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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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nicht mal aus einer Hummerfalle herauslügen. Wie auch immer, ich habe einen Teil einer Unterhaltung zwischen ihm und einem Ghemf mitbekommen. Da war die Rede von … Bösem. Davon, dass Menschen sterben würden, weil ich am Leben war.«
    » Lass es gut sein, Thor. Was geschehen ist, ist geschehen.«
    » Hör auf, mich wie ein kleines Kind zu behandeln! Glaubst du, ich kann nicht spüren, dass da etwas nicht stimmt? Dass ich etwas in mir habe, das da nicht sein sollte?«
    » Was … was meinst du damit?«
    » Es waren Morthreds umgewandelte Wahrer, die dies getan haben, nicht wahr? Irgendwie hast du sie dazu gebracht, mich zu heilen, so unmöglich uns das bisher auch vorgekommen war. Warum hast du das getan, Glut? Ich habe Dunkelmagie in mir! Kennst du mich so wenig?« Er roch nach Verletztheit und Traurigkeit und Schmerz, und noch schlimmer, nach großer Wut.
    Glut war weniger durchsichtig, und was immer sie fühlte, verbarg sie gut. » Du wärst gestorben, Thor.«
    » Und du kannst dir nicht vorstellen, dass ich das vorgezogen hätte? Hast du auch nur irgendeine Ahnung davon, was du mir angetan hast?«
    Eine kurze Pause entstand. Dann sagte sie: » Ich glaube nicht.«
    » Sie haben etwas von ihrer Dunkelmagie auf mich übertragen. Es ist da in mir drin, ein beständiges Wispern des Bösen. Ich höre es die ganze Zeit. Es beeinflusst meine Gebete. Ich weiß, dass es unmöglich ist, aber ich … es fühlt sich so an, als wäre ich von Gott abgeschnitten!«
    Das Entsetzen in seiner Stimme konnte ihr unmöglich entgehen. Ich hörte, wie sie heftig den Atem einsog. » Oh, verdammt, es tut mir leid. Ich wusste nicht …«
    » Wie konntest du das nicht gewusst haben? Sie waren Dunkelmagier! Was sonst sollten sie tun, außer mich zu vergiften, so gut es ihnen möglich ist?«
    Bedrängt schwieg sie.
    » Sag mir, hast du an dich selbst gedacht oder an mich, als du einen derart teuflischen Plan ausgeheckt hast, um mich zu retten?«
    » Das ist ungerecht.«
    » Ist es das?« Er gab ein zynisches Lachen von sich. » Vielleicht hast du recht, was das betrifft. Vielleicht liegt es an der Dunkelmagie, die mich so sprechen lässt. Ihre Ekelhaftigkeit überwältigt mich manchmal, bis ich nicht mehr kontrollieren kann, was ich denke. Oh, schau nicht so besorgt drein. Ich werde dagegen ankämpfen, und mit Gottes Gnade werde ich gewinnen. Dies ist keine Umwandlung; sie haben nur einen Hauch zurückgelassen, um mich zu verhöhnen. Oder weil sie nicht anders konnten. Was ich von dir wissen will, ist, was du ihnen dafür gegeben hast, dass sie mich geheilt haben.«
    Sie ließ sich viel Zeit mit der Antwort. » Ihr Leben«, sagte sie schließlich.
    » Und?«
    » Ihre Freiheit.«
    » Wie viele waren es?«
    » Zwölf. Wir brauchten so viele wie möglich, damit es funktionierte. Weil du ein Wissender bist.«
    Jetzt war er derjenige, der nach Luft schnappte. » Zwölf? Guter Gott, du hast zwölf Dunkelmagier freigelassen, nur um mich zu heilen ? Damit ich leben kann? Lieber Himmel, Glut, hast du irgendeine Vorstellung davon, wie viele Silbbegabte sie umwandeln werden, wie viele Frauen sie vergewaltigen, wie viele Familien sie versklaven werden, während sie von einer Insel zur anderen ziehen? Hast du irgendeine Vorstellung, wie viele Leute als Folge davon sterben werden?«
    » Halte mir keine Moralpredigt, Thor Reyder«, schnappte sie wütend. » Du bist derjenige, der von Gorthen-Nehrung weggesegelt ist und es mir und Flamme überlassen hat, Morthred und die Enklave im Treibsee zu finden. Damals hast du dir aus kämpfenden Dunkelmagiern nicht allzu viel gemacht, oder?«
    » Ich war kein freier Mann; ich diene den Patriarchen und muss tun, was sie verlangen. Ich musste nach Tenkor zurückkehren.«
    » Oh, verschone mich mit diesem Geschwätz. Du hättest mit uns kommen können, und das weißt du auch. Du hast kein Recht, mir eine Moralpredigt zu halten – und auch das weißt du.«
    Es entstand eine lange Pause, während derer keiner der beiden sich zu rühren schien. Dann sagte er: » Vielleicht ist da was dran. Aber es ist nicht das Gleiche. Du hast mein Leben gegen ihres in einem Tausch eingehandelt, den ich nie gutgeheißen hätte, wäre ich bei Bewusstsein und Verstand gewesen. Du hattest kein Recht, nicht das geringste, davon auszugehen, dass ich mir mein Leben um einen solchen Preis würde erkaufen wollen. Es war nicht richtig, Glut. Du hast meine Zukunft mit Schuld beladen, und es ist fast zu viel, um es ertragen zu können.«
    » Mach

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