus, als wäre er zu Tode verängstigt, und ich konnte es ihm nicht verübeln. Er war nicht gefesselt, aber einer der Männer hielt seinen Arm fest.
    » Morthred ist nicht dabei«, erklärte

Weitere Kostenlose Bücher